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Trio-Exom-Sequenzierung mit exakter Phänotypisierung führt in einer Kohorte von blutsverwandten Familien mit Verdacht auf neurogenetische Erkrankungen zu einer hohen Rate an gelösten Fällen

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Hörsaal B

Session

Genetische Diagnostik bei NME

Topics

  • Diagnostische Verfahren
  • Versorgungsstrukturen

Authors

Dr. med. Andrea Gangfuß (Essen / DE), Kiran Polavarapu (Ottawa, ON / CA), Rachel Thompson (Ottawa, ON / CA), Ana Töpf (Newcastle / GB), Emily O'Heir (Cambridge, MA / US), Dr. med. Adela Della Marina (Essen / DE), PD Dr. med Heike Kölbel (Essen / DE), Prof. Dr. med Ulrike Schara-Schmidt (Essen / DE), Prof. Dr. med. Hanns Lochmüller (Ottawa, ON / CA; Freiburg / DE; Barcelona / ES), Dr. med Rita Horvath (Cambridge, MA / GB), PD Dr.rer nat Andreas Roos (Essen / DE; Ottawa, ON / CA; Bochum / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen)

Blutsverwandte Ehen bergen ein erhöhtes Risiko für (neuro-)genetische Erkrankungen mit autosomal-rezessivem Erbgang, die zu schwerer Behinderung oder vorzeitigem Tod führen können, was das Gesundheitssystem und die Familien stark belastet.

Wir führten monozentrisch bei 33 konsanguinen Familien mit Kindern mit ungeklärten neurogenetischen Krankheitsbildern (neuromuskulär, neuropathisch oder syndromal), eine Trio-Exom-Sequenzierung durch, phänotypisierten sie standardisiert und analysierten die Datensätze mit Hilfe der internationalen Bioinformatik-Plattform RD-Connect.

Wir haben bei 17 von 33 Familien (52 %) eine molekulare Diagnose in einem bekannten Krankheitsgen (u.a. KLHL40, BVES und COL13A1) stellen können und in 8 Familien (24 %) wahrscheinliche pathogene Varianten in Kandidatengenen nachgewiesen, was zu einer (wahrscheinlichen) Diagnose in 25 (76 %) der Familien führte. Neben rezessiven Genen fand sich in einem Teil der Familien eine dominant vererbte Ursache (z.B. CSDE1), oder eine Kombination aus Mutationen in verschiedenen Gene (z.B. CDK10/AVIL).

Unsere Daten zeigen, dass mittels Trio-Exom-Sequenzierung und exakter Phänotypisierung eine hohe Aufklärungsrate (inkl. Kandidatengenen) erreicht werden kann. Somit wird eine Prävention der Übertragung und zum Teil gezielte Behandlungen (z.B. bei BVES oder COL13A1) möglich. Neben Rezessiven muss auch an dominante Krankheitsbilder und "double trouble" als Erklärung für einen komplexen Phänotyp gedacht werden.

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