96. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie

PD Dr. med. habil.

Vorsitz

Prof. Dr.

NUR Wissenschaftliches Programm / ONLY Scientific Programme

PD Dr.

Einfluss des C1-Esteraseinhibitors auf die Funktion der endothelialen Barriere

Sonstiges

ALL-SON

Einleitung: Das hereditäre Angioödem (HAE) mit C1-Esterase-Inhibitor (C1-INH)-Mangel führt zu einer vermehrten Bradykininbildung, welche wiederum eine erhöhte Gefäßpermeabilität bedingt. Therapeutisch kommen häufig C1-INH-Konzentrate zum Einsatz. Der direkte Einfluss des C1-INH auf die endotheliale Barriere ist noch unbekannt.Material und Methoden: Human umbilical vein endothelial cells und aus peripher-venösem Blut isolierte Blood Outgrowth Endothelial Cells wurden kultiviert und mit einer physiologischen Konzentration von C1-INH über 96h inkubiert. Die Barrierefunktion wurde mittels Permeabilitätsuntersuchungen und biophysikalischer Messungen wie dem transendothelialen elektrischen Widerstand untersucht. Zusätzlich wurden Adherens und Tight Junctions mittels RT-PCR und Immunzytochemie analysiert.Ergebnisse: Die physiologische C1-INH Konzentration zeigte eine protektive Wirkung auf die endotheliale Barriere. Dies ging mit einem strukturierteren Aufbau der Adherens Junctions einher, was sich insbesondere anhand des Proteins Vascular endothelial-Cadherin nachweisen ließ. Vergleichbare Veränderungen zeigten sich in Bezug auf die Tight Junctions.Diskussion: Bisher ging man davon aus, dass der C1-INH lediglich durch eine Hemmung der Bradykinin-Synthese protektiv auf die endotheliale Barriere wirkt. Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass der C1-INH selbst einen förderlichen Einfluss auf die Barrierefunktion des Endothels hat. Dadurch ergeben sich in Zukunft neue Perspektiven im Hinblick auf die Therapie des HAE.Diese Arbeit wurde durch einen Investigator Initiated Research Grant der Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, ein Teil der Takeda group of companies (IISR- 2022-200329) unterstützt.

Allergologie / Umweltmedizin / Immunologie

Freier Vortrag

Priv.-Doz.

Dr. univ.

Ein strukturierter Diagnostikansatz zur Identifizierung auslösender Erkrankungen bei Patienten mit erworbenem Angioödem

EinleitungDas erworbene Angioödem (AAE) ist eine seltene Erkrankung aufgrund eines C1-Inhibitor (C1-INH)-Mangels, welcher durch Autoimmunerkrankungen oder maligne Erkrankungen verursacht wird. Die Betroffenen leiden unter rezidivierenden Ödemen, die oft vor Diagnose der zugrunde liegenden Erkrankung auftreten. Derzeit bietet die Behandlung dieser Erkrankungen die einzige Therapie für das AAE. Wie die Suche nach der auslösenden Erkrankung ablaufen soll, ist nicht definiert.Material/MethodeRetrospektiv wurden alle AAE-Patienten der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Ulm, sowie die in der Literatur publizierten Fälle untersucht. Eine PubMed-Literaturrecherche ("acquired angioedema[MeSH Terms]") lieferte über 70 relevante Artikel. 180 Patienten konnten in die Analyse einbezogen werden.ErgebnisseDie häufigsten zugrunde liegenden Erkrankungen waren Non-Hodgkin-Lymphome und monoklonale Gammopathien unbestimmter Signifikanz, gefolgt vom systemischen Lupus erythematodes als dritthäufigster Erkrankung. Bei der Mehrheit der Lymphome handelte es sich um B-Zell-Lymphome, einschließlich des Marginalzonenlymphoms und der chronisch lymphatischen Leukämie. Darauf basierend wurde ein erster strukturierter Diagnosealgorithmus für AAE-Patienten entwickelt, welcher sich auf eine gezielte Anamnese, das Differentialblutbild und eine Serum-Elektrophorese, sowie spezifischere Diagnostika je nach Verdachtsdiagnose stützt.DiskussionEs konnte ein diagnostischer Pfad etabliert werden, der eine gezielte Diagnosestellung zugrunde liegender Erkrankungen des AAE ermöglicht. Hierdurch konnten die Maßnahmen zur Diagnose von AAE-Patienten und die erforderlichen Fachdisziplinen entsprechend der Häufigkeit der AAE-auslösenden Erkrankungen erstmalig angepasst werden.ASK erhielt finanzielle Unterstützung für Reisekosten zu einem wissenschaftlichen Kongress von Takeda. RL und JG erhielten finanzielle Unterstützung für Forschungsprojekte von Takeda sowie finanzielle Unterstützung für Reisekosten zu einem wissenschaftlichen Kongress und Honorare als Referenten von Takeda, BioCryst und CSL Behring GmbH. JH erhielt finanzielle Unterstützung für Forschungsprojekte von Takeda sowie finanzielle Unterstützung für Reisekosten zu einem wissenschaftlichen Kongress und Honorare als Referent von Takeda und CSL Behring GmbH. TKH, VG und AT haben keine Interessenkonflikte zu erklären.

Prof. Dr. med.

Charakterisierung des miRNA- und Protein-Cargos von kleinen extrazellulären Vesikeln aus Plasma von Patienten mit Hereditärem Angioödem

Introduction: Hereditary angioedema (HAE) causes swelling attacks of subcutaneous tissue or mucosa. It is unclear why disease burden and attack frequencies vary among patients. Small extracellular vesicles (sEVs) may influence pathogenesis, but sEV constellation and function in HAE are unknown. This is the first pilot study investigating sEVs as disease modulators in HAE.Material and methods: sEVs were isolated from citrate plasma from 11 HAE patients and healthy donors (HD) by (ultra)centrifugation, filtration, and size exclusion chromatography. sEVs were characterized by western blot, transmission electron microscopy and nanoparticle tracking. sEV surface proteins were analyzed by bead-based flow cytometry. Their miRNA cargo was sequenced and used to predict sEV-based pathomechanisms in silico. All sEV readouts were analyzed for HAE-related changes and associations with clinical parameters.Results: sEV levels were elevated in HAE patients compared to HD. HAE patients had lower levels of sEVs carrying CD8, CD209, CD81, CD24 and CD44, indicating a redistribution of sEV subpopulations. sEV miRNA profiling revealed 84 HAE-exclusive and 30 HAE-upregulated candidates, predicted to be involved in disease-relevant pathways, with AGO2, VEGF, RGS5, MTA1, and IFG1 as core hubs. 12 and 36 sEV miRNAs were restricted to patients with absent or present swelling attacks during prophylactic therapy, respectively.Discussion: As a basis for new diagnostic and therapeutic approaches, our data sheds light on the sEV composition and role in HAE pathophysiology. sEVs, via surface proteins and miRNAs, contribute to HAE pathogenesis and a differential disease burden. They emerged as relevant disease modulators and we are conducting further studies to reveal underlying mechanisms.Nein

Priv.-Doz. Dr. med.

Anstieg komplikativer Verläufe entzündlicher HNO-Erkrankungen nach der Covid19-Pandemie

Covid-19

INF/HYG-COV

Einleitung:Die Covid-19 Pandemie hat unser Gesundheitssystem nachhaltig beeinflusst. In der Literatur wurde in den Jahren 2022 und 2023 bereits ein Anstieg kindlicher Mastoiditiden registriert. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Inzidenz weiterer Komplikationen von entzündlichen HNO-Erkrankungen im zeitlichen Verlauf zu erfassen sowie den Krankheitsverlauf und die Therapie in Bezug zu setzen.Methoden:Es wurde eine retrospektive Datenanalyse von 1490 Patient*innen durchgeführt, welche sich mit einem komplikativen Verlauf einer Sinusitis, Tonsillitis oder zervikalen Lymphadenitis zwischen 2018 und 2024 in unserer Klink vorstellten und bei denen eine chirurgische Intervention notwendig wurde. Evaluiert wurden die Altersverteilung, vorangegangene Symptome, eine vorherige Antibiotikatherapie, der Krankheitsverlauf sowie die mikrobiologisch getesteten Keimspektren. Speziell wurde die Inzidenz vor und nach der Covid-19 Pandemie evaluiert.Ergebnisse:In Vergleich zum Zeitraum von 2018 bis Anfang 2020 konnte ab 2022 ein deutlicher Anstieg an komplikativen Sinusitiden, Tonsillitiden und Lymphadenitiden mit notwendiger chirurgischer Intervention gezeigt werden, insbesondere Abszesse und orbitale Komplikationen. Bei Patient*innen im Kindes- und Jugendalter (unter 18 Jahren) war dieser Anstieg im Vergleich zu erwachsenen Patient*innen geringer.Diskussion:Komplikationen von HNO-Entzündungen traten nach der Covid-19 Pandemie gehäuft auf. Faktoren wie vorherige ambulante Antibiotikatherapien schienen keine Rolle zu spielen. Auch wenn retrospektiv keine Kausalität nachgewiesen werden kann, erscheint ein Zusammenhang mit der Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen wahrscheinlich.Nein

Infektiologie / Hygiene

INF/HYG

Dr. med.

Häufung operativer Interventionen bei kindlicher akuter Mastoiditis nach Aufhebung der nicht-pharmazeutischen Interventionen im Rahmen der COVID-19 Pandemie

Einleitung: Die akute Mastoiditis (AM) stellt eine eher seltene Komplikation der akuten Otitis media dar. Nach Aufhebung der nicht-pharmazeutischen Interventionen (NPI) im Rahmen der COVID-19 Pandemie konnte eine steigende Anzahl an operativen Interventionen bei Kindern mit akuter Mastoiditis beobachtet werden. Ziel der Studie war es die steigende Inzidenz und mögliche Ursachen dieser zu untersuchen. Material und Methoden: Retrospektive Analyse aller Patienten (< 18 Jahre) die zwischen 01/2014 und 10/2024 in der Hals-Nasen-Ohren Klinik des Universitätsklinikums Erlangen eine operative Intervention (Mastoidektomie, Adenotomie, Parazentese +/- Paukendrainage, retroaurikuläre Inzision) bei akuter Mastoiditis erhielten. Die Inzidenz vor und während sowie nach Beendigung der NPI im Rahmen der COVID-19 Pandemie wurden untersucht. Ergebnisse: Es wurden 55 Patienten (Mittleres Alter: 4,1 ± 2,5 a) eingeschlossen. Zwischen 01/2014 und 10/2014 wurden insgesamt 60 operative Interventionen bei akuter Mastoiditis durchgeführt. Es konnte ein Anstieg der Fallzahlen in der post-COVID Periode (1,2/Monat), verglichen mit der prä- (0,2/Monat) und COVID Periode (0,3/Monat) festgestellt werden. Im Winter gab es eine höhere Prävalenz von Fällen mit AM. Der häufigste Erreger war Streptococcus pyogenes (16 Fälle). Bei fünf Patienten musste ein zweiter chirurgischer Eingriff vorgenommen werden, da sie Anzeichen einer klinischen Verschlechterung bzw. eine ausbleibende Besserung zeigten. Diskussion: Nach Aufhebung der nicht-pharmazeutischen Interventionen zeigt sich nicht nur eine Zunahme der Infekte der oberen Atemwege, sondern auch eine steigende Anzahl an operativen Interventionen bei kindlicher akuter Mastoiditis.Nein

Prof.

Prof. Dr. Dr.

Volumetrie des limbischen Systems mittels MRT bei post-COVID-Riechstörungen

HintergrundPersistierende Riechstörungen nach COVID-19 beeinträchtigen Alltag und Lebensqualität der Betroffenen. Ziel dieser Studie war es, mittels MRT festzustellen, ob morphologische Veränderungen limbischer Areale bei Betroffenen nachweisbar sind.Material und MethodenEs wurden 62 alters- und geschlechtsgematchte Probanden im Schnitt 20 Monate nach PCR-positiver Infektion mit SARS-CoV-2 untersucht, davon 31 mit Hyposmie und 31 mit Normosmie. Das Riechvermögen wurde mittels VAS und Sniffin' Sticks getestet. Anschließend wurden mittels MRT die Volumina verschiedener Hirnareale des limbischen Systems gemessen und zwischen den Gruppen verglichen. Folgende regions of interest (ROI) wurden untersucht: entorhinaler Kortex, Amygdala, Gyrus cinguli, orbitofrontaler Kortex, Gyrus parahippocampalis, Hippocampus und Thalamus.ErgebnisseDie Bewertung des Riechvermögens auf der VAS nach COVID-19 war in der Hyposmie-Gruppe durchschnittlich um 5(±2) Punkte schlechter als vorher, in der Normosmie-Gruppe mit 0(±1) Punkten etwa gleich. Der SDI der Hyposmie-Gruppe lag bei 23,37(±3,89), in der Normosmie-Gruppe bei 34,37(±2). Es konnte für keine der ROI ein signifikanter Unterschied gezeigt werden. In einer Subgruppenanalyse der Probanden mit den niedrigsten und höchsten SDI-Werten (≤21,5 bzw. ≥35) war das Volumen des rechten orbitofrontalen Kortex signifikant kleiner (p=0,007).DiskussionMittels MRT-Volumetrie konnte bei persistierender Hyposmie nach COVID-19 keine morphologische Veränderung in olfaktorischen Arealen des limbischen Systems gezeigt werden. Möglicherweise liegt dies an dem größtenteils erhaltenen sensorischen Input aus der Riechbahn. Die Reduktion dieses Inputs bei starker Hyposmie könnte auch die Hypotrophie von Kortexarealen in der Subgruppenanalyse erklären.Nein

Exklusive Funktion der plasmazytoiden dendritischen Zelle in mononukleären Blutzellen bei der frühen Typ-I IFN Antwort auf SARS-CoV-2 Virus

Hauptquelle der Typ-I Interferon-Antwort sowohl in der nasalen Mukosa als auch im peripheren Blut ist die plasmazytoide dendritische Zelle (pDC). Unter den Immunzellen besitzt die pDC die einzigartige Fähigkeit zur Produktion großer Mengen IFN-alpha nach Stimulation endolysosomal lokalisierter Toll-Like Rezeptoren. Es wurde gezeigt, dass sowohl das Fehlen einer frühen Typ I-Interferon Antwort als auch eine geringe Zahl an pDC im Blut mit einem höheren Schweregrad der SARS-CoV-2 Infektion korreliert sind.In dieser Studie wurde die Zytokinantwort von PBMC´s auf Infektion mit SARS-CoV-2 in Kohorten von Spendern mit hohem und niedrigem Alter verglichen. Über die Isolierung der verschiedenen Immunzell-Subtypen wurden pDC als die alleinige Quelle für IFN-α Produktion nach SARS-CoV-2, aber nicht nach Influenza Infektion identifiziert. Obwohl auch Monozyten mit SARS-CoV-2 infizierbar waren mit nachweisbaren Änderungen im Genexpressions-Profil, konnte in diesen für SARS-CoV-2, im Gegensatz zu Influenza, kein IFN-α oder IL-6 und keine Interferon-stimulierte Gen-Expression nachgewiesen werden.PBMC von Spendern mit hohem Alter zeigten eine signifikant niedrigere Typ-I Interferon-Antwort auf SARS-CoV-2 als Spender mit jungem Alter. Die geringere Typ-I Interferon-Antwort konnte auf niedrigere pDC-Zahlen bei den Spendern mit hohem Alter im Vergleich zu Spendern mit jungem Alter zurückgeführt werden. Die Kapazität der pDCs zur Produktion von Typ I Interferon war unabhängig vom Alter der Spender.Unsere Ergebnisse weisen eine herausragende Rolle der pDC bei der Immunantwort auf SARS-CoV-2 nach und deuten auf einen ursächlichen Zusammenhang von geringeren pDC-Zahlen bei älteren Menschen mit den schwereren Verläufen von COVID-19, wie sie im Rahmen der Pandemie beobachtet wurden.Nein

Einfluss der COVID-19-Pandemie auf das Erregerspektrum bei der akuten Mastoiditis

Mittelohr

OTO-MO

Einleitung: Die akute Mastoiditis ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation der Otitis media, die eine umgehende Behandlung erfordert. Die Prognose hängt entscheidend von der Effizienz der operativen und antibiotischen Therapie ab, wobei der Erregernachweis für eine gezielte Therapie essenziell ist. Die COVID-19-Pandemie beeinflusste durch Hygienemaßnahmen und soziale Distanzierung die Prävalenz verschiedener Infektionen. Kürzlich publizierte Daten zeigen, dass die Inzidenz akuter Mastoiditiden nach der Pandemie gestiegen ist. Diese Studie untersucht, ob das Auftreten akuter Mastoiditiden postpandemisch mit einem veränderten mikrobiologischen Erregerspektrum einhergeht.Material und Methoden: Der Zeitraum 2014–2024 wurde in vier Intervalle eingeteilt: präpandemisch (Intervall 1), pandemisch (Intervall 2), Intervall 3 (rückläufige Maßnahmen bis Pandemieende) und postpandemisch (Intervall 4). Insgesamt wurden n=143 Fälle akuter Mastoiditis diagnostiziert und retrospektiv in diesen Zeiträumen hinsichtlich Inzidenz und Erregerspektrum untersucht.Ergebnisse: Im Intervall 1 wurden 73 Fälle (51,0%) identifiziert, in den Intervallen 2 und 3 jeweils 22 (15,4%) und im Intervall 4- 26 (18,2%). S. pneumoniae und S. pyogenes waren die häufigsten Erreger. S. pneumoniae trat vermehrt in den Intervallen 1 und 2 auf, während S. pyogenes in den Intervallen 3 und 4 dominierte.Schlussfolgerung: Die Studie bestätigt kürzlich publizierte Daten zur Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die Inzidenz akuter Mastoiditis. Die Ergebnisse zeigen zudem eine Veränderung im Keimspektrum der Erkrankung und unterstreichen die weitreichenden Konsequenzen pandemiebedingter Maßnahmen auf das pathogene Keimspektrum bei Mittelohrinfektionen.Nein

Otologie / Neurootologie / Audiologie

Prof. Dr. med

Inzidenz und Stadienverteilung der Primärfälle maligner Kopf-Hals-Tumoren zwischen 2018 und 2023 im Kontext der Covid-19 Pandemie – eine monozentrische Betrachtung

Einleitung: Die Covid-19 Pandemie stellte über einen längeren Zeitraum eine Ausnahmesituation für die medizinische Versorgung dar. Mit den vielfältigen Einschränkungen war zu erwarten, dass der Einfluss auf Diagnostik und Therapie der onkologischen Patienten stark sein würde.Material/Methode: Retrospektiv wurden die Primärfälle von malignen Kopf-Hals-Tumoren an der Universitäts-HNO-Klinik Oldenburg hinsichtlich Stadium während der Pandemie (2020-2021) evaluiert und mit den Zeiträumen davor (2018-2019) und danach (2022-2023) verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte mithilfe des Chi-Quadrat-Tests. Für die Berechnung wurde die Software Prism verwendet.Ergebnisse: In diesem Zeitraum wurden insgesamt 632 Erstdiagnosen von malignen Kopf-Hals-Tumoren gestellt. Mit entsprechend 206, 216 und 210 Primärfällen in den Jahren 2018-2019, 2020-2021 und 2022-2023 zeigte sich kein Unterschied in der Anzahl der Primärdiagnosen zwischen den Zeiträumen (p= 0,89). Hinsichtlich des Stadiums wurde eine marginale Verschiebung hin zu Stadium IV während der Pandemie festgestellt (p = 0,049). Weiterhin war die Zahl der Fälle im Frühstadium I und II in den Jahren 2022-2023 deutlich höher als in den Jahren zuvor. Jedoch wenn jedes Stadium einzeln analysiert wird, zeigen sich statistisch keine relevante Unterschiede (alle p-Werte > 0,05).Diskussion: In den Pandemiejahren 2020-2021 wurde ein leichter Anstieg der Fälle mit Stadium IV beobachtet, was auf eine verzögerte Diagnose bzw. einen erschwerten Zugang zur medizinischen Versorgung im Nordwesten hindeuten könnte. Der anschließende Rückgang dieser Fälle in den Jahren 2022-2023 bei gleichzeitigem Anstieg der Fälle in den Stadien I und II deutet auf eine Normalisierung der Früherkennung hin.Nein

Session 78
Hereditäres Angioödem / COVID 19

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Session 78Hereditäres Angioödem / COVID 19

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