Naomi Behrend (Kiel), Lars-Patrick Schmill (Kiel), Schekeb Aludin (Kiel), Svea Gerlach (Kiel), Cornelia Fogel (Kiel), Anne-Kathrin Ruß (Kiel), Michael Krawczak (Kiel), Wolfgang Lieb (Kiel), Stefan Schreiber (Kiel), Thomas Bahmer (Kiel), Olav Jansen (Kiel), Martin Laudien (Kiel)
Hintergrund
Persistierende Riechstörungen nach COVID-19 beeinträchtigen Alltag und Lebensqualität der Betroffenen. Ziel dieser Studie war es, mittels MRT festzustellen, ob morphologische Veränderungen limbischer Areale bei Betroffenen nachweisbar sind.
Material und Methoden
Es wurden 62 alters- und geschlechtsgematchte Probanden im Schnitt 20 Monate nach PCR-positiver Infektion mit SARS-CoV-2 untersucht, davon 31 mit Hyposmie und 31 mit Normosmie. Das Riechvermögen wurde mittels VAS und Sniffin' Sticks getestet. Anschließend wurden mittels MRT die Volumina verschiedener Hirnareale des limbischen Systems gemessen und zwischen den Gruppen verglichen. Folgende regions of interest (ROI) wurden untersucht: entorhinaler Kortex, Amygdala, Gyrus cinguli, orbitofrontaler Kortex, Gyrus parahippocampalis, Hippocampus und Thalamus.
Ergebnisse
Die Bewertung des Riechvermögens auf der VAS nach COVID-19 war in der Hyposmie-Gruppe durchschnittlich um 5(±2) Punkte schlechter als vorher, in der Normosmie-Gruppe mit 0(±1) Punkten etwa gleich. Der SDI der Hyposmie-Gruppe lag bei 23,37(±3,89), in der Normosmie-Gruppe bei 34,37(±2). Es konnte für keine der ROI ein signifikanter Unterschied gezeigt werden. In einer Subgruppenanalyse der Probanden mit den niedrigsten und höchsten SDI-Werten (≤21,5 bzw. ≥35) war das Volumen des rechten orbitofrontalen Kortex signifikant kleiner (p=0,007).
Diskussion
Mittels MRT-Volumetrie konnte bei persistierender Hyposmie nach COVID-19 keine morphologische Veränderung in olfaktorischen Arealen des limbischen Systems gezeigt werden. Möglicherweise liegt dies an dem größtenteils erhaltenen sensorischen Input aus der Riechbahn. Die Reduktion dieses Inputs bei starker Hyposmie könnte auch die Hypotrophie von Kortexarealen in der Subgruppenanalyse erklären.
Nein
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