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Welche Einflüsse hat die aktuelle Leitlinie zur Diagnosestellung einer Epilepsie auf das Rezidivrisiko und die Behandlung nach erstem epileptischen Anfall?

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Welche Einflüsse hat die aktuelle Leitlinie zur Diagnosestellung einer Epilepsie auf das Rezidivrisiko und die Behandlung nach erstem epileptischen Anfall?

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Mitwirkende

Louise Linka (Marburg / DE), Benedikt Magnus (Marburg / DE), Sven Fuest (Marburg / DE), Lena Habermehl (Marburg / DE), Panagiota-Eleni Tsalouchidou (Marburg / DE), Kristina Krause (Marburg / DE), Susanne Knake (Marburg / DE), Katja Menzler (Marburg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung. Mit der Einführung der aktuellen Definition der Epilepsie durch Fischer (2014) ergeben sich veränderte Anforderungen an die Behandlung von PatientInnen nach erstem epileptischem Anfall (EEA), welche sich nicht nur in medikamentöser Behandlung, sondern möglicherweise auch in Rezidivraten widerspiegeln.

Ziele. Die vorliegende Studie evaluierte Effekte der aktuellen Leitlinie auf die Behandlung von PatientInnen nach erstem epileptischem Anfall und beleuchtete zudem die Rezidivwahrscheinlichkeit und Risikofaktoren für weitere Anfälle, welche insbesondere Auffälligkeiten in der Bildgebung (CT und MRT) sowie epilepsietypische Potentiale im EEG umfassen.

Materialien & Methoden. Retrospektiv wurden n = 533 PatientInnen mit EEA zwischen 2004 und 2017 eingeschlossen. Die erhobenen Merkmale umfassten Auftreten eines Rezidivs, Auffälligkeiten im CT/MRT, epilepsietypische Potientiale (EEG), Verschreibung eines Antikonvulsivums und Auftreten eines Status Epilepticus. Die statistische Auswertung beinhaltete chi2-Tests und binär-logistische Regressionsanalysen.

Ergebnisse. PatientInnen mit EEA nach 2014 erhielten signifikant häufiger ein Antikonvulsivum als vor 2014 (p = .013), während die Rezidivrate innerhalb der ersten zwei Jahre nach EEA vergleichbar war (p > .05). Epilepsietypische Potentiale (EEG) erhöhten die Rezidivwahrscheinlichkeit signifikant (p = .016, OR = 1.98) und Einnahme eines Antikonvulsivums verringerte diese (p = .008, OR = .43), Auffälligkeiten in der Bildgebung (CT/MRT) waren nicht signifikant mit der Rezidivwahrscheinlichkeit assoziiert (p > .05). Es zeigte sich außerdem kein signifikanter Zusammenhang zwischen Status Epilepticus und Rezidivwahrscheinlichkeit (p > .05).

Zusammenfassung. Der Anteil an PatientInnen, die ein Antikonvulsivum nach EEA erhalten, ist nach 2014 signifikant vergrößert, wobei die Rezidivraten vergleichbar blieben. Der Effekt von epilepsietypischen Potientialen auf die Rezidivwahrscheinlichkeit unterstreicht die Relevanz von EEG-Diagnostik nach EEA, während ein Effekt von Bildgebungsbefunden auf die Diagnosestellung in dieser Studie nicht bestätigt wurde.

Fisher, R. S., Acevedo, C., Arzimanoglou, A., Bogacz, A., Cross, J. H., Elger, C. E. … & Wiebe, S. (2014). ILAE Official Report: A practical clinical definition of epilepsy. Epilepsia, 55(4), 475–482. https://doi.org/10.1111/epi.12550

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