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Transiente periiktuale MRT-Veränderungen (TPMA) bei genetisch bedingten Fehlfunktionen der mitochondrialen Atmungskette – Einladung zur prospektiven Fallsammlung und wissenschaftlichen Auswertung

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Posterstation 1

Poster

Transiente periiktuale MRT-Veränderungen (TPMA) bei genetisch bedingten Fehlfunktionen der mitochondrialen Atmungskette – Einladung zur prospektiven Fallsammlung und wissenschaftlichen Auswertung

Session

Thema

  • Epidemiologie und Versorgungsforschung

Mitwirkende

Jörg Wellmer (Bochum / DE), Cornelia Kornblum (Bonn / DE), Randi von Wrede (Bonn / DE), Claudia Kruse (Dortmund / DE), Stefan Wolking (Aachen / DE), Yvonne Weber (Aachen / DE), Isabel Diebold (München / DE), Wolfram S. Kunz (Bonn / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Der MRT-Nachweis periiktualer T2/FLAIR Signalhyperintensitäten bzw. Diffusionsrestriktionen (transiente periiktuale MRT-Veränderungen, TPMA) in Kortex und mitunter Thalamus und Cerebellum ist ein seltenes, aber bekanntes Phänomen, zumeist assoziiert mit prolongierten Anfällen. Bei Patienten mit rezidivierenden TPMA fällt auf, dass diese wechselnde Lokalisationen einnehmen können. Eine Untersuchung von vier Fällen aus Bochum (2), Dortmund (1), Bonn/Aachen (1) ergab, dass genetische Veränderungen, die die mitochondriale Atmungskette beeinträchtigen, mit diesem Phänomen assoziiert sein könnten. Eine homozygote Mutation im COQ4 und biallelische Mutationen im COQ8A (ADCK3) Gen, die beide an der Biosynthese von Coenzym Q10 (Ubichinon) beteiligt sind, das für die oxidative Phosphorylierung benötigt wird, wurden identifiziert. Zudem ergab eine 3-wöchige Kultivierung der Patientenfibroblasten mit 5 µM CoQ10 bei allen Patienten eine deutliche Verbesserung der Atmungsparameter, die an Digitonin-permeabilisierten Zellen bestimmt wurden.

Ziel: Wir planen eine Sammlung weiterer Fälle von Patienten mit TPMA, die klinisch, gemäß Bildgebung (MRTs, PET etc.), genetisch (Blut) und per in vitro-metabolischer Untersuchung (Fibroblasten-Kultur nach Hautbiopsie) charakterisiert werden sollen.

Material & Methoden: Das koordinierende Zentrum soll die Ruhr-Epileptologie, Bochum, sein. Sie zeichnet verantwortlich für das mit den Koautoren abzustimmende Studienprotokoll und die Begutachtung durch die Ethikkommission. Die Fallsammlung soll über eine digitale, telemedizinische Plattform erfolgen. Nach Identifikation von Patienten in Epilepsiezentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH) und deren Einwilligung erfolgt zunächst der Upload klinischer und bildgebender Daten. Anschließend sollen die genetische Charakterisierung und in vitro funktionelle Untersuchungen der Auswirkung einer CoQ10 Supplementation auf die Mitochondrienfunktion der Patientenfibroblasten erfolgen.

Ergebnisse: Wir erwarten, dass durch diese Fallsammlung das Spektrum der zu TPMA führenden Störungen besser erfasst werden kann. Ferner ist das Ziel, potentielle Ansätze für Therapien zu identifizieren, die z.B. in der Unterstützung der Atmungskettenfunktion liegen könnten.

Zusammenfassung: Wir laden alle Kliniken und Epilepsiezentren ein, die Patienten mit TPMA behandeln oder behandelt haben, sich an der geplanten Studie zu beteiligen und Patienten zur prospektiven Fallsammlung beizusteuern. Kontakt: joerg.wellmer@kk-bochum.de.

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