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Langzeit-Outcome der Benennfähigkeit nach epilepsiechirurgischem Eingriff im sprachdominanten Temporallappen

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Konferenzraum III

Poster

Langzeit-Outcome der Benennfähigkeit nach epilepsiechirurgischem Eingriff im sprachdominanten Temporallappen

Thema

  • Neuropsychologie

Mitwirkende

Katrin Walther (Erlangen / DE), Caroline Reindl (Erlangen / DE), Michael Schwarz (Erlangen / DE), Stephanie Gollwitzer (Erlangen / DE), Burkhard S. Kasper (Erlangen / DE), Johannes D. Lang (Erlangen / DE), Jenny Stritzelberger (Erlangen / DE), Tamara M. Welte (Erlangen / DE), Sebastian Brandner (Erlangen / DE), Karl Rössler (Wien / AT), Yining Zhao (Erlangen / DE), Hajo M. Hamer (Erlangen / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Fragestellung: Epilepsiechirurgische Eingriffe im sprachdominanten linken Temporallappen sind mit einem hohen Risiko für eine Verschlechterung der Objektbenennung assoziiert. Bei etwa 25-65% der Patienten wurde etwa 6-12 Monate nach Operation eine Verschlechterung der Benennfähigkeit diagnostiziert (Busch 2016). Inwieweit diese Verschlechterung vorübergehend oder dauerhaft ist, ist bisher noch wenig erforscht. Des Weiteren soll in der Studie untersucht werden, welche Faktoren zur einer postoperativen Verschlechterung sowie zu einer Erholung der Benennfähigkeit beitragen.

Methode: Wir identifizierten Patienten, die sich zwischen 1995 und 2020 einen epilepsiechirurgischen Eingriff im linken Temporallappen unterzogen haben. Eingeschlossen wurden Patienten mit Sprachdominanz in der linken Hemisphäre und Erhebung der visuellen Objektbenennung mittels dem Boston Naming Test präoperativ, 6 Monate postoperativ sowie nach einem Follow up von ≥ 2 Jahren.

Ergebnisse: Von insgesamt 66 eingeschlossenen Patienten (Alter bei OP: 37.2 ± 11.6 Jahre; 53% weiblich, Follow-up: 9.7 ± 5.4 Jahre) wiesen 28 Patienten (42%) 6 Monate nach OP eine signifikante Verschlechterung im BNT auf. Ein späteres Alter bei Epilepsiebeginn (p <. 001) sowie eine gute präoperative Benennleistung (p < .01) erwiesen sich als Prädiktoren für eine Verschlechterung der Benennfähigkeit unmittelbar nach OP. Von diesen 28 Patienten erholte sich die Benennleistung auf das präoperative Niveau zum letzten Follow-up bei 11 Patienten (39%), während bei 17 Patienten (61%) die Benennleistung überdauernd signifikant beeinträchtigt blieb. Bei Patienten mit einer Erholung der Benennleistung war die unmittelbare postoperative Verschlechterung geringer ausgeprägt (-17%) als bei Patienten mit dauerhaft verschlechterter Benennfähigkeit (-29%, p < .05).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse bestätigen zum einen frühere Befunde, dass Patienten mit spätem Epilepsiebeginn sowie guter präoperativer Benennfähigkeit ein hohes Risiko für eine postoperative Verschlechterung haben. Zum anderen weist die Studie darauf hin, dass sich bei etwa 40% der Patienten die Benennleistung erholt, während für 60% das Defizit jedoch überdauernd ist.

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