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Automatisierte morphometrische Magnet-Resonanz-Tomographie-Analyse (MAP18) bei MRT-negativen Patient:innen mit erstem epileptischem Anfall

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Posterstation 1

Poster

Automatisierte morphometrische Magnet-Resonanz-Tomographie-Analyse (MAP18) bei MRT-negativen Patient:innen mit erstem epileptischem Anfall

Session

Thema

  • (Funktionelle) Bildgebung

Mitwirkende

Johanna Hoffmann (Marburg / DE), Panagiota-Eleni Tsalouchidou (Marburg / DE), Lena Habermehl (Marburg / DE), Marcus Belke (Marburg / DE), André Kemmling (Marburg / DE), Katja Menzler (Marburg / DE), Susanne Knake (Marburg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Die Diagnose einer Epilepsie sowie die medikamentöse Einstellung von Patient:innen nach einem ersten epileptischen Anfall (EA) werden bei Nachweis elektroenzephalographischer oder bildgebender Auffälligkeiten gestellt [1]. Der Befund struktureller Läsionen in der Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) spricht für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Anfallsrezidivs [1]. Jedoch werden vor allem subtile epileptogene Läsionen in der konventionellen radiologischen Befundung nicht immer erkannt. In der folgenden Arbeit wird retrospektiv mittels Morphometric Analysis Program v2018 (MAP18) auf das Vorhandensein von subtilen epileptogenen Läsionen bei MRT-negativen Patient:innen mit EA untersucht.

Methoden: Es wurden insgesamt 55 MRT-negative Patient:innen mit EA eingeschlossen, die von 2018 bis 2022 im Epilepsiezentrum Hessen behandelt worden sind. Alle eingeschlossenen Patient:innen erhielten ein 3D T1-gewichtetes 1,5 oder 3T MRT, welches keinen Nachweis einer epileptogenen Läsion zeigte. Mittels MAP18 wurden die MRT-Bilder auf das Vorhandensein subtiler epileptogener Läsionen untersucht. Die Auswertung erfolgte unter Nutzung der Focal Cortical Dysplasia (FCD) probability map [2].

Ergebnisse: Zweiundzwanzig von 55 der MRT-negativen Patient:innen (=40%) wiesen einen positiven FCD probability score auf, hingegen zeigten 33 von 55 (=60 %) einen negativen score. Bei 17 von 22 der MAP18-positiven Patient:innen (=77,3 %) wurde die Diagnose einer Epilepsie im Verlauf gestellt (Follow-Up Median: 7 Monate, range: 0-48 Monate). Vierundzwanzig von 33 MAP18-negativen Patient:innen (=72,7 %) erhielten im Verlauf keine Epilepsiediagnose, hingegen wurde bei 9 von 33 (=27.3 %) die Diagnose einer Epilepsie gestellt (Follow-Up Median: 7 Monate, range: 0-48 Monate).

Diskussion: Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass MRT-negative Patient:innen mit EA und Nachweis eines positiven FCD probability scores in MAP18 eine höhere Wahrscheinlichkeit besitzen eine Epilepsie zu entwickeln, im Vergleich zu den Patient:innen mit MAP18-negativen Befunden. Dies könnte ein Hinweis auf das Bestehen von subtilen strukturellen epileptogenen Läsionen sein, welche mittels konventioneller Befundung nicht zu erkennen sind. Des Weiteren soll im Verlauf der Diskussion die Möglichkeit falsch positiver Ergebnisse in Betracht gezogen werden.

Literatur:

1: Elger CE, Berkenfeld R (geteilte Erstautorenschaft), et al (2017) S1-Leitlinie Erster epileptischer Anfall und Epilepsien im Erwachsenenalter. In: Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Hrsg. Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. [abgerufen am 13.11.2022]. Verfügbar unter: www.dgn.org/leitlinien

2: David B, Kröll‐Seger J, Schuch F, Wagner J, Wellmer J, Woermann F, et al (2021) External validation of automated focal cortical dysplasia detection using morphometric analysis. Epilepsia, 62(4): 1005–1021

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