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Modellierung des natürlichen Verlaufs von STXBP1-assoziierten Erkrankungen

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Modellierung des natürlichen Verlaufs von STXBP1-assoziierten Erkrankungen

Session

Thema

  • Pädiatrische Epileptologie

Mitwirkende

Kim M Thalwitzer (Philadelphia, PA / US; Heidelberg / DE), Jan H. Driedger (Heidelberg / DE), Julie Xian (Philadelphia, PA / US), Afshin Saffari (Heidelberg / DE), Pia Zacher (Radeberg / DE), Bigna K Bölsterli (St. Gallen / CH; Zürich / CH), Sarah M Ruggiero (Philadelphia, PA / US), Katie Rose Sullivan (Philadelphia, PA / US), Alexandre N Datta (Basel / CH), Christoph Kellinghaus (Osnabrück / DE), Jürgen Althaus (Coesfeld / DE), Adelheid Wiemer-Kruel (Kehl-Kork / DE), Andreas van Baalen (Kiel / DE), Armin Pampel (Minden / DE), Michael Alber (Tübingen / DE), Hilde M H Braakman (Nijmegen / NL), Otfried M Debus (Münster / DE), Jonas Denecke (Hamburg / DE), Elke Hobbiebrunken (Göttingen / DE), Ina Breitweg (Inning am Ammersee / DE), Danielle Diehl (Giessen / DE), Hans Eitel (Esslingen a.N. / DE), Janina Gburek-Augustat (Leipzig / DE), Martin Preisel (Salzburg / CH), Jan-Ulrich Schlump (Herdecke / DE), Mirjam Laufs (Kiel / DE), Dilbar Mammadova (Erlangen / DE), Carsten Wurst (Suhl / DE), Christine Prager (Berlin / DE), Christa Löhr-Nilles (Trier / DE), Peter Martin (Freiburg i. Br. / DE; Kehl-Kork / DE), Sven F Garbade (Heidelberg / DE), Konrad Platzer (Leipzig / DE), Ira Benkel-Herrenbrueck (Düsseldorf / DE), Kerstin Egler (Neuburg an der Donau / DE), Walid Fazeli (Bonn / DE), Eva Runkel (Aschaffenburg / DE), Barbara Klein (Frankfurt a. M. / DE), Tobias Linden (Oldenburg / DE), Julian Schöter (Heidelberg / DE), Heike Steffeck (Wolfsburg / DE), Bastian Thies (Lüneburg / DE), Florian von Deimling (Coburg / DE), Sabine Illsinger (Hannover / DE), Ingo Borggraefe (München / DE), Georg Classen (Bielefeld / DE), Dagmar Wieczorek (Düsseldorf / DE), Johannes R. Lemke (Leipzig / DE), Georgia Ramantani (Zürich / CH), Stefan Kölker (Heidelberg / DE), Georg F. Hoffmann (Heidelberg / DE), Markus Ries (Heidelberg / DE), Ingo Helbig (Philadelphia, PA / US), Steffen Syrbe (Heidelberg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Pathogene Varianten in STXBP1 gehören zu den häufigsten genetischen Ursachen von frühkindlichen Epilepsien und Entwicklungsstörungen und können mit verschiedenen Epilepsieformen, Bewegungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten einhergehen. Es ist weitestgehend ungeklärt, ob Individuen ohne Epilepsie ein geringeres Risiko für eine schwere Entwicklungsstörung im Vergleich zu Individuen mit Epilepsie aufweisen.

Ziele: Der natürliche Verlauf und die Schwere der Entwicklungsstörung wurden innerhalb und zwischen verschiedenen Untergruppen bezüglich der Präsenz von Epilepsie, der Anfallsart und des Alters bei Anfallsbeginn analysiert, um Endpunkte für zukünftige klinische Studien zu generieren.

Materialien und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven, multizentrischen Querschnittsstudie wurden Familien und Ärztinnen und Ärzte von Individuen mit STXBP1-assoziierten Erkrankungen gebeten, standardisierte Fragebögen zum medizinischen Verlauf und genetischen Befunden zu beantworten. Der Entwicklungsverlauf wurde mittels der Meilensteine der kindlichen Entwicklung, des Gross Motor Function Classification Systems (GMFCS) und einer standardisierten Klassifikation der Sprachentwicklung erfasst.

Ergebnisse: Es konnten 73 Individuen in die Studie eingeschlossen werden, darunter 46 bisher nicht in der Literatur berichtete Fälle. Das mediane Alter bei Studieneinschluss lag bei 5,3 Jahren (IQA 3,4-8,5 Jahre). 74% (n=54/73) der Individuen hatten im Krankheitsverlauf eine Epilepsie und 28% (20/71) epileptische Spasmen. 47% (n=24/51) wurden im medianen Alter von 16,5 Monaten (IQA = 6,8-35,7) anfallsfrei. Drei Individuen hatten altersentsprechende motorische Fähigkeiten, wohingegen 70% (n=28/40) Hilfestellung bei der Fortbewegung im Alltag benötigten. 71% (n=41/58) der Individuen waren nonverbal. Individuen ohne Epilepsie hatten eine geringere motorische Einschränkung (GMFCS, median 3 vs. 4, p < 0,01) als Individuen mit Epilepsie. Individuen mit epileptischen Spasmen bedurften eher einer Hilfestellung bei der Fortbewegung im Alltag als Individuen mit anderen Anfallsformen (91% vs. 63%). Ein früher Anfallsbeginn war mit vermehrter Einschränkung der motorischen Fähigkeit (p = 0,03) sowie der nonverbalen Kommunikation (p = 0,04) assoziiert.

Zusammenfassung: In unserer Studie wurde der Einfluss von epileptischen Anfällen, Anfallsarten und dem Alter bei Anfallsbeginn auf den Krankheitsverlauf und die Entwicklung von Individuen mit STXBP1-assoziierter Erkrankung analysiert. Individuen mit Epilepsie, insbesondere mit epileptischen Spasmen, benötigten vermehrt Hilfestellungen bei der Fortbewegung im Alltag. Unsere Ergebnisse bilden eine essenzielle Grundlage für die Beurteilung von Therapieerfolgen in zukünftigen klinischen Studien.

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