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Behandlung des konvulsiven Status epilepticus im Kindesalter: Vorschlag eines Algorithmus und Literaturübersicht

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Behandlung des konvulsiven Status epilepticus im Kindesalter: Vorschlag eines Algorithmus und Literaturübersicht

Thema

  • Pädiatrische Epileptologie

Mitwirkende

Lena-Luise Becker (Berlin / DE), Alexander Gratopp (Berlin / DE), Christine Prager (Berlin / DE), Christian E. Elger (Bonn / DE), Angela M. Kaindl (Berlin / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung: Ein Status epilepticus (SE) ist eine der häufigsten lebensbedrohlichen neurologischen Notfälle im Kindesalter mit der höchsten Inzidenz in den ersten fünf Lebensjahren, sowie hohen Mortalitätsraten von bis zu 3%. Bei einem tonisch-klonischen SE >30 min können Langzeitfolgen wie neuronaler Zelltod und Netzwerkveränderungen auftreten. Trotz dessen zeigen aktuelle Studien, dass es häufig zu einem Therapieverzug und einer insuffizienten Dosierung von Medikamenten im Kindesalter kommt.

Ziele: Das Ziel der Studie war es, die aktuelle Literatur über die Behandlung einen konvulsiven SE im Kindesalter zusammenzufassen und darauf aufbauend einen Therapiealgorithmus zu entwickeln.

Methoden: Wir führten eine systematische Literaturanalyse (1978 bis 30.08.2022), im Einklang mit den PRISMA-Richtlinien, anhand Pubmed und ClinicalTrails.org durch. Es wurden alle prospektiven und retrospektiven klinischen Studien an Patient*innen <18 Jahre, welche zwei oder mehr Theraopieoptionen untersuchten, eingeschlossen. Auf Basis der identifizierten Studien sowie existierender Meta-Analysen wurde ein Therapiealgorithmus spezifisch für Kinder entwickelt.

Ergebnisse: Insgesamt 45 Studien wurden identifiziert. Als primäre Therapie innerhalb der ersten 5-10 min (Phase 1 und 2) werde Benzodiazepine bukkal (rektal/intramuskulär oder intravenös) empfohlen. Falls keine Unterbrechung des SE innerhalb der ersten 10 min erfolgt, sollte daraufhin bei einem benzodiazepin-refraktären SE eine Therapie mit einer der anfallssupprimierenden Medikationen Fosphenytoin, Levetirazetam oder Phenobarbital begonnen werden. Therapieempfehlungen zu möglichen Therapien bei einem therapierefraktären SE > 30 min können auf Grund der aktuell limitierten Studienlage nur auf Basis von existierenden Expertenmeinungen gegeben werden und beinhalten meist ein medikamenten-induziertes Koma.

Zusammenfassung: Der von uns vorgeschlagene Algorithmus zur Therapie eines SE im Kindesalter berücksichtigt die aktuelle Literatur. Wir erhoffen uns, dass durch eine Verbreitung eine solchen Therapieschemas eine Therapieverzögerung verhindert und eine rasche, suffiziente Medikamentengabe gefördert wird.

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