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Einstellungen von Patient*innen mit Epilepsie zu ihrer anfallssupprimierenden Medikation und einem möglichen Absetzversuch – EPAMA Studie

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Posterstation 6

Poster

Einstellungen von Patient*innen mit Epilepsie zu ihrer anfallssupprimierenden Medikation und einem möglichen Absetzversuch – EPAMA Studie

Session

Thema

  • Antiepileptika

Mitwirkende

Luise Graf (Berlin / DE), Martin Holtkamp (Berlin / DE), Maria Ilyas-Feldmann (Berlin / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Zwei Drittel der Patient*innen mit Epilepsie werden durch anfallssupprimierende Medikation (ASM) anfallsfrei. Die Langzeitbehandlung mit ASM ist jedoch oft mit Nebenwirkungen verbunden, sie reduziert die Lebensqualität (Quality of life = QOLIE) und belastet Patient*innen und das Gesundheitssystem finanziell (de Kinderen et al. 2014). Wesentlich ist die Frage, ob und wann die ASM wieder abgesetzt werden kann. Frühere Studien empfehlen, eine ASM frühestens nach 2 Jahren Anfallsfreiheit zu beenden (Gloss et al. 2021). Aber auch wenn Patient*innen gute Kandidat*innen für ein erfolgreiches Absetzen der ASM sind, entscheiden sich 55-80% der Patient*innen (Cvetkovska et al. 2020) dagegen.

Ziele & Hypothesen: Ziel unserer Studie ist die Untersuchung von Gründen, einen Absetzversuch oder eine relevante Reduktion der ASM Dosis (mind. 25%) abzulehnen. Dabei ermitteln wir auch Faktoren, die den Entscheidungsprozess möglicherweise beeinflussen, wie z.B. Persönlichkeitsstrukturen der Patient*innen, Nebenwirkungen der ASM, Medikamentenlast, Anfallsfrequenz/-schwere vor der Anfallsfreiheit, Angst und Depressionen.

Folgende Hypothese werden überprüft:

Patient*innen mit einer offenen, verträglichen und extrovertierten Persönlichkeit setzen eher die ASM ab oder reduzieren die Dosis als Patient*innen mit einer gewissenhaften und narzisstischen Persönlichkeit. Patient*innen mit einer hohen ASM Dosis sowie einer reduzierten Lebensqualität und hohen Nebenwirkungen der ASM möchten eher ihre ASM beenden oder reduzieren als Patient*innen, mit einer geringeren ASM Dosis und Angabe von weniger Nebenwirkungen.

Studiendesign & Methoden: In unserer Studie schließen wir Patient*innen ≥ 18 Jahre mit einer Epilepsie ein, die sich zwischen dem 01.11.2022 und dem 31.12.2023 in der Epilepsie-Sprechstunde an der Hochschulambulanz für Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin vorstellen, die ASM in Monotherapie einnehmen und die mindestens 2 Jahre anfallsfrei sind. Prospektiv wird die Einstellung der Patient*innen zu ihrer ASM und zu einem Absetzversuch bzw. einer relevanten Reduktion der ASM Dosis erfasst. Darüber hinaus werden mit validierten Fragebögen Persönlichkeitsmerkmale der Patient*innen sowie Angst, Depression, QOLIE und Nebenwirkungen der ASM ermittelt. Zudem werden klinische Informationen wie Alter beim ersten Anfall und bei Befragung, Dauer der aktiven Epilepsie, Epilepsieart und -syndrom, Anfallsfrequenz vor der Anfallsfreiheit, Anzahl und Dosierung der aktuellen und der vormals eingesetzten ASM erfasst. Die Studiendaten werden elektronisch in einer REDCap Datenbank erfasst und dokumentiert. Die Datenanalyse erfolgt mittels explorativer, deskriptiver Statistik. Die Identifikation positiver oder negativer Prädiktoren für bzw. gegen einen Absetzversuch oder eine relevante Dosisreduktion der ASM erfolgt über multiple logistische Regressionsmodelle unter Einschluss potenzieller Einflussfaktoren.

Referenzen:

de Kinderen et al. Side-effects of antiepileptic drugs: the economic burden. Seizure. 2014; 23:184-90. Gloss et al. Antiseizure Medication Withdrawal in Seizure-Free Patients: Practice Advisory Update Summary. Neurology. 2021; 97: 1072-1081. Cvetkovska et al. Patients' attitude toward AED withdrawal: A survey among individuals who had been seizure-free for over 2 years. Epilepsy Behav. 2020; 104: 106881.

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