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Status epilepticus beim Glioblastom: klinische Charakteristika, Risikofaktoren, Verlauf

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Posterstation 5

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Status epilepticus beim Glioblastom: klinische Charakteristika, Risikofaktoren, Verlauf

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Thema

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Mitwirkende

Jenny Stritzelberger (Erlangen / DE), Anna Gesmann (Erlangen / DE), Imke Fuhrmann (Erlangen / DE), Tamara M. Welte (Erlangen / DE), Caroline Reindl (Erlangen / DE), Roland Coras (Erlangen / DE), Felix Eisenhut (Erlangen / DE), Arnd Dörfler (Erlangen / DE), Luitpold Distel (Erlangen / DE), Stefan Schwab (Erlangen / DE), Sebastian Brandner (Erlangen / DE), Dominik Madzar (Erlangen / DE), Hajo M. Hamer (Erlangen / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung

50-60% der Glioblastom (GBM)-Patienten erleiden tumorassoziierte epileptische Anfälle. Über das Auftreten und den klinischen Verlauf eines Status epilepticus (SE) bei diesen Patienten ist bislang wenig bekannt, wobei jedoch vermutet wird, dass das Therapieansprechen unabhängig von der schlechten onkologischen Prognose dennoch gut ist.

Ziele

Das Ziel dieser Arbeit ist es, klinische Charakteristika und Risikofaktoren für das Auftreten eines SE sowie den kurzfristigen klinischen Verlauf bei Glioblastom-Patienten zu untersuchen.

Material und Methoden

Wir analysierten retrospektiv elektronische medizinische Akten von Glioblastom-Patienten, die in unserer Institution zwischen 01/2006 und 01/2020 behandelt wurden. Für die Analysen wurden sowohl Tumor- als auch SE-Charakteristika (anhand des STESS-Scores) erhoben.

Ergebnisse

In der finalen Kohorte (n=520) litten 292 Patienten unter einer tumorassoziierten Epilepsie. Bei 48 Patienten (9,4 % aller Patienten bzw. 16,4 % der Patienten mit Epilepsie) trat ein SE auf. Dieser war das erste Symptom der Tumorerkrankung bei 8 Patienten (1.5 % der Gesamtkohorte) und die Erstmanifestation einer Epilepsie bei 18 Patienten (6.2 % der Patienten mit Epilepsie). Die Mehrheit der SE-Episoden ereignete sich postoperativ (n=37, 77.1 %). Innerhalb der Gruppe der Patienten mit Epilepsie war das Auftreten eines SE weder mit Tumorcharakteristika wie Lokalisation, molekularem Status noch mit der onkologischen Behandlungsstrategie oder dem radiologischem Tumorprogress assoziiert. Ein schlechtes Outcome, das aufgrund der Schwere der Grunderkrankung und der dadurch deutlich eingeschränkten Lebenserwartung als Mortalität im Rahmen des stationären Aufenthaltes oder Verlegung ins Hospiz/Palliativstation definiert wurde (n=10), war in der multivariaten Analyse sowohl mit einem höheren STESS als auch einem höheren Charlson-Comorbidity-Index (CCI) assoziiert. Bei den 38 Patienten mit "gutem" Outcome gelang bei 32 (66.7 % der Fälle) das Durchbrechen des SE mit Medikamenten der Stufe 1 und/oder 2, in 6 Fällen (12.7 %) durch eine Eskalation auf Stufe 3-Medikamente.

Zusammenfassung

Obwohl es einige bekannte Prädiktoren für epileptische Anfälle bei Glioblastom-Patienten gibt, war in unserer Studie keiner dieser Faktoren mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten eines SE assoziiert. Trotz der häufig infausten onkologischen Prognose konnte der SE in 79.2 % der Fälle erfolgreich durchbrochen werden. Ein höherer STESS und CCI waren mit einem schlechten kurzfristigen Outcome assoziiert.

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