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Repetitive Elektroenzephalographie als Biomarker bei Patienten mit hypoxischer Encephalopathie nach kardiopulmonaler Reanimation

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Posterstation 4

Poster

Repetitive Elektroenzephalographie als Biomarker bei Patienten mit hypoxischer Encephalopathie nach kardiopulmonaler Reanimation

Session

Thema

  • Neurophysiologie und EEG

Mitwirkende

Laurent Maximilian Willems (Frankfurt a. M. / DE), Felix Rosenow (Frankfurt a. M. / DE), Susanne Knake (Marburg / DE), Isabelle Beuchat (Lausanne / CH; Frankfurt a. M. / DE), Kai Siebenbrodt (Frankfurt a. M. / DE), Michael Strüber (Frankfurt a. M. / DE), Bernhard Schieffer (Marburg / DE), Konstantinos Karatolios (Marburg / DE), Adam Strzelczyk (Frankfurt a. M. / DE), Johann Philipp Zöllner (Frankfurt a. M. / DE)

Abstract

Abstract-Text (inklusive Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Die Prognoseabschätzung in Patienten mit hypoxischer Encephalopathie (HE) nach kardiopulmonaler Reanimation (CPR) ist eine komplexe und anspruchsvolle Aufgabe auf interdisziplinären Intensivstationen. Auch wenn sich eine kontinuierliche elektroencephalographische (EEG)-Ableitung als Biomarker in spezialisierten Zentren etabliert hat, ist diese Technik bisher meist spezialisierten Zentren in Deutschland vorbehalten und nicht flächendeckend verfügbar. Das Ziel dieser Studie war es den Nutzen von repetitiven EEGs als alternativer prognostischer Biomarker in diesem kritischen Patientenkollektiv zu untersuchen.

Methoden: Basierend auf Daten einer retrospektiven monozentrischen Erhebung des UKGM Marburg mit 199 HE Patienten konnten 59 Patienten identifiziert werden, die innerhalb der ersten 14 Tage nach CPR repetitive EEGs erhalten haben. Diese EEGs wurden gemäß den aktuellen Empfehlungen der American Clinical Neurophysiological Society (ACNS) befundet und die Validität des Auftretens und der zeitlichen Dynamik spezifischer EEG-Muster untersucht, die laut Literatur mit einer erhöhten Mortalität bei kritisch kranken Patienten einhergehen. Zudem wurde der diagnostische Nutzen eines vereinfachten EEG-Scoringsystems als Biomarker der Prognoseabschätzung untersucht. Univariate Analysen erfolgten mittels Log-Rank-Tests, zudem wurde eine multivariaten Cox-Regressionsanalyse durchgeführt.

Ergebnisse: Das Auftreten eines Burst-Suppression-Pattern sowie eines niederamplitudigen EEGs (< 20µV) im ersten- oder im Verlaufs-EEG ging mit einer signifikant höheren Mortalität nach 12 Monaten einher. Im Gegensatz hierzu war einer abgrenzbaren sowie reaktiven Grundaktivität im ersten oder in den Verlaufs-EEGs ein Biomarker für eine signifikant niedrigere Mortalität. Auch wenn die Validität von epileptischen Anfällen und epilepsietypischen Potentialen aufgrund der niedrigen Anzahl von Patienten in der Kohorte nur eingeschränkt beurteilbar war, waren diese eher mit einer niedrigeren Mortalität assoziiert (Abbildung 1). Ein einfaches Scoring-System welches lediglich eine Verbesserung, Verschlechterung oder gleichbleibenden Befund des EEGs im zeitlichen Verlauf berücksichtigte war im Falle einer Befundbesserung des EEGS im Verlauf ebenfalls ein guter prädiktiver Marker für einen benignen Verlauf (Abbildung 2). In der MCRA verblieb nur eine anfänglich normale Amplitude mit sekundärem Nachweis einer Niedervoltage als einziger signifikanter Prädiktor für ein ungünstiges Ergebnis bestehen, alle anderen Parameter der univariate Analyse waren im Regressionsmodell nicht signifikant.

Schlussfolgerung: Repetitive EEGs können in Patienten mit HE nach CPR in der frühen Behandlungsphase dazu beitragen, die individuelle Prognoseabschätzung zu verbessern. Soweit verfügbar sollte jedoch weiterhin auf kontinuierliche EEG-Ableitungen zurückgegriffen werden.

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