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Myokardialer Abszess – eine seltene Entität

Presented in

ePostersession 2

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Authors

Carsten Hackenbroch (Ulm / DE), Sonja Schuldes (Ulm / DE), Jürgen Haug (Ulm / DE), Jakob Lindner (Ulm / DE), Matthias Gasche (Ulm / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Anamnese:

Einweisung eines 47-jährigen, deutlich vorgealterten männlichen Patienten (Z.n. Whipple-OP bei chron. Pankreaskopfpankreatitis, Leberzirrhose I°, COPD GOLD III, Soorösophagitis) über die Notaufnahme mit undulierenden thorakalen Schmerzen seit einigen Tagen und Fieber.

Im EKG und initialen Echo keine Wandbewegungsstörungen. Temp. 37,8. Minimal erhöhte Troponinwerte ohne Dynamik.

Diagnose:

Es erfolgte noch nachts in der Notaufnahme ein Thorax- CT mit KM. Hier wurde lediglich ein geringer unspezifischer perikardialer Erguß beschrieben (späterer Befund retrospektiv schon abgrenzbar). Nach Abnahme von Blutkulturen Einleitung einer kalkulierten Antibiose. Im Echo am Folgetag Nachweis einer Vegetation an der Aortenklappe und Diagnose einer Aortenklappenendokarditis. 2 Tage später erfolgte ein Kardio- MRT zum Ausschluß einer myokardialen Beteiligung. Hierbei zeigte sich eine zentral liquide, randständig KM- anreichernde intramyokardiale Läsion apikal infero-lateral, die als Abszess- suspekt gewertet wurde. Bei mittlerweile erfolgtem Keimnachweis (Streptococcus gallolyticus) Umstellung auf eine gezielte Antibiose mit Gentamycin/Penicillin. Kontroll- MRT 6 Tage später bei nun wieder zunehmendem Fieber und erneut ansteigenden Infektparametern. Die intramyokardiale Abszessformation zeigte sich nun deutlich größenprogredient mit einer nun gekammerten Ausbreitung nach intraperikardial. Die Läsionen zeigten neben dem abszesstypischen Veränderungen in den morphologischen Sequenzen auch eine deutliche Diffusionsrestriktion, was die Differentialdiagnose eines Abszesses nochmals bestärkte.

Therapie:

Es erfolgte die Verlegung an ein kardio-chirurgisches Zentrum und die operative Sanierung des Abszesses intramyokardial und perikardial. Zusätzlicher Aortenklappenersatz bei zunehmender Aortenklappeninsuffizienz. Nach stationärem Aufenthalt Verlegung in Reha- Einrichtung.

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