Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)
Fragestellung
Bewertung der diagnostischen Leistungsfähigkeit der kardialen MRT für 1) den Nachweis einer chronischen Myokarditis und 2) die Unterscheidung einer chronischen Myokarditis von einer abgeheilten Myokarditis auf der Grundlage eines kardiopathologischen Referenzstandards.
Methoden
80 konsekutive Patienten mit persistierenden Symptomen (>30 Tage), die auf eine Myokarditis hindeuten, wurden zwischen Januar 2020 und August 2022 prospektiv an einem Universitätsklinikum (single-center) eingeschlossen. Alle Teilnehmer unterzogen sich sowohl einer Endomyokardbiopsie zur Referenzstandarddiagnose als auch einem multiparametrischen 1,5 T Herz-MRT-Protokoll einschließlich Mapping und Late Gadolinium Enhancement (LGE). Für den Gruppenvergleich und die Bewertung der diagnostischen Leistung wurden der Mann-Whitney-U-Test, der exakte Fisher-Test und Receiver-Operating-Characteristic (ROC)-Kurven verwendet.
Ergebnisse
Die Endomyokardbiopsie ergab bei 40 von 80 Patienten (50 %) eine chronische lymphozytische Myokarditis und bei 40 von 80 Patienten (50 %) eine abgeheilte Myokarditis (medianes Alter 48 Jahre [IQR, 39-59]; 55 Männer, 25 Frauen), mediane Symptomdauer 3,5 Monate. T2-Mapping zeigte 1) die beste Sensitivität bei der Erkennung einer chronischen Myokarditis (39 von 40 Patienten, 98 %) und lieferte 2) die beste Unterscheidung zu einer abgeheilten Myokarditis mit einer area under the curve (AUC) von 0,86 (P< .001); gefolgt von LGE (AUC 0,63), extrazellulärer Volumenfraktion (ECV; AUC 0,62) und T1-Mapping (AUC 0,60).
Schlussfolgerungen
T2-Mapping ermöglicht im Rahmen eines multiparametrischen Herz-MRT-Protokolls 1) den Nachweis einer aktiven chronischen Myokarditis und 2) die Unterscheidung zwischen chronischer Myokarditis und abgeheilter Myokarditis.