Funktionelle neurologisches Outcome bei konservativ behandelten Patienten mit spinalen kavernösen Malformationen und singulären oder multiplen Blutungsereignissen

Abstract-Text deutsch

Hintergrund und Zweck: Spinale kavernöse Malformationen (SCM) zeigen eine Tendenz zur intramedullären Einblutung (IMH). Ziel der Studie war es, das funktionelle neurologische Outcome nach singulären oder multiplen Blutungsereignissen zu erfassen. Ferner sollten Prädiktoren identifiziert werden, die einen ungünstigen Verlauf vorhersagen können.

Methoden: In diese Single-Center Beobachtungsstudie wurden konservativ behandelte Patienten mit spinalen kavernösen Malformationen eingeschlossen (Rekrutierungszeitrum: 2003 bis 2022). Ein Einschluss erforderte eine lückenlose Erfassung klinischer und bildgebender Parameter sowie ≥1 Follow-Up Untersuchung. Der neurologische Status wurde mit der modifizierten McCormick-Skala erfasst.

Ergebnisse: 45 Patienten mit SCM-bedingter IMH wurden analysiert. Die univariate Analyse ergab, dass multiple Blutungsereignisse (OR = 15,28, 95 % KI = 3,22–72,47, p < 0,001) ein Prädiktor für ein ungünstiges funktionelles Outcome darstellen. Der Zustand der Patienten verschlechterte sich signifikant nach der ersten Blutung (85,7 %, P = 0,001) und erneut nach der zweiten Blutung (92,8 %, P = 0,005). Die Zeit zwischen der letzten IMH und der letzten Nachuntersuchung hatte keinen Einfluss auf dieses Ergebnis.

Schlussfolgerungen: SCM-assoziierte IMH sind mit einer funktionellen neurologischen Verschlechterung vergesellschaftet. Der Zustand verbessert sich tendenziell nach jeder Blutung, aber mit jedem Blutungsereignis sinkt die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Genesung.

Abstract-Text englisch

Background and Purpose: To investigate the natural course and to assess predictors of functional outcome in spinal cavernous malformation (SCM) patients with unique or multiple intramedullary hemorrhage (IMH) events.

Methods: Inclusion regarded conservatively treated SCM patients with complete clinical baseline characteristics, magnetic resonance imaging dataset, ≥1 SCM-related IMH and ≥1 follow-up examination treated between 2003 and 2022. Neurological functional status was obtained using the modified McCormick scale at diagnosis, before and after each IMH, as well as at last follow-up.

Results: 45 patients with SCM-related IMH were analyzed. Univariate analysis identified multiple bleeding events (OR = 15.28, 95% CI = 3.22-72.47, P <0.001) to be the only statistically significant predictor for an unfavorable functional outcome at last follow-up. Patients significantly deteriorated after first bleeding (85.7%, P=0.001) and even more after second bleeding (92.8%, P =0.005). Time between last IMH and last follow-up did not influence this outcome.

Conclusions: IMH due to SCM is linked to functional neurological worsening. Such outcome tends to improve after each hemorrhage, but with every bleeding event the probability of full recovery declines.