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Verletzungen der Wirbelsäule im Kindesalter – Ergebnisse der nationalen Childspine-Multicenterstudie mit 367 Patienten

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Verletzungen der Wirbelsäule im Kindesalter – Ergebnisse der nationalen Childspine-Multicenterstudie mit 367 Patienten

Session

Authors

Jan-Sven Jarvers (Leipzig), Alexander Carl Disch (Dresden), Christian Herren (Aachen), Christoph-Eckhard Heyde (Leipzig), Holger Meinig (Karlsbad), Michael Ruf (Karlsbad), Hauke Rüther (Göttingen), Thomas Weiß (Murnau), Michael Kreinest (Ludwigshafen am Rhein)

Abstract

Abstract-Text deutsch

Zusammenfassung


Hintergrund. Generell stellen Wirbelsäulenverletzungen


bei Kindern im Alter unter


16 Jahren eine seltene Verletzungsentität dar.


Für Deutschland liegen keine belastbaren


Daten bezüglich der Epidemiologie von


Verletzungen der Wirbelsäule im Kindesalter


vor. Gerade bei pädiatrischen Patienten, bei


denen sowohl die Anamnese, die klinische


Untersuchung, aber auch die Durchführung


der bildgebenden Diagnostik häufig erschwert


sind, müssen sämtliche Hinweise auf eine


Verletzung der Wirbels.ulemitberücksichtigt


werden.


Fragestellung/Ziel der Arbeit. Das Ziel der


vorliegenden Studie war die Bereitstellung


epidemiologischer Daten von pädiatrischen


Patienten mit Wirbelsäulenverletzungen


in Deutschland, um diese zukünftig in die


Entscheidungsfindung bei der Diagnostik und


Therapie dieser Patienten einfließen lassen zu


können.


Material und Methoden. Im Rahmen


einer nationalen Multizenterstudie wurden


retrospektiv Patientendaten innerhalb eines


Zeitraums von 7 Jahren aus 6 Wirbelsäulenzentren


erhoben. Neben den demografischen


Daten wurden der Unfallmechanismus, die


betroffene Wirbelsäulenregion und auch die


Begleitverletzungen erhoben. Zudem erfolgte


die Erfassung der bildgebenden Diagnostik


sowie der jeweiligen Therapie.


Ergebnisse. Es konnten 367 Kinder (weiblich:


männlich= 1:1,2) mit insgesamt 610


Verletzungen an der Wirbelsäule in die


Studie eingeschlossen werden. Das mittlere


Alter betrug 12 (±3,5) Jahre. Die häufigsten


Unfallmechanismen in allen Altersgruppen


waren ein Sturz aus unter 3m Höhe sowie


Verkehrsunfälle. Die bildgebende Diagnostik


musste nur in Ausnahmefällen in Narkose


durchgeführt werden. Während jüngere


Kinder (0 bis 9 Jahre) eher Verletzungen im


Bereich der Halswirbelsäule erlitten, zeigten


sich Verletzungen der thorakolumbalen


Wirbelsäule eher bei Kindern >10 Jahren. Die


Kinder wiesen häufige Begleitverletzungen


an Kopf und Extremitäten auf. Im Bereich


der Wirbelsäule befanden sich weitere


Verletzungen meist benachbart und nur


selten in anderen Regionen. Rund 75% der


Kinder wurden konservativ behandelt.


Diskussion. Die Ergebnisse unterscheiden


sich von den Erkenntnissen aus der


Erwachsenenmedizin und beschreiben


spezielle Gegebenheiten für pädiatrische


Patienten mit Wirbelsäulenverletzungen.


Trotz gewisser Limitationen können sie


so bei der Entscheidungsfindung über die


durchzuführende Diagnostik und Therapie


dieser Patienten helfen.

Abstract-Text englisch

Background. In general, pediatric spinal


injuries are rare. No reliable data on the


epidemiology of spinal injuries in pediatric


patients in Germany are available. Especially


in pediatric patients, for whom the medical


history, clinical examination and the


performance of imaging diagnostics are


difficult to obtain, all available information on


a spinal injurymust be taken into account.


Objective. The aim of this study was to


provide epidemiological data for pediatric


patients with spinal trauma in Germany in


order to enhance future decision-making


for the diagnostics and treatment of these


patients.


Material andmethods. Within the framework


of a national multicenter study, data were


retrospectively obtained from 6 German


spine centers for 7 years between January


2010 and December 2016. In addition to the


demographic data, the clinical databaseswere


screened for specific trauma mechanisms,


level of injury as well as accompanying


injuries. Furthermore, diagnostic imaging and


the treatment selectedwere also analyzed.


Results. A total of 367 children (female:


male= 1:1.2) with a total of 610 spinal injuries


were included in this study. The mean age


was 12 years (±3.5 years). The most frequent


trauma mechanisms were falls from <3 m


and traffic accidents. The imaging diagnostics


were only rarely carried out with the child


under anesthesia. Younger children (0–9 years


old) suffered more injuries to the cervical


spine, whereas injuries to the thoracic and


lumbar spine were more frequently found in


older children (>10 years old). The children


frequently showed accompanying injuries to


the head and the extremities. Accompanying


spinal injuries mostly occurred in adjacent


regions and only rarely in other regions.


Around 75% of the children were treated


conservatively.


Conclusion. The results were different from


the knowledge obtained from adult patients


with spinal trauma and describe the special


circumstances for pediatric patients with


spinal trauma. Despite certain limitations


these facts may help to enhance future


decision-making for the diagnostics and


treatment of these patients.

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