Erdem Yildiz (Wien, AT), Till Buschhorn (Wien, AT), Caroline Sesztak (Wien, AT), Anselm Joseph Gadenstätter (Wien, AT), Matthias Gerlitz (Wien, AT), Clemens Honeder (Wien, AT), Hinrich Staecker (Kansas City, MO, US), Lukas D. Landegger (Wien, AT), Christoph Arnoldner (Wien, AT)
Einleitung: In den rezent publizierten klinischen Studien wurden Kinder, welche von der autosomal-rezessiv vererbbaren Otoferlin-Taubheit betroffen waren, mit adeno-assoziierten Viren lokal im Innenohr behandelt. Eine extensive Untersuchung der jeweiligen Transduktion der applizierten Viren wurde bisher im Großtiermodell repräsentativ für den Menschen nur in wenigen Spezies untersucht. In dieser Studie wurden adeno-assoziierte Viren in das Innenohr von Schweinen injiziert, um die resultierende Transduktion im Innenohrgewebe zu untersuchen.
Methoden: In drei Schweinen wurde das adeno-assoziierte Virus 2 (AAV2) chirurgisch in Sedierung kontrolliert über die Rundfenstermembran injiziert. Prä- und postoperativ wurden Hirnstammaudiometrien durchgeführt. Sowohl die Innenohren als auch weitere Organe wurden eine Woche nach Applikation des AAV2 histologisch mittels Immunfluoreszenz untersucht.
Ergebnisse: Die histologischen Ergebnisse zeigten eine Transduktion von etwa 50% der äußeren und inneren Haarzellen. Zudem konnte ein gleichmäßiges Transduktionsmuster in Immunfluoreszenz-Bildern aller Abschnitte der Cochlea beobachtet werden. Eine einseitige Injektion zeigte keine Transduktion im kontralateralen Ohr. Zudem verursachte die einmalige Injektion des AAV2 keine Schwellenänderung in den Click-Antworten der Hirnstammaudiometrie.
Schlussfolgerungen: Das Schwein stellt aufgrund der großen Dimensionen des Innenohrs eine geeignete Alternative zur Untersuchung der Transduktion nach der Applikation viraler Vektoren dar. Diese Erkenntnis zeigt, dass AAV2 sich als guter Vektor zur Übertragung von Genmaterial in Haarzellen eignet und zukünftige Gentherapien präklinisch im Schwein untersucht werden können, um die effektivsten Wege einer Behandlung von Menschen zu eruieren.
Die im Rahmen dieser Studie durchgeführten Experimente wurden von der Christian Doppler Gesellschaft in Kooperation mit der Firma MED-EL finanziell unterstützt.
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