• Freier Vortrag

Haarzelldegeneration durch Lärmtraumata bei tauben Otof-Knockout-Mäusen

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Topics

  • Otologie / Neurootologie / Audiologie
    • Innenohr

Abstract

Angeborene Taubheit aufgrund von Mutationen im OTOF-Gen (DFNB9) ist auf eine Störung der Vesikelfreisetzung an den Synapsen der inneren Haarzellen zurückzuführen. Otoakustische Emissionen, ein Maß für die cochleäre Verstärkung, können bei neugeborenen DFNB9-Kindern normal sein, gehen aber meist innerhalb von Monaten bis Jahren nach der Geburt verloren. Bei Otof-Knockout-Mäusen beobachteten wir eine moderate Beschleunigung des altersbedingten Abbaus der äußeren Haarzellen (Stalmann et al., Front. Cell Neurosci 2021). Unsere Hypothese war nun, dass das Fehlen von Stapediusreflexen und olivocochleären Reflexen taube Ohren anfälliger für Lärmschäden macht.

Wir setzten Otof-Knockout- und Wildtyp-Mäuse verschiedenen Lärmtraumata aus und untersuchten die Hörfunktion durch BERA-/DPOAE-Messungen und die Degeneration des Corti-Organs durch Immunhistochemie/Konfokalmikroskopie.

Ein akutes Lärmtrauma geringerer Intensität führte bei Otof-Knockout-Mäusen zu einem etwas ausgeprägteren Rückgang der DPOAE als bei Wildtyp-Wurfgeschwistern, aber zu keinem Unterschied in der Anzahl der Haarzellen. Nach einem stärkeren akuten Lärmtrauma gingen bei beiden Genotypen die DPOAE und die äußeren Haarzellen der basalen Windung verloren. Ein chronisches Lärmtrauma führte bei Otof-Knockout-Mäusen zu einem stärkeren Verlust von inneren und äußeren Haarzellen als bei Wildtyp-Kontrollen. Die Anzahl der Haarzellsynapsen war allen Mutanten reduziert, nach Lärmtrauma reduzierte sie sich nur bei Wildtyp-Mäusen.


Unsere Ergebnisse stehen im Einklang mit einer erhöhten Anfälligkeit der äußeren Haarzellen von Otof-Knockout-Mäusen für Lärmtraumata, wahrscheinlich aufgrund des Fehlens von Schutzreflexen. Die resultierenden Schäden würden das Ergebnis einer Gentherapie bei DFNB9 beeinträchtigen.

Nein