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Das sinunasale Speichelgangkarzinom – seltene Differentialdiagnose für einen Nasenhaupthöhlentumor, ein Case Report

Abstract

Es wird über einen 77-jährigen Patienten berichtet, der sich mit einer Nasenatmungsbehinderung und rezidivierenden Epistaxis rechts vorstellte.

Klinisch zeigte sich der rechte Nasengang verlegt durch einen kontaktvulnerablen Tumor. In der CT-NNH zeigte sich eine solitäre Raumforderung der rechten Nasenhaupthöhle ohne malignitätsverdächtige Hinweise.

Es erfolgte eine SPL und Tumorresektion im Sinne einer unteren Conchektomie, nachdem intraoperativ festgestellt wurde, dass der Tumor lediglich von der unteren Nasenmuschel ausgeht und sämtliche benachbarten Strukturen tumorfrei sind. Die Histologie erbrachte die Diagnose eines Speichelgangkarzinoms. Das CT-Staging ergab das Tumorstadium pT1cN0cM0. Es erfolgte eine Nachresektion im Sinne einer endoskopischen medialen Hemimaxillektomie, Ethmoidektomie und Neck dissection rechts. Die abschließende Tumorformel lautete pT1pN0cM0 L0V0Pn0R0, sodass auf eine adjuvante Radiatio verzichtet und eine klinische Nachsorge initiiert wurde. Der Pat. verstarb 1,5 Jahre später an einer SAB und war bis dahin tumorfrei.

Speichelgangkarzinome sind seltene, hochaggressive Tumore, die ca. 3% aller Speicheldrüsenkarzinome ausmachen. Sie kommen in 80% in der Gl. Parotis, in 8% in der Gl. Submandibularis und extrem selten in der Mundhöhle, Larynx, Tränendrüse oder sinunasal (insg. wurden erst 6 Fälle beschrieben) vor. Betroffen sind vor allem ältere Männer. Die Prognose ist schlecht.

Für bestmöglich lokoregionäre Kontrolle ist eine radikale Tumorresektion mit Neck dissection erforderlich. Die Rolle der adjuvanten RT ist nicht abschließend geklärt, wird in fortgeschrittenen Fällen aber in der Regel empfohlen. In palliativen Therapiekonzepten werden zusätzlich Androgenrezeptorantagonisten und Trastuzumab, ein AK gegen HER-2/neu verwendet.

nein