28. Jahrestagung der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (D.A.F.)

Prof. Dr.

Vorsitz

PD Dr. med.

Krankheitsbild und operative Behandlung des überkorrigierten Klumpfußes

Freie Themen

Funktionsanalyse und Bildgebung

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Die Überkorrektur des idiopathischen Klumpfußes stellte eines der Hauptrisiken nach dem bis vor etwa 15-20 Jahren weitverbreiteten ausgedehnten operativen Release dar. Da alle Fehlstellungs-Komponenten der Ausgangsdeformität in unterschiedlicher Gewichtung eine Überkorrektur-Problematik entwickeln können, ist das Krankheitsbild sehr vielgestaltig. Die funktionellen Auswirkungen betreffen insbesondere die späte Standbeinphase des Ganges. Der Autor hat in einem 5-Jahres-Zeitraum ab 2018 23 Patienten (24 Füße) unterschiedlichen Alters mit z.T. sehr schwerer Überkorrektur operativ behandelt und die hierbei erforderlichen 27 Eingriffe retrospektiv analysiert. 22 dieser Eingriffe wurden im Jugendlichen- oder jungen Erwachsenen-Alter durchgeführt (von 9 bis 24 Jahre, im Mittel 15 Jahre), die anderen im Alter von 51, 52 bzw. 55 Jahren. Ein Patient wurde ausgeschlossen, weil er nur eine schwere Überkorrektur der Spitzfußkomponente zeigte. Näher betrachtet werden damit 22 Eingriffe bei 19 Patienten der genannten Altersgruppe, von denen zwei Eingriffe Nachkorrekturen waren und eine Patientin bds. operiert wurde. In 6 Fällen wurde eine supramalleoläre Valgusdeformität adressiert, 17-mal war eine Korrektur bei ausgeprägter, meist kontrakter Rückfuß-Eversion erforderlich und in 18 Fällen wurde die Instabilität des medialen Strahles mit oder ohne dorsal-bunion-Symptomatik knöchern-weichteilig korrigiert. In zwei Fällen erfolgte eine Nachkorrektur nach 16 bzw. 14 Monaten bei primär unzureichendem Effekt. Anhand von Beispielen wird die ausgesprochen unterschiedlich gelagerte Ausgangs-Situation anhand der Bildgebung (Röntgen und DVT) und der pedographischen Analyse dargestellt. Das sehr individuelle operative Vorgehen meist in Form von Kombinations-Eingriffen wird näher erörtert. Die kraftvolle und physiologische Belastung in der späten Standbeinphase ist das funktionelle Hauptziel bei diesem Krankheitsbild.

Redner

Abstractvortrag

Dr. med.

Prof.

Auswirkungen individueller Therapie auf die objektive und subjektive Instabilität nach einem Inversionstrauma des Sprunggelenks

Sportverletzungen und die Folgen

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) EINLEITUNG Ein Knöchelinversionstrauma kann schwerwiegende Folgen haben: 10 % der Patienten können nach 6–12 Monaten noch nicht Sport treiben oder arbeiten und 40–70 % entwickeln chronische Beeinträchtigungen1. Training kann die Rezidivrate nach einem Sprunggelenktrauma reduzieren, aber die Therapie hat keinen Einfluss auf die Entwicklung einer chronischen Sprunggelenksinstabilität2. Darüber hinaus gibt es keinen Konsens über Trainingsinhalte und -dauer3. Da Patienten nach einem Inversionstrauma des Sprunggelenks ein breites Spektrum an Funktions- und Aktivitätseinschränkungen aufweisen4, ist das Ziel dieser Studie, Patienten eine Therapie anzubieten, die auf solchen individuellen Beeinträchtigungen basiert, und ihren Rehabilitationsprozess zu evaluieren. METHODEN Sechzehn Patienten (26 ± 6 Jahre) mit chronischer (6) oder akuter (10) Instabilität nach Sprunggelenk-Inversionstrauma wurden über 3 Monate evaluiert. Die Patienten erhielten eine individuelle Physiotherapie mit den Schwerpunkten z. B. Muskelstärkung, Koordination und/oder Gelenkbeweglichkeit. Der Einbeinstand wurde während 60 Sekunden mit offenen und geschlossenen Augen mit dem Qualisys 3D-Bewegungsanalysesystem aufgezeichnet und objektiv anhand von Druckmittelpunkt (Center of Pressure, CoP) Parametern bewertet. Die Leistung wurde quantifiziert, indem die kumulative CoP-Distanz und -Standardabweichung als Prozentsätze der Kontrollmittelwerte einer gesunden Kontrollgruppe bewertet wurden. Die Fragebögen Foot and Ankle Ability Measure (FAAM) und Cumberland Ankle Instability Tool (CAIT) wurden verwendet, um die Leistung im täglichen Leben subjektiv zu überwachen. Objektive und subjektive Leistungsbeurteilungen wurden in Woche 0, 3, 6 und 12 durchgeführt. Gemischte Modelle, die Subjektunterschiede berücksichtigten, wurden verwendet, um die Wirkungen der Therapie statistisch zu testen. ERGEBNISSE Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen chronischen und akuten Patienten. In Woche 0 waren die CoP-Standardabweichung und die kumulative CoP-Distanz bei den Patienten um 10–16 % bzw. 10–30 % höher als bei den Kontrollen (Abb. 1). Im Verlauf der 12 Wochen zeigt sich eine signifikante Annäherung an die Kontrollgruppe von 0.7% (CoP-Standardabweichung) bzw. 1.4% (kumulative CoP-Distanz) pro Woche. Außerdem berichteten die Patienten im Laufe der Zeit über eine signifikante Verbesserung der täglichen Aktivitäten (FAAM-ADL von 85% auf 95%), des Sports (FAAM-S von 60% auf 80%) und des Instabilitäts-Scores (CAIT von 50% auf 60%) (Abb. 2). SCHLUSSFOLGERUNGEN In beiden eingliedrigen Standzuständen zeigten die Patienten größere Abweichungen als die gesunde Kontrollgruppe. Die Unterschiede zwischen Patienten- und Kontrollgruppe gleichen sich im Zeitverlauf an, was mit einer subjektiven Abnahme der Instabilitätsbeeinträchtigungen einherging. Referenzen Vuurberg, 2018. Br. J. Spo Med Doherty, 2016. Am J Spo Bleakley, 2019 Arch Phy Med Rehab Hertel, 2019 J Athl

Surgical fixation of ankle fractures with bioresorbable magnesium implants (ZX00): 2.5 year long term results of a first-in-man study with an HR-pQCT assessment of the implantation site

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Background and Aim Bone fractures represent an important segment of public health and related injuries are usually treated with conventional permanent implants. The search for new treatment options and alternative implants is being strongly pursued, and magnesium (Mg)-based implants in particular have come into focus. Previous use of these implants demonstrated their favorable characteristics including biodegradability, mechanical strength, biocompatibility and most importantly, the avoidance of implant removal surgery. However, investigation of long-term degradation of these implants is still missing. Our aim was to investigate the long-term degradation behavior of Mg-zinc-calcium (ZX00) screws in clinical setting. Methods: In a clinical study, 20 patients with medial malleolar fracture were treated with bioresorbable screws (Magnesium 99.1%, Calcium 0.45%, Zinc 0.45%,ZX00). Clinical examinations and standardized plain radiographs were performed to assess the postoperative outcome and screw degradation 2.5 years after implantation. Additionally HR-pQCT-scans were performed in 6 patients. Evaluations included total volume, bone volume, and screw residuals. Results The screws degraded without implant-related revision surgery or degradation-related complications. Plain radiographs after 2.5 years showed a homgeneous bony texture at the site of screw implantation after disintegration of the screws. All patients achieved excellent clinical results 2.5 years after use in medial malleolar fractures, with disappearance of the screws on plain radiographs. All observed implants were resorbed for the most part in the HRCT assessement. Of 11 implants, 3 were dissolved without visible residuals. Minor residuals were present in 10% of slices. Conclusion In humans, the screws achieved excellent clinical results 2.5 years after use in medial malleolar fractures with disappearance of the screws on plain radiographs. This study confirms that bioresorbable screws have promising features regarding biocompatibility, biodegradability and osteoconductivity without long-term complications.

Dr.med.

M.Eng.

M.Sc.

Prof. Dr.med.

Biomechanischer Vergleich der interfragmentären Kompressionskraft und des Knochenkontakts bei der Durchführung einer Arthrodese mit unterschiedlichen Schrauben in einem Sawbone-Modell

Komplikationsmanagement

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Hintergrund Das Ziel bei der Arthrodese des Sprunggelenks ist es, eine möglichst kräftige und großflächige Kompression zur Vermeidung einer gestörten Knochenheilung durch die Verwendung geeigneter Implantate zu erlangen. Abhängig vom Design des verwendeten Implantats können die biomechanischen Parameter variieren. Die klinische Bedeutung dieses biomechanischen Merkmals ist bislang unklar. In dieser Studie wurden HCS Kompressionsschrauben mit dem IOFix- Schraubensystem hinsichtlich ihrer Kompressionskraft und der Kontaktfläche in einem Arthrodesen-Modell biomechanisch untersucht und verglichen. Ziel Ziel dieser biomechanischen Studie war es, den Einfluss unterschiedlicher Implantatkonzepte auf die Fixierung einer Arthrodese zu untersuchen. Unsere Hypothese war, dass durch die Verwendung verschiedener Konzepte, unterschiedliche Kontaktflächen zwischen den Knochenoberflächen des Arthrodesen-Modells aufgebaut werden können. Materialien &amp; Methoden In Anlehnung an den Versuchsaufbau von Mueller et al. [1], wurden für diese Studie zwei Saw bone-Blöcke verwendet, zwischen denen die Drucksensoren positioniert wurden. Sieben Paare HCS Schrauben (n= 7) und sieben Paare IOFix Systeme (n= 7) wurden biomechanisch verglichen. Unter Verwendung einer Bohrschablone zum standardisierten Einbringen der Schrauben wurden entsprechend des Hersteller-Manuals zunächst K-Drähte eingebracht, anschließend mit dem jeweiligen Bohrer überbohrt und die Schrauben in die künstlichen Sägeblöcke eingedreht. Das definierte Drehmoment (0,5 Nm) wurde zeitgleich für alle Schrauben mit einem digitalen Drehmomentmesser kontrolliert. Ergebnisse Die interfragmentären Spitzenkompressionskraft zeigte im Vergleich der beiden Implantate (außer bei IOFix large) keinen signifikanten Unterschied (p &gt; 0,05, Tabelle 1). Die knöcherne Kontaktfläche zwischen den beiden Knochenblöcken war bei allen IOFix Schrauben im Vergleich zu den HCS Schrauben signifikant größer (HCS 4,5/ 6,5 mm etwa 20% Kontaktfläche, IOFix small 50.51 %, IOFix medium 48,46 % und IOFix large 79,40 %), Tabelle 2. Rotationsstabilität bestand für alle Gruppen. Die post hoc Analyse ergab eine Power von 0,98. Zusammenfassung Das IOFix Fixationssystem trägt zu einer signifikant höheren Knochenkontaktfläche bei, als HCS Schrauben. Take Home Message Das Implantatdesign hat Einfluss auf die biomechanischen Eigenschaften der Arthrodese. Ob dies einen klinischen Einfluss hat, lässt sich aus dieser Grundlagenstudie nicht ableiten Literatur Muller, J.U., et al., Biomechanical comparison of three different compression screws for treatment of odontoid fractures evaluation of a new screw design. Clin Biomech (Bristol, Avon), 2020. 77: p. 105049.

Effect of gastrocnemius recesssion on the correction of idiopathic flatfoot in children

Vortrag

Saal 6

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