28. Jahrestagung der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (D.A.F.)

PD Dr.

Prof. Dr. em.

Prof. Dr. rer. nat.

Prof. Dr. med.

Knöchelvolumen und Schmerzempfinden nach operativer Versorgung einer Fraktur des oberen Sprunggelenks: Supportive Behandlung nach dem RICE-Konzept vs. zusätzlicher appartiver Unterdruckbehandlung (RICE+)

Funktionsanalyse und Bildgebung

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Fragestellung: Nach operativer Versorung einer Sprunggelenksfraktur kommt es zu einem transienten Knöchelödem, welches zum postoperativen Schmerz beiträgt und üblicherweise zusätzlich nach dem RICE-Konzept (Ruhe, Eis, Kompression und Hochlagerung) behandelt wird. Wir haben eine prospektiv-randomisierte Pilotstudie konzipiert, um Erfahrungen hinsichtlich der Akzeptanz und den Auswirkungen einer zusätzlichen apparativen Unterdrucktherapie (RICE+) auf das postoperative Ödem zu sammeln. Methoden: Bei Patienten mit einer geschlossenen, unilateralen Fraktur des Sprunggelenks wurde präoperativ und ab dem 2. postoperativen Tag im Abstand von 24h das Volumen beider Knöchel mit einem 3D-Scanner (Artec Eva®, Luxemburg) und der zugehörigen Software (Artec Studio, Version 15) unabhängig von der Art der supportiven Therapie (RICE vs. RICE+) bestimmt. Alle am operierten Bein ermittelten Volumina wurden auf das zur gleichen Zeit ermittelte Volumen des gesunden Beines normiert. Weiterhin wurde mit Hilfe einer numerischen Analogskala der Schmerz und der täglicher Schmerzmittelbedarf erfasst. Ergebnisse: Zwischen Juli 2021 und Mai 2022 konnten 35 Patienten in die Studie eingeschlossen und in die Behandlungsarme (RICE: 7m/11f); RICE+: 9m/8f) randomisiert werden. Beide Gruppen sind hinsichtlich der Altersverteilung (RICE vs RICE+: 53 (22-75) Jahre vs 52 (22-78) Jahre) und der Dauer des stationären Aufenthaltes (RICE vs RICE+: 5 (2 - 18) d vs 4 (3 -13) d) weitestgehend identisch. Die stationäre Behandlung erfolgte im Median für 4 d (RICE; 1 - 5) und 3 d (RICE+; 2 - 5). Das relative präoperative Ödem betrug im Median 14 % (-3% - 26%) in der Gruppe RICE und 10 % (0% - 27%) in der Gruppe RICE+, bei Entlassung waren diese Werte mit 17% (8%-22%) in der Gruppe RICE und 17% (0%-22%) in der Gruppe RICE+ gegenüber den präoperativen Befunden nahezu unverändert Auch die Schmerzwahrnehmung und der Schmerzmittelbedarf war in beiden Gruppen ähnlich. Schlussfolgerung: Sowohl die postoperative Schwellung als auch die Schmerzwahrnehmung ist in beiden Behandlungsgruppen ähnlich.

Poster

Wenn das Weichgewebe versagt-Defektdeckungen am Sprunggelenk

Komplikationsmanagement

Der kompromittierte Patient

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Einleitung: Revisionseingriffe in Verbindung mit Gelenkinfektionen stellen insbesondere bei Komorbiditäten eine Herausforderung für das umgebende Weichgewebe dar. Sowohl nach Abszeßentlastungen als auch bei posttraumatischen Komplikationen oder nach Sprunggelenkarthrodesen droht bei tief reichenden Defekten ohne Möglichkeit der Weichteilrekonstruktion der Fußverlust. Bei fehlender lokaler Gewebereserve kann durch den mikrochirurgischen Gewebetransfer sowohl die Defektdeckung als auch eine Infektsanierung erreicht werden. Ziele: Am Sprunggelenk sind Weichteilrekonstruktionen mit regionalen Lappenplastiken nur begrenzt möglich bzw. versagen regelmäßig bei vorhandenen Komorbiditäten. Bei entsprechender Expertise stellt der freie Gewebetransfer die Problemlösung der Wahl dar. Dargestellt wird der Nutzen einer engen interdisziplinären Kooperation für den Patienten. Materialien und Methoden: Anhand von 5 Fallbeispielen (Alter 54-75) werden verschiedene Befundkonstellationen vorgestellt, wo nach komplikativem Verlauf nach Eingriffen am Sprunggelenk Majoramputationen vermieden werden konnten. Vorgestellt werden dabei die Möglichkeiten der individuell anzupassenden Therapiekonzepte in Abhängigkeit der traumatologischen oder orthopädichen Behandlungsziele. Ergebnisse: Begleitende Komorbiditäten, teilweise in Kombination mit Noncompliance, führten zu komplexen Schadensmustern. In allen 5 Fällen wurden mikrochirurgische Lappenplastiken zur Defektdeckung durchgeführt. Bei 3 Patienten konnte das Konzept einer osteosynthetischen Versorgung realisiert werden. In einem Fall wurde eine bimalleoläre Defektdeckung bei offenem unterem Sprunggelenk durchgeführt. In einem weiteren Fall ergab sich ein protrahiertes Versagen der Lappenplastik über dem unteren Sprunggelenk, jedoch war nachfolgend eine Spalthauttransplantation möglich. Zusammenfassung: Freie Lappenplastiken sind eine aufwendige, dafür aber auch erfolgversprechende Behandlungsmethode zum Fußerhalt. Behandlungszeiten können verkürzt, die Anzahl an Revisionen verringert und chronische Entzündungen verhindert werden. take home message: Komplexe Weichteilrekonstruktionen sind ein Schwerpunkt im Aufgabenspektrum des Plastischen Chirurgen. Das qualifiziert ihn zu einem wertvollen Partner für andere chirurgische Fachdisziplinen. Eine frühzeitige interdisziplinäre Therapieplanung ermöglicht durch Bündelung der jeweiligen Kernkompetenzen strukturierte und erfolgreiche Behandlungsabläufe mit rationalem Ressourceneinsatz zugunsten von Klinik und Patient.

Wenn das Weichgewebe versagt – Defektdeckungen am Sprunggelenk

Dr. med.

cand.med.

Prof. Dr.

Prof.

Inzidenz der erworbenen Spitzfußstellung (Pes equinus) stationär behandelter Patienten in einer Universitätsklinik

Freie Themen

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Fragestellung Die Inzidenz einer eingeschränkten Dorsalflektion und die Neigung zu Spitzfußfehlstellungen im Rahmen stationärer Aufenthalte in der Traumatologie ist weitgehend unbekannt. Das Ziel der Studie ist die Evaluation der Inzidenz bei stationär behandelten Patienten eines Maximalversorgers, um somit Rückschlüsse über die klinische und ökonomische Relevanz des erworbenen Pes equinus ziehen zu können. Methodik Im Rahmen einer Querschnittstudie erfolgte über einen Zeitraum von 4 Wochen wöchentlich eine Untersuchung des stationären Patientenkollektives auf den Normalstationen einer universitären Unfallchirurgie sowie Neurologie. Hierbei erfolgte die Messung der Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk nach der Neutral-Null-Methode bei flektiertem Kniegelenk mit einem elektronischen Winkelmesser. Eingeschlossen wurden volljährige einwilligungsfähige Patienten mit einer Verletzung oder Erkrankungen im Bereich des Kopfes, des Rumpfes inklusive Wirbelsäule, der unteren Extremität sowie Kombinationen aus den o.g. Verletzungen oder Erkrankungen. Ausgeschlossen wurden Patienten mit einer isolierten Verletzung der oberen Extremität. Patienten, die aufgrund der Behandlung eine Ruhigstellung eines Sprunggelenkes benötigten, wurden lediglich mit der unverletzten Gegenseite in die Studie eingeschlossen. Ergebnisse In die Studie eingeschlossen wurden 205 Patienten. Davon erreichten bei der ersten Messung 72,7% zumindest monolateral eine maximale Dorsalflexion ≤10°, 16,1% zeigten einen manifesten Spitzfuß mit einer maximalen Dorsalflexion von &lt;0°. Schlußfolgerungen Die Daten der Studie lassen vermuten, dass die Spitzfußentwicklung ein relevantes Problem bei unfallchirurgischen und neurologischen Patienten darstellt. Im Rahmen einer Folgestudie soll daher die therapeutische Konsequenz im weiteren Behandlungsverlauf untersucht werden.

Prof. Dr.med.

Anatomische Darstellung von Nervenverletzungen und Kontrolle der Safezone nach minimalinvasiver Calcaneus-Osteotomie (MICO) – eine anatomische Studie

Minimal-invasive Fuß- und Sprunggelenkschirurgie – Eine Bestandsaufnahme 

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Einleitung Die Calcaneusosteotomie ist eine häufig angewendete operative Methode zur Korrektur bei diversen Fußdeformitäten. Hierbei haben sich minimalinvasive Verfahren, wie die MICO auf Grund des günstigeren Risikoprofils etabliert. Durch seine Lagevariabilität ist insbesondere der N. suralis mit seinen Ästen intraoperativ gefährdet. In der Literatur wird eine Safezone für die Durchführung der Osteotomie zum Schutz der lateralen Nervenstrukturen, bei anhaltendem Risiko der medial liegenden, beschrieben1. Insgesamt bleibt die Existenz einer Safezone in der Literatur weiter umstritten. Ziele Ziel der anatomischen Studie ist es, die Risiken einer Nervenverletzung im Rahmen der MICO zu eruieren, das Ausmaß darzustellen und die in der Literatur beschriebene Safezone zu überprüfen. Methoden Die Studie erfolgte im Januar 2023 im Institut für Anatomie der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg. Es wurden 20 Fresh-Frozen Präparate (10 rechte, 10 linke Füße mit Unterschenkel) zur Verfügung gestellt. Nach Anzeichnung der Osteotomieebene erfolgten randomisiert jeweils 10 V-förmige und 10 schräge Osteotomien. Anschließend erfolgte die Präparation der Nervenstrukturen medial und lateral. Nach Darstellung der Osteotomieebene erfolgten standardisierte Abstandsmessungen von dieser zum Nerven sowie die Detektion von Verletzungen. Im Anschluss erfolgten Röntgenaufnahmen aller Präparate und die Bemessung der etablierten Safezone an diesen. Ergebnisse In den vorläufigen Ergebnissen zeigten sich insgesamt 10 Nervenverletzungen an 8 Präparaten, davon 6 medial und 4 lateral. Es handelte sich hierbei meist um Endäste. Die ausführliche statistische Auswertung der Ergebnisse ist zum aktuellen Zeitpunkt noch ausstehend. In der Auswertung der Röntgenaufnahmen ergab sich, dass sich in 11 Fällen die Osteotomie genau in der Safezone befand. In 6 Fällen kam es zu einer geringen Verlagerung und in 3 Fällen befand sich die Osteotomie außerhalb der Safezone. Bei 2 Präparaten, welche außerhalb der Safezone lagen, kam es zu einer Nervenverletzung, hiervon jeweils einmal medial und einmal lateral. Zusammenfassung An den ersten Ergebnissen zeigt sich, dass eine Nervenverletzung mit dem Verlassen der Safezone assoziiert sein kann. Für weitere Schlussfolgerungen ist jedoch die ausführliche Auswertung erforderlich. Die MICO stellt einen Eingriff mit niedrigem Risikoprofil dar. Es zeigt sich, dass es trotz Einhaltung der operationstechnischen Standards und der in der Literatur beschriebenen Safezone zu Nervenverletzungen kommen kann. TAKE HOME MESSAGE Auch bei einer minimalinvasiven Versorgung bleibt das Risiko einer Nervenverletzung. Daher sollte präoperativ eine umfangreiche Risikoaufklärung der Patienten erfolgen. 1 P.G. Talusan, E. Cata, E.W. Tan, B.G. Parks, G.P. Guyton "Safe Zone for Neural Structures in Medial Displacement Calcaneal Osteotomy: A Cadaveric and Radiographic Investigation" Foot Ankle Int, 36 (12) (2015), pp. 1493-1498.

PD Dr. med.

Dr.med.

Notwendigkeit einer Knöchelosteotomie in Abhängigkeit von der Lage der osteochondralen Läsion am Talus

Sportverletzungen und die Folgen

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Einführung Die offene Behandlung osteochondraler Läsionen am Talus (OLT) erfordert häufig eine Knöchelosteotomie zur besseren Darstellung der Läsion. Derzeit wird intraoperativ entschieden, ob eine Osteotomie erforderlich ist. Ziel dieser Studie war es zu analysieren, welche Lokalisation einer OLT ohne Malleolarosteotomie erreicht werden kann. Methoden und Patienten Siebenundvierzig konsekutive Patienten (30 Männer, mittleres Alter 33 ± 12 Jahre) nach operativer Behandlung mit autologer matrixinduzierter Chondrogenese bei symptomatischer OLT an unserer Institution zwischen 2012 und 2022 wurden eingeschlossen. Die Lage der OLT wurde im präoperativen MRT beurteilt und durch ihre hintere Grenze definiert. Der Abstand zwischen der vorderen Grenze des Talarknorpels und der hinteren Grenze des OLT wurde gemessen. Das Verhältnis zwischen diesem Abstand und dem gesamten sagittalen Durchmesser der Taluskuppel wurde berechnet. Ergebnisse Bei 30 Patienten (64 %) wurde die OLT ohne Osteotomie dargestellt. In dieser Gruppe befand sich die OLT 25 ± 5 mm (14–35) oder 69 ± 10 % (34-89) im Gelenk. Bei 17 Patienten (36 %) wurde eine Malleolarosteotomie durchgeführt. In dieser Gruppe lag die OLT bei 29 ± 3 mm (24–37; p-Wert &lt; 0,001) oder 80 ± 7,7 % (65–97; p-Wert &lt; 0,001) im Gelenk. Wenn die OLT sich in den vorderen 75% des Sprunggelenkes befand, so konnte sie in 89% (25/28 Patienten) ohne Osteotomie erreicht werden. Dehnte sich die OLT in die posterioren 25% des Sprunggelenkes, so wurde in 74 % (14 von 19 Patienten) eine Malleolarosteotomie durchgeführt. In 3 der 5 Fällen mit einer Ausdehnung in des posteriore Viertel ohne Osteotomie bestand eine Bandläsion und die Bänder wurden intraoperativ abgelöst, die OLT angegangen und anschliessend die Bänder refixiert. Der Unterschied in der Größe der OLT bei Patienten mit versus ohne Osteotomie erreichte keine Signifikanz (108 ± 61 mm2 versus 134 ± 74 mm2, p-Wert = 0,220). Abschluss Bei 89 % der Patienten können die anterioren 75 % des Talusknorpels ohne Osteotomie dargestellt werden. Bei Patienten mit ligamentärer Sprunggelenksinstabilität und intraoperativer Bandrekonstruktion kann die Exposition ohne Osteotomie noch weiter nach posterior reichen.

Effekte von Orthesen und Rehabilitation nach einem Inversionstrauma des Sprunggelenks auf die Dicke und Querschnittsfläche der Fußmuskulatur

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Patienten mit chronischer Sprunggelenksinstabilität (SGI) haben im Vergleich zu gesunden Probanden ein geringeres intrinsisches Fußmuskelvolumen und schlechteres Gleichgewicht [1]. Obwohl eine Rehabilitation bei chronischer SGI das Gleichgewicht und die extrinsische Fußmuskelkraft verbessern kann, ist es nicht klar, ob auch die intrinsische Fußmuskelkraft zunimmt, welche bei vermehrtem Haltungsbedarf rekrutiert wird.Darüber hinaus ist wenig über die Effekte des Tragens einer Orthese auf die intrinsische Fußmuskelkraft nach einem akuten Inversionstrauma des Sprunggelenks bekannt. Diese Studie analysiert die Effekte des Tragens einer Orthese und eines Rehabilitationsprogrammes auf die Dicke und Querschnittsfläche (QSF) derintrinsischen und extrinsischen Fußmuskulatur von Patienten mit SGI. Sechs Patienten mit akuter und acht mit chronischer SGI (24±6 Jahren) nahmen an einem 12-wöchigen Rehabilitationsprogramm teil. Alle Patienten mit akuten Grad II Läsionen trugen eine semirigide Orthese für 6 Wochen. Danach begann ihre Rehabilitation. Die akuten Patienten erhielten direkt nach ihrer Verletzung eineerste Ultraschalluntersuchung (Philips Affiniti 50 g). Bei allem Teilnehmer wurde zu Beginn und nach 12 Wochen Rehabilitation eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Dabei wurde die Dicke und QSF der folgenden 6 Muskeln gewertet: Tibialis anterior (TA), Peroneus longus (PL), Flexor digitorum longus (FDL), Abductor hallucis (AbdH), Flexor hallucis brevis (FHB), und Flexor digitorum brevis (FDB). Die Muskeln wurden einzeln und als Gruppe intrinsischer oder extrinsischer Muskeln analysiert. Ein gepaarter t-Test wurde in SPSS durchgeführt, um die Auswirkungen des 6-wöchigen Tragens der Orthese in der akuten Patientengruppe und die Auswirkungen des 12-wöchigen Trainings in beiden Gruppen auf die Fußmuskulatur zu analysieren. Außerdem wurden die verletzte und nicht verletzte Seite verglichen. Die Muskeln der beeinträchtigten Gliedmaßen waren tendenziell, aber nicht signifikant kleiner. Das 6-wöchige Tragen der Orthese führte zu einer signifikanten Reduktion der Muskeldicke der FDB von 0,76 (0,12) auf 0,71 (0,12) cm und der FHB von 1,35 (0,17) auf 1,19 (0,10) cm (Abb. 1). Im Gegensatz dazu nahm die TA-Dicke von 0,58 (0,12) cm auf 0,70 (0,17) cm zu. Während der 12-wöchigen Rehabilitationphase wurde eine signifikante Zunahme der intrinsischen Fußmuskulatur in Dicke oder CSA beobachtet (Tab. 1). Die PL neigte dazu an Dicke zuzunehmen. Das Tragen einer Orthese in der akuten Phase nach einer Verletzung ist mit einem Verlust von 6-12% der intrinsischen Fußmuskulatur verbunden und legt die Notwendigkeit nahe, diese Muskeln während dieser Phase zu aktivieren, z. B. isometrisch und ohne Belastung. In der Rehabilitationsphase erholt sich die intrinsische Fußmuskulatur durch Training. Zukünftige Studien sollten vergleichen, ob sich das Muskelvolumen vollständig auf das Niveau gesunder Probanden erholt. [1] Feger M et al. Orth J Spo Med 4(6): 1-8, 2016.

Der BMI hat keinen Einfluss auf das postoperative Ergebnis der operativen Knorpeltherapie bei osteochondralen Läsionen des Talus – Daten aus dem Knorpelregister der DGOU

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Hintergrund/Fragestellung: Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen und betrifft in Europa mittlerweile 59% der erwachsenen Bevölkerung. Neben kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen sind auch muskuloskelettale Veränderungen mit erhöhtem Körpergewicht assoziiert. Insbesondere das Sprunggelenk wird während des Gangzyklus mit dem fünffachen Körpergewicht belastet. Der Einfluss des Body Mass Index (BMI) auf das klinische Ergebnis einer Knorpeltherapie bei osteochondralen Läsionen des Talus (OLT) wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Methoden: Das Knorpelregister der DGOU wurde nach OLT mit vollständiger Angabe des FAOS (Foot and Ankle Outcome Score), Subskala Schmerz gefiltert und anschließend anhand des BMIs in folgende Gruppen eingeteilt: Normalgewicht (BMI 18,5-24,9), Präadipositas (BMI 25-29,9), Adipositas I° (BMI 30-34,9), Adipositas II° (BMI 35-39,9) und Adipositas III° (BMI &gt; 40). Neben den prä- und postoperativen FAOS-Werten wurden ebenso die häufigsten Therapieverfahren zwischen den Gruppen analysiert. Ergebnisse: Insgesamt konnten 302 Patienten in die Analyse eingeschlossen werden. Unabhängig vom BMI wurde in allen Gruppen eine signifikante Verbesserung von prä- zu postoperativen FAOS-Werten erreicht. Es zeigten sich keine Unterschiede im Ausmaß der Verbesserungen (Delta FAOS) zwischen prä- und postoperativen FAOS-Werten. Die Gruppe Adipositas I° zeigte jedoch signifikant geringere präoperative FAOS-Werte (p &lt; 0,05). Postoperativ fanden sich keine Unterschiede. Die Auswertung der häufigsten Therapieverfahren (BMS, mBMS und mBMS + Spongiosaplastik) zeigte ebenso keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Auffällig war hier jedoch eine relative Zunahme der additiven Spongiosaplastik mit zunehmendem BMI. Schlussfolgerung: Der BMI hat keinen Einfluss auf das klinische Ergebnis von Knorpeltherapien bei OLTs. Adipositas I° ist jedoch mit einer stärkeren präoperativen klinischen Symptomatik assoziiert. Postoperativ zeigen sich keine klinischen Unterschiede. Ebenso zeigt die Wahl des Therapieverfahrens keine unterschiedlichen Ergebnisse in den verschiedenen BMI-Gruppen.

Dynamische Stabilisation der Syndesmose und Augmentation des antero-inferioren Ligaments mit Internal Brace

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Fragestellung Verletzungen des syndesmotischen Komplexes sind mit langer Erholungszeit und hoher Morbidität verbunden. Inzwischen zeigen mehrere Studien und Reviews einen eindeutigen Trend hin zu besseren klinischen Resultaten einer dynamischen Syndesmosenstabilisation im Falle einer symptomatischen Instabilität, gegenüber der konventionellen statischen Stabilisation mit Stellschrauben. Grundsätzlich verleiht das anteroinferiore tibiofibulare Ligament (AITFL) dem syndesmotischen Komplex hinsichtlich Translation und Rotation entscheidende Stabilität. Um diese Ebenen der Stabilität zu addressieren wurden verschiedene Techniken entwickelt das AITFL zu verstärken. Die vorliegende Studie untersucht die Ergebnisse nach dynamischer Syndesmosenstabilisation und gleichzeitiger Augmentation des AITFL mit frühfunktioneller Nachbehandlung bei symptomatischer syndesmotischer Instabilität. Methoden Es handelt sich um einer retrospective Fallserie von 27 Patientinnen und Patienten. Wir unterschieden zwischen akuten (weniger als 12 Wochen zwischen Unfall und OP) und chronischen Verletzungen (&gt;12 Wochen). Für einen Vergleich beider Gruppen kreierten wir eine 2:1, Alter und Geschlecht gematchte Kohorte von 24 Patientinnen und Patienten. Die syndesmotische Instabilität wurde mittels klinischer Untersuchung, MRI und belasteten CT Aufnahmen analysiert und schlieslich auch intraoperativ arthroskopisch bestätigt. Die dynamische Syndesmosenstabilisation erfolgte mittels einem einzelnen Suture Button-Device (Arthrex TightRope) und wurde mittels Internal Brace über dem AITFL komplettiert. Ein standardisiertes postoperatives Nachbehandlungsprotokoll wurde erstellt und umgesetzt. Der "Foot and Ankle Ability Measure" (FAAM-Score) wurde postoperativ erhoben. Ergebnisse Das durchschnittliche Followup betrug 13 Monate. Der FAAM Score in der Gruppe der akuten Fälle war 97±3.9 (range, 87 – 100) % für Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) und 92±10.6 (range, 67 – 100) % für sportliche Aktivitäten. In der Gruppe der chronischen Fälle war der FAAM Score bei 92±6 (range, 83 – 100) % für ADL und 76±16.1 (range, 50 – 100) % für sportliche Aktivitäten. Für beide Kategorien, ADL (P= .042) und sportliche Aktivitäten (P= .015), war der FAAM Score signifikant besser als bei den Patientinnen und Patienten, die in akutem Setting chirurgisch behandelt wurden. Schlussfolgerungen Die vorgestellt Technik zielt darauf ab direkt das AITFL und die interossären Komponenten des syndesmotischen Komplexes zu stabilisieren. Es erlaubt eine frühfunktionelle Nachbehandlung und einen Return to Sport ab 10 Wochen postoperativ. Unsere frühen Ergebnisse zeigen, dass die Operation sicher ist, die Nachbehandlung gut und sicher umzusetzen ist und gute Resultate erzielt werden können. Der Outcome Score für akute Verletzungen ist signifkant besser als für chronische Verletzunge, die erst drei Monate nach Unfall operativ stabilisiert werden.

Posterausstellung

Kaffeepause & Posterbegehung

 Postersitzung II

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