Arbeitstagung Neurointensivmedizin 41. Jahrestagung der DGNI und DSG

Prof. Dr. med.

Sowohl die präklinischen als auch die klinischen Abläufe der Schlaganfallversorgung haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und gerade die innerklinischen Prozesse werden mittlerweile über Zertifierungen und Qualitätsprozesse streng gemonitort. Zudem liegt ein großer Fokus auf der Einbindung der Neuroradiologie, um rasche Reanalisationen zu ermöglichen. Viele Kliniken sind deshalb in Schlaganfallnetzwerken organisiert. Im aktuellen Vortrag sollen die aktuell gelebten Prozesse kritisch in Bezug auf die tatsächlich bestehende Datengrundlage beleuchtet werden. Die Punkte, wo die Evidenz noch fehlt, werden herausgestellt. Der Vortrag soll einen Impuls geben, die etablierten Prozesse kritisch zu hinterfragen.

… Akutbehandlung des Schlaganfalls

Vortrag

Kopfschmerzen gehören zu einem der häufigsten Leitsymptome in der Notaufnahme. Für einzelne Krankheitsbilder existieren Leitlinien. Allerdings finden sich Lücken in der Datenlage zu diagnostischen Algorithmen zum Leitsymptom "Kopfschmerzen", da die meisten Arbeiten zu diesem Thema nicht auf Notaufnahmepatienten sondern auf Patienten in neurologischen Spezialambulanzen basieren. Im aktuellen Vortrag soll strikt vom Leitsymptom Kopfschmerz ausgegangen und beleuchtet werden, welche Fragen bisher in Studien nicht oder nur unzureichend beantwortet wurden. Dies wäre die Basis für die Entwicklung strukturierter diagnostischer Algorithmen bei "Kopfschmerz".

… bei Kopfschmerz?

Dr. med.

Schwindel ist neben Kopfschmerzen eines der häufigsten Leitsymptome in interdisziplinären Notaufnahmen und gehört zu dem wahrscheinlich häufigsten Leitsymptom neurologischer Notfallpatienten. In dem vorgeschlagenen Beitrag soll die Literatur zum Thema Schwindeldiagnostik in der Notaufnahme diskutiert werden. Dabei soll die Frage erörtert werden, welchen Stellenwert die neurologische Untersuchung bei Schwindelpatienten tatsächlich hat bzw. wo die Grenzen in der klinischen Diagnostik liegen und welche ergänzenden Untersuchungen zum Einsatz kommen können (bzw. welche Datengrundlage es dafür gibt).

… des Schwindels?

Bei der Meningitis und Enzephalitis handelt es sich  um seltene Krankheitsbilder in der Notfallmedizin, die aber zeitkritisch sind und deren Prognose trotz gezielter antiinfektiver Therapie noch schlecht ist. Zwar haben sich in den Leitlinien diagnostische Algorithmen entwickelt, eine Überprüfung dieser durch Studien fehlt allerdings (und ist aufgrund der geringen Fallzahlen auch nicht zu erwarten). Die fehlende Datenbasis zeigt sich auch in Unterschieden bezüglich der Vorgehensweise in unterschiedlichen Ländern in und ausserhalb Europas. In diesem Beitrag soll der Fokus auf der Akutdiagnostik und -therapie bei DD Meningitis und DD Enzephalitis liegen und die offenen Fragen beleuchten, deren Beantwortung zu einer Verbesserung der Abläufe notwendig wären.

… der Meningitis/Encephalitis?

PD Dr.

Prof. Dr.

Verlauf und Outcome des Status Epilepticus nach der neuen Definition – Eine prospektive populationsbasierte Studie

Neurologische Notfallmedizin

Bewusstseinsstörungen

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften) Einleitung: Der Status epilepticus (SE) stellt einen der häufigsten lebensbedrohlichen Notfälle in der Neurologie dar und ist mit einer erheblichen Letalität und Morbidität assoziiert. (Knake et al 2001) Bis 2015 beinhaltete die Definition des SE einen epileptischen Anfall von mehr als 30 Minuten oder eine Serie von Anfällen ohne vollständige Wiederherstellung des Bewusstseins, der die Einleitung einer intensivmedizinischen Therapie bedingt. Mittlerweile wird in entsprechenden Leitlinien empfohlen, dass die Behandlung des SE bereits nach fünf Minuten erfolgen sollte. (Trinka et al 2015) Ziele: Ziel dieser Studie war es, die ersten prospektiven Daten nach der Änderung der Definition des SE zu ermitteln und den Einfluss der Definitionsänderung auf den Verlauf sowie den Outcome des SE zu untersuchen. Methoden: Von 2018 bis 2020 wurde eine prospektive bevölkerungsbasierte Studie durchgeführt, in welcher 181 Erwachsene eingeschlossen wurden, gemäß der neuen Definition. Das Einschlussgebiet umfasste das PLZ-Gebiet 35xxx, welches aufgrund seiner Bevölkerungsstruktur als repräsentativ für Deutschland gilt. Die Patienten wurden von 14 beteiligten Krankenhäusern gemeldet und mit einem standardisierten Fragebogen untersucht. 30 Tage nach der Entlassung erfolgte ein Follow-Up. Ergebnisse: Die Inzidenz des SE betrug 28,1/100.000 (vs.14/100.000 in 2001), die case fatality rate 5,5% (vs. 9,3%). Patienten mit einem superrefraktären (SRSE) und refraktären SE (RSE) hatten bei der Entlassung höhere Defizite (mRS&gt;3) als solche mit einem non-refraktären (nRSE), eine höhere Letalität (SRSE 11%) und einen längeren stationären Aufenthalt (SRSE 21T., RSE 9T., nRSE 9T.). Eine Beatmung war assoziiert mit einer längeren stationären Aufenthaltsdauer, einer remote und einer new-onset Symptomatik sowie einer höheren mRS vor der Aufnahme. Eine längere Beatmungsdauer hing signifikant mit einer höheren mRS bei Entlassung zusammen. Zusammenfassung: Diese Studie liefert die ersten Daten des SE nach der neuen Definition. Der SRSE zeigt weiterhin den schlechtesten Outcome. Dennoch fällt im Vergleich zur alten Definition auf, dass die Letalität, v.a. des RSE und SRSE gesunken ist (20,1% in 2016). (Kortland et al 2016). Auch wird der Einfluss der Beatmung auf Verlauf und Outcome deutlich. Es lässt sich also vermuten, dass die Änderung der Definition durch die frühere Erfassung und demnach frühere Behandlung einen positiven Einfluss auf Verlauf und Outcome des SE hat.

Wissenschaftliches Symposium
Rationale Neurologische Notfallmedizin - wie gut ist die Datengrundlage?

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