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Verlauf und Outcome des Status Epilepticus nach der neuen Definition – Eine prospektive populationsbasierte Studie

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Rationale Neurologische Notfallmedizin - wie gut ist die Datengrundlage?

Topics

  • Bewusstseinsstörungen
  • Neurologische Notfallmedizin

Authors

Clara Jünemann (Marburg / DE), Meike Austermann-Menche (Marburg / DE), Jens-Peter Reese (Würzburg / DE), PD Dr. Martin Jünemann (Gießen / DE), Felix Rosenow (Frankfurt am Main / DE), Christoph Best (Weilmünster / DE), Michael Teepker (Bad Zwesten / DE), Christian Roth (Kassel / DE), Ingrid Sünkeler (Braunfels / DE), Elisabeth Pryss (Frankenberg / DE), Dr. Leona Möller (Marburg / DE), Katja Menzler (Marburg / DE), Adam Strzelczyk (Frankfurt am Main / DE), Prof. Dr. Susanne Knake (Marburg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung:

Der Status epilepticus (SE) stellt einen der häufigsten lebensbedrohlichen Notfälle in der Neurologie dar und ist mit einer erheblichen Letalität und Morbidität assoziiert. (Knake et al 2001) Bis 2015 beinhaltete die Definition des SE einen epileptischen Anfall von mehr als 30 Minuten oder eine Serie von Anfällen ohne vollständige Wiederherstellung des Bewusstseins, der die Einleitung einer intensivmedizinischen Therapie bedingt. Mittlerweile wird in entsprechenden Leitlinien empfohlen, dass die Behandlung des SE bereits nach fünf Minuten erfolgen sollte. (Trinka et al 2015)

Ziele:

Ziel dieser Studie war es, die ersten prospektiven Daten nach der Änderung der Definition des SE zu ermitteln und den Einfluss der Definitionsänderung auf den Verlauf sowie den Outcome des SE zu untersuchen.

Methoden:

Von 2018 bis 2020 wurde eine prospektive bevölkerungsbasierte Studie durchgeführt, in welcher 181 Erwachsene eingeschlossen wurden, gemäß der neuen Definition. Das Einschlussgebiet umfasste das PLZ-Gebiet 35xxx, welches aufgrund seiner Bevölkerungsstruktur als repräsentativ für Deutschland gilt. Die Patienten wurden von 14 beteiligten Krankenhäusern gemeldet und mit einem standardisierten Fragebogen untersucht. 30 Tage nach der Entlassung erfolgte ein Follow-Up.

Ergebnisse:

Die Inzidenz des SE betrug 28,1/100.000 (vs.14/100.000 in 2001), die case fatality rate 5,5% (vs. 9,3%). Patienten mit einem superrefraktären (SRSE) und refraktären SE (RSE) hatten bei der Entlassung höhere Defizite (mRS>3) als solche mit einem non-refraktären (nRSE), eine höhere Letalität (SRSE 11%) und einen längeren stationären Aufenthalt (SRSE 21T., RSE 9T., nRSE 9T.).

Eine Beatmung war assoziiert mit einer längeren stationären Aufenthaltsdauer, einer remote und einer new-onset Symptomatik sowie einer höheren mRS vor der Aufnahme. Eine längere Beatmungsdauer hing signifikant mit einer höheren mRS bei Entlassung zusammen.

Zusammenfassung:

Diese Studie liefert die ersten Daten des SE nach der neuen Definition. Der SRSE zeigt weiterhin den schlechtesten Outcome. Dennoch fällt im Vergleich zur alten Definition auf, dass die Letalität, v.a. des RSE und SRSE gesunken ist (20,1% in 2016). (Kortland et al 2016). Auch wird der Einfluss der Beatmung auf Verlauf und Outcome deutlich. Es lässt sich also vermuten, dass die Änderung der Definition durch die frühere Erfassung und demnach frühere Behandlung einen positiven Einfluss auf Verlauf und Outcome des SE hat.

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