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  • Abstractvortrag
  • PF3.3

Sicherheit und Qualität bei lumbalen Drainagen im Earlydrain-Konzept

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Aschrottsaal

Session

Freie Vorträge - Pflege

Topics

  • Freie Themen für Pflegebereich
  • Wirkung von Pflege und Therapie in der Neuro-Intensivmedizin

Authors

Sandra Ritter (Berlin / DE), Dr. Stefan Wolf (Berlin / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Nach einer aneurysmatischen Subarachnoidalblutung (SAB) lagert sich Blut in den Basalzisternen ab. Diese Blutmenge ist verantwortlich für bis zu 70% der zerebralen Vasospasmen und bis zu 40 % der sekundär auftretenden Infarkte. Die frühzeitige Anlage einer lumbalen Drainage (LD) zur Ableitung des Blutes nach einer aneurysmatischen SAB ist ein effektives Verfahren, um sekundäre Infarkte zu vermeiden bzw. reduzieren zu können (1). Das Outcome bestätigt die Bedeutung des Vorgehens für diese Therapie bei SAB-Patient:innen.

Im Beitrag wird die komplexe Behandlung mit der zusätzlichen LD beschrieben, in dem Voraussetzungen, Herausforderungen sowie Hindernisse erläutert werden. Um die Sicherheit von beatmeten Patient:innen im Umgang mit LDs zu gewährleisten, ist ein kontinuierliches Monitoring des Hirndrucks via externer Ventrikeldrainage (eVD) und der LD notwendig. Eine Differenz von eVD und LD, auch Delta genannt, von nicht mehr als 5mmHg lässt auf eine durchgängige, offene Liquorzirkulation auch bei Blut im Ventrikelsystem und den basalen Zisternen schließen. Eine Drainage über die LD ist damit gefahrlos möglich. Eine kontinuierliche Alarmüberwachung der Druckgrenzen gibt wertvolle Hinweise auf Diskonnektion und Clotting der Drainagen.

Das Konzept wurde auf der interdisziplinären NeuroIntensivstation 102i der Charité mitentwickelt und in der Routine in den letzten 10 Jahren an mehr als 300 Patient:innen angewandt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Umgang mit dem Earlydrain-Konzept nach entsprechender Einarbeitung problemlos möglich ist. Allerdings erfordert das lumbale Drainagemanagement einen höheren Zeitaufwand, da das Öffnen der Lumbaldrainage und Überwachen der Fördermenge die Anwesenheit des medizinischen Personals erfordert.

Insgesamt zeigt sich, dass die frühe Anlage einer lumbalen Drainage eine wirksame Therapie zur Verbesserung des Krankheitsverlaufs nach aneurysmatischer SAB darstellt. Es sollte daher in Betracht gezogen werden, diese Methode standardmäßig in den Behandlungsplan aufzunehmen und Forschungen auf diesem Gebiet voranzutreiben, wie die technische Weiterentwicklung eines automatischen Drainagesystems.

1. Wolf S, Mielke D, Barner C, et al. Effectiveness of Lumbar Cerebrospinal Fluid Drain Among Patients with Aneurysmal Subarachnoid Hemorrhage: A Randomized Clinical Trial. JAMA Neurol 2023; 80(8):833–42.

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