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  • Abstractvortrag
  • WI06.6

Erstmalig systematische Auswertung von Registerdaten zu endovaskulären Vasospasmustherapien in Deutschland – Schlussfolgerungen und Ausblick

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Plenum Festsaal

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Behandlungsalgorithmen der Subarachnoidalblutung – von der Aneurysmaversorgung bis zur Neurorehabilitation

Topics

  • Notfall- und Intensivtherapie des schweren Hirninfarkts
  • Wirkung von Pflege und Therapie in der Neuro-Intensivmedizin

Authors

PD Dr. med. Alexander Neumann (Lübeck / DE), Prof. Dr. Peter Schramm (Lübeck / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Endovaskuläre Vasospasmustherapien (EVT) umfassen lokale Medikamentengaben (vor allem Nimodipin) und mechanische Dilatationen (z. B. Ballonangioplastie [BA]), bislang fehlen Evidenzen für die Verfahren. Fragestellung: Es erfolgte erstmalig die systematische Auswertung aller von 2018-2021 in der Registerdatenbank der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie dokumentierten EVT. Ergebnisse: 2018-21 erhielten 3584 Patienten mit in 91 (2018), 92 ('19), 100 ('20) und 98 ('21) Zentren insgesamt 7628 EVT (medianes Alter/Patient 53 [Range 13-100, IQR 44-60], 68.2% Frauen); 5388 (70.6%): vordere, 378 (5%) hintere Zirkulation (in 1862 Fällen [24.4%] beide beteiligt). In 2125 Prozeduren wurde einmalig eine EVT durchgeführt (27.9 %), der Mittelwert lag bei 2.1 Interventionen/Patient. 7476 EVT erfolgten allein medikamentös (Nimodipin: 6835, Papaverin: 401, Nitroglyzerin: 62, anderes Pharmakon: 239; Kombinationen: 90). Dauerbehandlungen mit einer Mikrokatheter-Infusion wurden 1132mal (14.8%) dokumentiert. Die (zusätzliche) BA wurde bei 756 EVT (9.9%) durchgeführt, andere nicht näher benannte mechanische Rekanalisationen in 154 Fällen (2%) und ein Stenting in 176 der EVT (2.3%). Das Dosisflächenprodukt im Rahmen der EVT betrug im Median 4069 cGycm² (medikamentös: 4002/ [+]BA: 8003 [p<0.001]). Mindestens 1 Komplikation trat in 95 aller EVT auf (1.2%) (medikamentös: 1.1%/[+]BA: 4.2% [p<0.001]). Die mit den EVT verbundene Mortalität betrug 0.2% (n=18). Nach EVT fanden sich insgesamt in 94.2% der Fälle Besserungen/Beseitigungen der Vasopasmen (medikamentös: 93.8%/[+]BA: 98.1% [p<0.001]). Im Vergleich der lokal applizierten Medikamente beseitigte Papaverin die Befunde häufiger als Nimodipin (p=0.001). Schlussfolgerungen: EVT weisen eine moderate Strahlenbelastung auf und sind insgesamt komplikationsarm durchführbar. Überwiegend werden rein medikamentöse EVT durchgeführt, vor allem mit Nimodipin.Bei (zusätzlicher) BA sind Strahlenbelastung, Komplikationsraten und das angiographische Ergebnis höher bzw. besser. Bei alleiniger Betrachtung medikamentöser EVT ergeben sich Hinweise für einen Vorteil von Papaverin gegenüber Nimodipin, beim Vergleich ist jedoch die unterschiedliche Gruppengröße zu berücksichtigen. (Neumann A, et al. Evaluation of DeGIR registry data on endovascular treatment of cerebral vasospasm in Germany 2018-2021: an overview of the current care situation. Rofo. 2023. Epub ahead of print)

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