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  • Abstractvortrag
  • WI07.5

S100A8/A9 als neuer, prognostischer, blutbasierter Biomarker nach schwerem ischämischem Schlaganfall

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Nicht-invasive Methoden zur Diagnostik und zum Monitoring in der neurologischen Akut- und Intensivmedizin – wo stehen wir hier?

Topics

  • Notfall- und Intensivtherapie des schweren Hirninfarkts
  • Translationale Neuro-Intensivmedizin

Authors

Dr. med. Christoph Vollmuth (Würzburg / DE), PD Dr. Hermann Neugebauer (Würzburg / DE), Dr. Alexander M. Kollikowski (Würzburg / DE), Mirko Pham (Würzburg / DE), Peter U. Heuschmann (Würzburg / DE), Prof. Dr. Karl Georg Häusler (Würzburg / DE), Guido Stoll (Würzburg / DE), Michael K. Schuhmann (Würzburg / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Immunreaktionen sind integraler Bestandteil der akuten zerebralen Ischämie. In experimentellen Modellen zeigte sich, dass danger-associated molecular patterns (DAMPs), zu denen S100A8/A9 gehört, zerebrale Entzündungen initiieren können. Der Einfluss von S100A8/A9 in der Regulation von schlaganfallassoziierter Inflammation und Infarktprogression sowie die Wertigkeit von S100A8/A9 in der Prädiktion des funktionellen Outcomes nach ischämischem Schlaganfall ist Gegenstand der Forschung.

Methoden: In einer prospektiven, monozentrischen Observationsstudie wurden zwischen 07/2020 und 01/2022 131 Patient:innen mit klinisch schwerem akutem ischämischem Schlaganfall im vorderen Stromgebiet (NIHSS Score ≥ 6 Punkte und/oder mechanische Rekanalisation bei Aufnahme) eingeschlossen (DRKS00022064). Der funktionelle Outcome wurde 3 Monate (± 14 Tage) nach dem Index-Schlaganfall anhand der modifizierten Rankin-Skala (mRS) telefonisch erfasst. Der S100A8/A9-Plasmaspiegel wurde mittels ELISA ein Tag nach Aufnahme bestimmt, parallel zu einem Differentialblutbild.

Ergebnisse: Von 131 Patient:innen [49% weiblich, Altersdurchschnitt 74 Jahre (SD±13), Medianer NIHSS Score bei Aufnahme 13 (95% Konfidenzintervall, 95% KI: 11-14), mittlerer ASPECTS Score 7,3 (SD±1,5)] erhielten 107 (82%) eine mechanische Rekanalisation und 74 (56%) eine systemische Lysetherapie. Ein schlechtes funktionelles Outcome [mRS 3-6] wiesen 87 von 131 (66%) Patient:innen auf, die signifikant höhere S100A8/A9-Plasmaspiegel aufwiesen [Median: 549pg/ml (95% KI: 472-687)] als jene mit gutem funktionellem Outcome [mRS 0-2, 374ng/ml (334-508)] auf (p=0,001). Es zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen S100A8/A9-Plasmaspiegeln und dem funktionellen Outcome [p<0,0001; r=0,34 (95% KI: 0,18-0,49)] (Figure A) sowie der Anzahl der neutrophilen Granulozyten [p=0,002; r=0,27 (95% KI: 0,10-0,43), Figure B].

Schlussfolgerung: Sollten unsere Ergebnisse anhand einer externen Validierung bestätigt werden, wäre S100A8/A9 ein weiterer Biomarker, der die Prädiktion des funktionellen Outcomes nach klinisch schwerem ischämischem Schlaganfall unterstützen könnte.

Abb.: Korrelation zwischen S100A8/A9-Plasmaspiegel und A) dem funktionellen Outcome 3 Monate nach Index-Schlaganfall B) der Anzahl der neutrophilen Granulozyten.

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