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  • Abstractvortrag
  • WI02.5

Evaluation von Telestroke-Netzwerken für die Schlaganfallversorgung – Eine niedersächsische Routinedatenanalyse

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Blauer Saal

Session

Neurologie in der Präklinischen Notfallmedizin

Topics

  • Freie Themen für Ärzte
  • Notfall- und Intensivtherapie des schweren Hirninfarkts

Authors

Andreas Janßen (Hannover / DE), Dr. Nicolas Pardey (Hannover / DE), PD Jan Zeidler (Hannover / DE), Professor Christian Krauth (Hannover / DE), Jochen Blaser (Hannover / DE), Dr. Carina Oedingen (Hannover / DE; Rotterdam / NL), PD Dr. Hans Worthmann (Hannover / DE)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Fragestellung: Die Schlaganfallakutbehandlung ist zeitkritisch. Um eine qualifizierte Schlaganfallversorgung auch in Regionen gewährleisten zu können, in denen Schlaganfallspezialist:innen nicht rund um die Uhr verfügbar sind, wurde das Konzept der Teleneurologie etabliert. Diese wird über Telestroke-Netzwerke organisiert und basiert auf einem per Videokommunikation geleisteten Telekonsil. Ziel der Untersuchung an niedersächsischen Kliniken war es, die Versorgung in Krankenhäusern mit und ohne Unterstützung durch ein Telestroke-Netzwerk zu evaluieren.

Methoden: Anhand von Routinedaten der Techniker Krankenkasse für die Jahre 2018-2021 wurde eine retrospektive Fall-Kontroll-Datenanalyse durchgeführt. Basierend auf vordefinierten Kriterien wurden zwei Modelle definiert und klinische sowie gesundheitsökonomische Parameter verglichen. In Modell 1 wurden Krankenhäuser mit und ohne Unterstützung durch ein Telestroke-Netzwerk verglichen, während in Modell 2 auf regionaler Ebene Kreise verglichen wurden, in denen sich Krankenhäuser mit und ohne Unterstützung durch ein Telestroke-Netzwerk befinden. Analysiert wurden Parameter wie Alter, Verweildauer, Komorbiditäten, stationäre Kosten, Entlassungsgründe, qualifizierte Schlaganfallversorgung nach Operations- und Prozedurencodes (OPS) und intravenöse Thrombolyseraten (IVT).

Ergebnisse: Krankenhäuser, die von einem Telestroke-Netzwerk unterstützt wurden, verbesserten im Beobachtungszeitraum ihre Rate an Schlaganfallkomplexbehandlung nach OPS und erhöhten die IVT-Rate um mehr als das Dreifache (p=0,042). Krankenhäuser mit Unterstützung durch ein Telestroke-Netzwerk hatten im Vergleich zu Krankenhäusern ohne Unterstützung eine höhere Rate an Schlaganfallkomplexbehandlung nach OPS (Modell 1: 76,6% vs. 30,5%, p<0,001 und Modell 2: 51,7% vs. 1,5%, p<0.001), eine höhere Rate an IVT (Modell 2: 8,8% vs. 0,0%, p<0,001) und eine geringere Rate an sekundären Krankenhausverlegungen (Modell 1: 5,9% vs. 16,7%, p<0,001 und Modell 2: 5,8% vs. 27,9%, p<0,001). Trotz der höheren Qualität der Schlaganfallbehandlung waren die stationären Kosten in den Krankenhäusern niedriger, die von einem Telestroke-Netzwerk unterstützt wurden (Modell 2: p=0,02).

Schlussfolgerungen: Telestroke-Netzwerke können die qualifizierte Schlaganfallversorgung in Niedersachsen verbessern und somit zu einer höheren Rate an IVT und Schlaganfallkomplexbehandlung nach OPS-Codes sowie zu einer niedrigeren Weiterverlegungsrate in andere Krankenhäuser beitragen.

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