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  • Freier Vortrag
  • FV 26

Von der Genentdeckung zur klinischen Prüfung in zwei Jahren: Die besondereGeschichte derSORD-Neuropathie mit Erfahrungen aus der globalen Natural History Studie

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Hörsaal A1

Session

Neuropathien

Themen

  • Natural history / Study readiness bei NME
  • Therapie

Mitwirkende

Dr. Maike Franziska Dohrn (Miami, FL / US; Aachen / DE), Dr. Andrea Cortese (Miami, FL / US; London / GB), Dr. Beate Schlotter-Weigel (München / DE), Dr. Helena Pernice (Berlin / DE), PD Dr. Katrin Hahn (Berlin / DE), Dr. Isabell Cordts (München / DE), Ulrike Schöne (Aachen / DE), Dr. Carolin D. Obermaier (Tübingen / DE), Inherited Neuropathy Consortium INC (Iowa City, IA / US; Miami, FL / US), Univ.-Prof. Dr. med. Joachim Weis (Aachen / DE), Prof. Mary M. Reilly (London / GB), Prof. Michael Shy (Iowa City, IA / US), Prof. Stephan Züchner (Miami, FL / US)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen)

Einleitung: Das 2020 mit hereditären Neuropathien assoziierte Gen SORD kodiert für das Enzym Sorbitol-Dehydrogenase, das Sorbitol inFruktose umwandelt. Inhibitoren der vorgeschalteten Aldosereduktase stellen einen neuen ursächlichen Therapieansatz dar.

Methode: Globale Natural History Studie zum Genotyp-Phänotyp Spektrums der SORD-Neuropathie mit Augenmerk auf Biomarkern und potentiellen Outcome Parametern.

Ergebnisse: Weltweit nahmen 180 Betroffene teil; von 143 liegen klinische Daten vor (davon 30 prospektiv). Die Veränderung c.753delG;p.Ala253GlnfsTer27 wurde in 78% homozygot und in 17% in Compound-Heterozygotie detektiert. Erhöhte Serumsorbitolspiegel (~14.72mg/L) erwiesen sich als valider Biomarker zur Pathogenitätsbestimmung. In 67% war die Familienanamnese nicht wegweisend. Mit Erkrankungsbeginn im Alter von ~16 Jahren war axonale CMT (60%) der häufigste Phänotyp, gefolgt von dHMN (36%) und intermediärer CMT (4%). Das Erkrankungsfortschreiten ist langsam; 13% benötigten Gehhilfen (seit dem Alter von ~47 Jahren), 28% Orthesen (~35 Jahre). Die Fußheberkraft (MRC) korrelierte signifikant mit dem Alter und nahm bei prospektivem Follow-up pro Jahr um 3% ab.

Zusammenfassung & Ausblick: Das langsame Fortschreiten stellt eine Herausforderung für klinische Prüfungen dar. Chancen sind die Erfahrungen mit diabetischen Neuropathien sowie aus SORD-spezifischen Tiermodellen. Seit 2022 wird ein Blut-Hirn-Schranken-gängiger Aldosereduktaseinhibitor in einer Phase 3 Studie geprüft.

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