Einleitung
Paragangliome (PG) im Kopf-Hals-Bereich sind meist gutartige, gefäßreiche Tumore. Je nach Lokalisation treten Symptome wie Tinnitus, Hörminderung oder zervikale Schwellung, bei fortgeschrittenem Wachstum auch Hirnnervenausfälle. Je nach Ausdehnung erfordert es ein multimodales Therapiekonzept.
Material/Methode
In dieser monozentrischen retrospektiven Studie wurde der klinische Verlauf von 26 Patienten mit Kopf-Hals-PG von 2020 bis 2024 an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Universitätsklinik Münster analysiert.
Ergebnisse
Die häufigsten Lokalisationen waren Glomus tympanicum (54%), eingeteilt nach Fisch (A2: 50%, B1: 21%, B2: 29%), Glomus caroticum (23%), eingeteilt nach Shamblin (1: 17%, 2: 50 %, 3: 33%). Seltener waren Glomus vagale (GV, 12%), Glomus jugulare (GJ, 4%) und atypische Lokalisation (Sinus sphenoidalis, Paralaryngeal, 7%). Das mediane Alter bei Erstdiagnose lag bei 60 Jahren, die Mehrheit der Patienten (92%) war weiblich. Patienten mit GT präsentierten sich mit Tinnitus und Hörminderung (86%). Ein Hirnnervenausfall (IX-XI) trat bei 3 Patienten (12%) mit GJ und GV auf. Alle katecholaminexpremierende Patienten (19%, 5/26) erhielten präoperativ eine Alphablockade. Ein DOTATATE PET-CT erfolgte bei 58% (15/26). Fernmetastasen wurden bei 3 Patienten (Nebenniere, Kolon) festgestellt. Operativ wurden 81% (21/26) der Patienten behandelt; ein GJ Patient erhielt präoperativ eine Embolisation. Postoperative Komplikationen waren ein Horner Syndrom (2/21), Marginalisaffektion (2/21) bei GJ, GV. Im medianen Follow-up von 1,6 Jahren trat kein Rezidiv auf.
Diskussion
DOTATATE PET-CT bietet einen Mehrwert zur präoperativen Erkennung von PG, indem es Tumorlokalisationen und -ausdehnung visualisiert und das operative Vorgehen optimiert.
Nein