Einleitung: Die Erkennung von Präkanzerosen ist wichtig, um das Fortschreiten zu Karzinomen zu verhindern. Herkömmliche Methoden sind oft untersucherabhängig und nur gering sensitiv für feine morphologische Unterschiede. Diese Studie evaluierte die Anwendung der Fluoreszenzlebenszeitendoskopie (FLIM), die die metabolischen Veränderungen während der Kanzerogenese sichtbar macht.
Material/Methode: Zur Tumorinduktion erhielten 20 Mäuse bis über 16 Wochen 4NQO im Trinkwasser. 20 Kontrollen erhielten Trinkwasser. Die Mäuse wurden nach 12, 16, 20 und 24 Wochen euthanasiert und per Weitfeld-FLIM im HNO-Bereich endoskopiert. Zur Bildakquisition wurde ein starres Endoskop (HOPKINS, Storz, 30°, Durchmesser 3 mm, Länge 14 cm) verwendet. Über dessen Beleuchtungskanal wurde mit fasergekoppelten Picosekunden-Lasern (QuixX, im Pulsed-Interleaved-Excitation-Modus um 33ns zeitverschoben), die alternierend bei 375nm und 445nm mit 15MHz pulsen und in einer Light-Engine (BrixXHub, Omicron-Laserage Laserprodukte GmbH) zusammengeführt sind, beleuchtet. Die Photonen der Fluoreszenz wurden in NADH- und FAD-Kanälen mittels Einzelphotonenzählkameras (LINCam, Photonscore GmbH) detektiert.
Ergebnisse: Die Weitfeldfluoreszenzlebenszeitendoskopie ermöglicht molekulares Imaging auf makroskopischer Ebene. Durch den so verstärkten Kontrast wurden Nuancen sichtbar, die in der Intensität nicht zu erfassen waren. Die Fluoreszenzlebensdauern lagen für FAD bei 0,9-1,9 ns und für NADH bei 1,3-2,0 ns, was mit der Literatur übereinstimmt.
Diskussion: Diese Machbarkeitsstudie liefert erste Erkenntnisse über das Potential der endoskopischen FLIM-Diagnostik zur optischen Biopsie und deren Vorteile gegenüber der Mikroskopie. Durch die Weitfeldoptik kann umliegendes und tieferliegendes Gewebe erfasst werden.
Nein