Einleitung
Die Entstehungsorte und Intensität der Schnarchgeräusche (SG) sind sehr variabel. Poly(somno)graphische Parameter lassen keine Rückschlüsse auf die Entstehungsmechanismen der Schnarchereignisse (SE) bzw. den Obstruktionsort zu. Die anatomische Phänotypisierung und die Nacht-zu-Nacht Variabilität werden jedoch für die Indikationsstellung der personalisierten operativen Therapie als bedeutsam eingeschätzt.
Material/Methode
Bei 29 Patienten (Pat.) (m=19, w=10, 56±12,9 Jahre alt, BMI 28±3,8 kg/m2) mit OSA erfolgte eine KI-basierte Schnarchanalyse über 3 Nächte mit der Smartphone-App "Somnofox" (Medizinprodukt). Die Geräuschklassen wurden in A: Anterior-posterior Velum, C: konzentrisch Velum, L: latero-lateral Oropharynx, T: Zungengrund, E: Epiglottis unterteilt. Die 1. Nacht (N1) wurde im Schlaflabor, 2 weitere Nächte (N2, N3) zu Hause gemessen.
Ergebnisse
SE lagen in 3 Nächten bei 751±1045 im Gesamtkollektiv: N1 797±1191, N2 840±1022, N3 616±884. Die Verteilung aller SG zeigte über die Nächte für A: 47±26%, C: 1±1%, L: 39±23%, T: 6±10%, E: 4±12%. Über alle 3 Nächte dominierte die Geräuschklasse A bei 7 Pat. und L bei 6 Pat. Über 2 Nächte war A bei 10 Pat. und L bei 3 Pat. vorherrschend. Bei 2 Pat. verteilten sich die Klassen A und L gleichmäßig über 2 Nächte, wobei N3 ohne SG war. Ein Pat. zeigte eine Dominanz der Klassen A, L und E in N1, N2 und N3 jeweils.
Diskussion
Am häufigsten fanden sich antero-posteriore Velum- und laterolaterale Oropharynxgeräusche, während insbesondere konzentrische Velumvibrationen sehr selten auftraten. Künftig ist eine Korrelation der Messung mit der Polysomnographie erforderlich. Diese neuen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, personalisierte Therapieansätze für Pat. mit OSA zu entwickeln und deren Erfolgsrate zu verbessern.
Nein