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Sechs seltene schwerwiegende Komplikationen nach Cholesteatomoperation bei einem 17-jährigen Patienten – ein Fallbericht

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Themen

  • Otologie / Neurootologie / Audiologie
    • Mittelohr

Abstract

Einleitung: Ein 17-jähriger Patient stellte sich notfallmäßig mit Otorrhoe rechts, geschwollenem Auge rechts, Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen und Fieber vor. 5 Monate vor Beginn der Symptome wurde der Patient einer Cholesteatomoperation alio loco unterzogen. Klinisch zeigten sich ein entdifferenziertes und gerötetes Trommelfell mit putrider Otorrhoe rechts und ein Exophthalmus rechts mit Motilitätseinschränkungen in sämtliche Richtungen.

Material und Methoden: Einzelfallbetrachtung an einem universitären Zentrum.

Ergebnisse: In Zusammenschau der Befunde wurden eine apikale Petrositis, eine Sinus-cavernosus-Thrombose, eine hochgradige ACI-Stenose, eine Meningitis, eine Sepsis und eine präseptale Zellulitis diagnostiziert. Eine sofort durchgeführte chirurgische Ohrsanierung zeigte ein superinfiziertes Cholesteatom. Im späteren Verlauf entwickelte sich ein Subperiostalabszess im Bereich der Lamina papyracea rechts, so dass eine endonasal-endoskopische Abszessentlastung durchgeführt wurde. Für eine erfolgreiche Behandlung des Patienten involvierten sich die Fachexperten der Augenheilkunde, Neuroradiologie, Intensivmedizin, Neuropädiatrie, Mikrobiologie und HNO. Durch schnelle Diagnose und interdisziplinäre Behandlung konnte der Patient erfolgreich ohne Langzeitschäden behandelt werden.

Diskussion: Lebensbedrohliche Komplikationen nach Cholesteatomoperation sind selten, aber sehr komplex. Sie erfordern daher eine enge Zusammenarbeit mit mehreren Fachdisziplinen und sind sehr ressourcenbindend, so dass eine erfolgreiche Behandlung an großen multidisziplinären Zentren erfolgen sollte. Das Thema ist in Anbetracht der in der Umsetzung befindlichen Gesundheitsreformen sehr aktuell.

Nein