Einleitung
Erkrankungen des Gehörgangs und Trommelfells sind häufig, doch ihre Prävalenz und die zugrundeliegenden Risikofaktoren sind jedoch unzureichend untersucht. Ziel dieser Arbeit ist die Analyse der Prävalenz von Pathologien des Gehörgangs und Trommelfells, mit Blick auf alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede und Komorbiditäten in einer großen Bevölkerungsstichprobe.
Material und Methoden
Die Studie basiert auf 10.022 otoskopischen Aufnahmen der Gutenberg-Gesundheitsstudie. Erfasst wurden Bildqualität, Cerumenverteilung und Pathologien anhand eines standardisierten Fragekatalogs. Chi²- und t-Tests prüften kategoriale bzw. kontinuierliche Variablen; multivariate Analysen untersuchten Alter, Geschlecht und Komorbiditäten.
Ergebnisse
Eine Pathologie lag bei 14,9% vor; Männer waren häufiger betroffen (18% vs. 11,9%, p < 0,0001). Männer zeigten häufiger einen geröteten Gehörgang und Gefäßinjektionen (p <0,0001) sowie Narben (p <0,049). Narben (p <0,0001) und Trommelfellperforationen (p <0,0011) nahmen mit dem Alter zu; Atrophien waren in jungen und älteren Gruppen häufig (p <0,0037). Signifikante Zusammenhänge bestanden zwischen Exostosen und Gehörgangsverletzungen (p <0,023) sowie gerötetem Gehörgang und subtotaler Gefäßinjektion (p <0,017).
Diskussion
Die Studie liefert eine umfassende Analyse der Prävalenz von Gehörgangs- und Trommelfellpathologien in einer großen Stichprobe. Die Ergebnisse unterstützen eine individualisierte Beurteilung spezifischer Prävalenzmuster für Geschlecht, Alter und Komorbiditäten und fördern gezielte Screening-Empfehlungen.
Die Ergebnisse sind aus der Dissertation "Prävalenz von Pathologien des äußeren Gehörgangs sowie des Trommelfells in der Kohorte der Gutenberg-Gesundheitsstudie" von Michelle Sittinger.
Nein