• Freier Vortrag

Therapieüberwachung von chirurgisch behandelten Oropharynxkarzinom-Patienten mittels zellfreier DNA des humanen Papillomavirus

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Spektrum

Themen

  • Kopf-Hals-Onkologie
    • Tumormarker

Abstract

Einleitung: Die Inzidenzrate von HPV-positiven Plattenepithelkarzinomen des Oropharynx (oropharyngeal squamous cell carcinoma, OPSCC) ist steigend. Trotz einer guten Prognose kann ein Tumorrezidiv die gesundheitsbezogene Lebensqualität (health-related quality of life, HRQoL) beeinträchtigen und die Sterblichkeit erhöhen, sodass der Therapieüberwachung eine besondere Bedeutung zukommt. Ein potenzieller Biomarker hierfür stellt die zellfreie HPV-DNA (cfDNA) aus Blutplasma dar.

Material und Methoden: Die Plasmaproben von 27 OPSCC-Patienten (HPV-positiv = 19, HPV-negativ = 8) wurden zu Therapiebeginn und während durchschnittlich 4 postoperativen Follow-up-Untersuchungen über einen Zeitraum von 11 Monaten mit einem digitalen Multiplex-PCR-Assay auf cfDNA von 6 Hochrisiko-HPV-Typen untersucht. Das Vorhandensein von HPV-cfDNA wurde mit dem HPV-Tumorstatus verglichen, der durch p16INK4a-Immunhistochemie, HPV-DNA, HPV-RNA und HPV16-E6-Serologie bestimmt wurde.

Ergebnisse: Zu Therapiebeginn war die Sensitivität des HPV-cfDNA-Nachweises bei HPV-positiven OPSCC-Fällen 89 %, während die Spezifität bei HPV-negativen OPSCC-Fällen 100 % betrug. Der Nachweis von HPV-cfDNA hatte bei mehreren Nachuntersuchungen einen positiven Vorhersagewert von 67 % für ein Tumorrezidiv innerhalb von 3 Jahren und einen negativen Vorhersagewert von 100 %. In Fällen von rezidivierendem HPV-positivem OPSCC war die HPV-cfDNA 6,8 und 8,2 Monate vor der Entdeckung des Rezidivs durch routinemäßige Nachuntersuchungsmethoden nachweisbar.

Schlussfolgerung: Die Therapieüberwachung von HPV-positiven OPSCC-Patienten könnte durch eine postoperative HPV-cfDNA-Untersuchung ergänzt werden, um frühzeitig ein Tumorrezidiv zu erkennen und entsprechend die Chancen für eine nachfolgende erfolgreiche Intervention zu verbessern.

Nein