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Inanspruchnahme des HNO-ärztlichen Notdienstes – eine prospektive Beobachtungsstudie an der Universitätsklinik Ulm

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Saal B

Session

Themen

  • Versorgungsforschung / Gesundheitsökonomie / Qualitätssicherung
    • Sonstiges

Abstract

Einleitung: Die Überlastung von Notaufnahmen ist ein derzeit viel diskutiertes Thema im Gesundheitswesen. Häufig werden Notaufnahmen als leicht zugängliche Anlaufstellen für medizinische Probleme genutzt, die außerhalb einer tertiären Versorgungsstruktur behandelt werden könnten. Das Universitätsklinikum Ulm besitzt parallel zur Betreuung der stationären Patienten eine ambulante HNO-spezifische Notdienst-Anlaufstelle.

Material: Es erfolgt eine prospektive Fragebogenerhebung gerichtet an die diensthabenden AssistenzärztInnen vom 01.09.24 bis zum 31.01.25. Erfasst werden alle PatientInnen, die sich am Universitätsklinikum Ulm im Notdienst vorstellten sowie die Einschätzung der Dringlichkeit der Vorstellung und weitere klinische Parameter. Die Daten wurden mittels Chi-Quadrat-Test verglichen.

Ergebnisse: In der vorläufigen Auswertung bis Oktober 2024 konnten Erhebungsbögen zu 492 PatientInnen aus dem Notdienst analysiert werden. Hierunter wurden 57% der Behandlungen am Wochentag und 49% der Behandlungen an Freitag bis Sonntag als medizinisch gerechtfertigt eingestuft. Unterteilt nach Diagnosegruppen machte die Otitis media mit 15% der Vorstellungen das häufigste Krankheitsbild aus, deren Behandlung im Notdienst nur in 19% als gerechtfertigt eingestuft wurde. Epistaxis (12% aller Behandlungen) wurde in 90% der Fälle als berechtigte Notfallbehandlung angesehen.

Diskussion: Die Entlastung der Notaufnahmekapazitäten durch das Schaffen alternativer Versorgungsstrukturen ist essentiell, um die Qualität der Patientenversorgung zu sichern und die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern. Unsere Analyse zeigt, dass in vielen Fällen auch eine erhöhte Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung eine unnötige Belastung der tertiären Versorgungsstrukturen reduzieren kann.

Nein