• Freier Vortrag

Einfluss der Cochleostomie- und Rundfensterinsertion von Cochleaimplantatelektroden auf die postoperative vestibuläre Funktion

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Harmonie

Themen

  • Otologie / Neurootologie / Audiologie
    • Cochleaimplantat

Abstract

Einleitung: Vestibuläre Funktionsstörungen gehören zu den unangenehmen Risiken der Cochlea-Implantation. Die vorliegende Studie untersucht in einer retrospektiven Falldatenanalyse das Auftreten von vestibulären Funktionsstörungen nach Cochleaimplantation in Abhängigkeit von der gewählten Elektrodeninsertion.

Material und Methode: Eingeschlossen wurden die Daten von erwachsenen CI-Patienten mit vorliegender prä- und postoperativer Vestibularisdiagnostik, die im Zeitraum 2019-2023 mit lateral wall Elektroden der Firmen Cochlear oder MED-EL versorgt wurden.

Ergebnisse: Bei 360 eingeschlossenen Cochleaimplantationen lagen in 95 Fällen vollständige Datensätze vor. In 18 Fällen (19 %) erfolgte der Cochleazugang via Cochleostomie, in 77 (82 %) durch das runde Fenster. Vier Patienten erhielten in diesem Zeitraum eine bilaterale Versorgung, hiervon eine simultan. In 19 Fällen bestand bereits vor der Implantation eine eingeschränkte Vestibularisfunktion der versorgten Seite. In 27 von 76 der präoperativ unauffälligen Fälle wurde erstmals postoperativ eine vestibuläre Funktionsstörung nachgewiesen. Bei 20 dieser Patienten erfolgte die Insertion durch das runde Fenster, bei 7 durch eine Cochleostomie. Es fand sich ein relativer Gruppenunterschied (26 % zu 39 %) jedoch kein statistisch signifikanter (p=0,274) der Häufigkeit postoperativen vestibulärer Funktionsstörungen.

Schlussfolgerung: Die postoperative vestibuläre Funktionsstörung kann die Lebensqualität von CI-Patienten erheblich beeinträchtigen. Für die Weiterentwicklung der chirurgischen Techniken sind weitere Kenntnisse über die zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen unabdingbar.

Nein