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  • Visual Abstract (self-study)

Was, wenn es intraoperativ dann doch keine Otosklerose ist?

Abstract

Einleitung: Die Otosklerose ist eine mögliche Ursache eines progredienten Hörverlusts, bei der eine operative Hörverbesserung angeboten werden kann. Audiometrisch zeigt sich typischerweise eine kombinierte Schwerhörigkeit mit Carhart-Senke bei zugleich ausgefallenen Stapediusreflexen und ohrmikroskopisch blandem Befund. Obwohl Anamnese und Befundkonstellationen somit das Vorliegen einer Otosklerose suggerieren, sind dennoch eine Reihe von Differentialdiagnosen in Betracht zu ziehen. In dieser Publikation stellen wir 6 Differentialdiagnosen einer klassischen Otosklerose vor, die sich erst intraoperativ eindeutig zeigten.

Material und Methode: Wir stellen Kasuistiken von 6 Patienten vor, die 2024 an unserer Klinik eine Ohroperation unter der initialen Annahme einer Otosklerose erhielten, intraoperativ jedoch andere Mittelohrpathologien zeigten, sodass das operative Vorgehen modifiziert werden musste.

Ergebnisse: Bei 6 Patienten traten intraoperative Befunde auf, die von einer Otosklerose abwichen. Diagnostiziert wurden eine Tympanosklerose, eine Fixation des Stapesköpfchens am Fazialiskanal, eine Ambossluxation, eines Stapesschenkelfraktur, eine Stapesfehlbildung und eine Kombination aus Otosklerose und einem chronischen Paukenerguss.

Diskussion: Die Ergebnisse unterstreichen, dass man sich auf scheinbar pathognomonische Anamnese- und Befundkonstellationen nicht immer verlassen kann. Der Operateur muss daher in der Lage sein, sein operatives Vorgehen an die unerwartete Pathologie anzupassen. Dies setzt eine umfassende operative Expertise des operierenden Arztes voraus.

Nein.