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  • Visual Abstract (self-study)

Tip Fold-Over Darstellung mittels Bildgebung und Transimpedanzmessung

Abstract

Einleitung
Im Rahmen von Traumata kommt es auch zu Felsenbeinfrakturen. Bei Beteiligung des Labyrinthes resultieren häufig schweren Innenohrfunktionsverlusten, die sich in vielen Fällen gut rehabilitieren lassen (Eastwood, Biggs et al. 2021). Gleichwohl kann die Fraktur eine besondere Herausforderung in Präparation und Insertion darstellen. Aktueller Forschungsgegenstand ist zudem der Nachweis von Tip-Foldover mittels audiologischer Messungen ohne Strahlenbelastung der Patienten (Müller, Kropp et al. 2021, Nagy, Perényi et al. 2021).
Kasuistik
Eine 22-jährige Patientin erlitt im Rahmen eines Verkehrsunfalls eine Kalotten- und Felsenbeinfraktur links mit Beteiligung der Cochlea (Otic capsule violating fracture (Little and Kesser 2006)). Posttraumatisch zeigte sich ein vollständiger Hörverlust auf der linken Seite.
Material und Methoden
Es erfolgte die Versorgung mit einem Nucleus CI632 Cochleaimplantat (Cochlear Ltd., Sydney, Australien) an Tag 60. Intraoperativ wurde im Rahmen der audiologischen Implantatkontrolle die Transimpedanzmatrix nach Elektrodenträgerinsertion gemessen.
Ergebnisse
Intraoperativ zeigte bereits die Transimpedanzmessung den Verdacht eines Tip-Foldovers ab Elektrode 16, der sich in der Bildgebung bestätigte. Es zeigte sich ein Umschlagen des Elektrodenträgers nach ca 3,5mm. Die Elektrodenträger-Reinsertion wurde daraufhin in der gleichen Sitzung durchgeführt und die anschließend korrekte Elektrodenträgerlage konnte mittels unauffälliger Transimpedanzmessung und Röntgen verifiziert werden.
Schlussfolgerung
Eine Felsenbeinfraktur kann die Entstehung eines Tip-Foldovers begünstigen. Eine intraoperative Lagekontrolle mittels Transimpedanzmessung und – bei Auffälligkeiten – zusätzlicher radiologischer Kontrolle ist in diesen Fällen unbedingt notwendig.

Nein