Poster

  • Visual Abstract (self-study)

BRUTIQ-Connect – Verbindung von BRUxismus und Tinnitus anhand von BSI und TQ-12

Abstract

Die Verbindung zwischen kraniomandibulärer Dysfunktion (CMD) und Tinnitus wurde erstmals 1990 beschrieben (Rubinstein et al.) und durch Studien mit bis zu 87 % CMD-Patienten mit Ohrsymptomen wie Tinnitus gestützt (Silveira et al. 2007). Hypothesen zu anatomischen Zusammenhängen und Behandlungsansätzen zeigen inkonsistente Ergebnisse (Koparal et al. 2022; Inchingolo et al. 2023). Diese retrospektive Studie untersuchte die Korrelation zwischen Bruxismus (gemessen durch den Bruxismus Screening Index, BSI) und Tinnitus-Belastung (Mini-Tinnitus-Questionnaire, TQ-12), um die Diagnostik und Therapie zu optimieren.

Daten wurden an der HNO-Klinik des BwKrhs Ulm erhoben. Neben BSI und TQ-12 wurden demografische Angaben, Tinnitus-Dauer und mögliche Auslöser pseudonymisiert dokumentiert. Die statistische Analyse erfolgte explorativ und deskriptiv; Korrelationen wurden mittels Pearson-Koeffizient untersucht.

Vorläufige Ergebnisse (n = 15) zeigen einen mittleren BSI von 7,13 (SD = 2,33), was auf erhöhten Bruxismus im Vergleich zur Normpopulation hindeutet. Der durchschnittliche TQ-12-Wert von 9,87 (SD = 4,98) weist auf eine mittelgradige Tinnitus-Belastung hin. Es ergab sich keine signifikante Korrelation zwischen BSI und TQ-12 (r = -0,34, p = 0,21), ebenso wenig mit anderen Komorbiditäten wie Alkohol- oder Nikotinkonsum.

Die Ergebnisse zeigen keine direkte lineare Beziehung zwischen Bruxismus und Tinnitus-Belastung, was auf multifaktorielle und komplexe Zusammenhänge hindeutet (Vielsmeier et al. 2015). Nicht-lineare Analysemethoden könnten eine genauere Erfassung ermöglichen (Malcangi et al. 2023). Zukünftige Studien sollten prospektiv und mit größeren Kohorten sowie bildgebenden Verfahren durchgeführt werden.

Nein