Monika Körtje (Frankfurt a. M.), Jannis Kuhmann (Frankfurt a. M.), Marlene Wessels (Mainz), Uwe Baumann (Frankfurt a. M.), Timo Stöver (Frankfurt a. M.), Daniel Oberfeld-Twistel (Mainz), Tobias Weißgerber (Frankfurt a. M.)
In order to cross a road safely when a car is approaching, one must be able to estimate the time remaining until a potential collision (time to collision TTC). This is usually done both visually and auditorily. Individuals with cochlear implants (CI) have impaired auditory perception compared to normal hearing (NH) subjects in both the frequency domain and the dynamic range. In this work, we investigated whether audiovisual TTC estimation varies between subjects with CI and those with normal hearing.
Thirteen bilateral Cl subjects and 15 NH participated in the study. Subjects estimated contact times for visual and audio-visually presented accelerating vehicles in an audiovisual VR simulation, varying the actual TTC. Visual presentation was realized via VR glasses, and Higher-Order Ambisonics (TASCAR Toolbox) was used for the auditory simulation.
With visual presentation alone, TTC was increasingly overestimated with increasing actual TTC, compatible with an inadequate consideration of acceleration known from previous studies. With present vehicle noises, the estimations were significantly more accurate. Therefore, the acoustic information supported the assessment of the TTC. No significant differences were found in the estimation of TTC between Cl and NH subjects. Despite the limited auditory perception of bilateral Cl users, they appear to achieve comparable audiovisual integration in the task examined, as people with normal hearing.
Bei einem herannahenden Auto muss man für das sichere Überqueren einer Straße die verbleibende Zeit bis zu einer potenziellen Kollision (Kontaktzeit, time to collision TTC) abschätzen können. Dies erfolgt meist sowohl visuell als auch auditiv. Bei Personen mit Cochlea-implantat (CI)-Versorgung ist die Wahrnehmung und Verarbeitung von Schallen gegenüber Normalhörenden (NH) sowohl im Frequenzbereich als auch im Dynamikbereich eingeschränkt. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob sich die audiovisuelle TTC-Schätzung von Personen mit CI-Versorgung zu denen von Normalhörenden unterscheidet.
An der Studie nahmen 13 Personen mit bilateraler CI-Versorgung und 15 NH teil. Die Versuchspersonen schätzten in einer audiovisuellen VR-Simulation Kontaktzeiten für visuelle und audiovisuell präsentierte beschleunigende Fahrzeuge, wobei die tatsächliche TTC variiert wurde. Die visuelle Darbietung erfolgte über eine VR-Brille, für die akustische Simulation wurde Higher-Order Ambisonics (TASCAR Toolbox) eingesetzt.
Bei rein visueller Präsentation wurde die TTC mit steigender tatsächlicher TTC zunehmend überschätzt, kompatibel mit einer aus früheren Studien bekannten inadäquaten Berücksichtigung der Beschleunigung. Wenn zusätzlich das Fahrzeuggeräusch präsentiert wurde, waren die Schätzungen signifikant genauer. Die akustische Information unterstützte also die Kontaktzeitschätzung. Es konnten keine signifikanten Unterschiede in der Kontaktzeitschätzung zwischen der CI-Gruppe und der NH- Gruppe festgestellt werden. Trotz der eingeschränkten Verarbeitung von Schallen scheint mit einer bilateralen CI-Versorgung bei der untersuchten Aufgabe eine ähnliche audiovisuelle Integration wie bei Normalhörenden zu gelingen.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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