Introduction
Acute mastoiditis as a complication of otitis media (AOM) is a rare disease with an incidence of 1-4/100,000 inhabitants in Germany. Complications such as labyrinthitis, meningitis or intracranial abscesses with fatal outcome are feared. In the winter of 22/23 there was an increase in complicated upper respiratory tract infections, so that an impact on the incidence of mastoiditis was also to be expected.
Methods
A retrospective examination was carried out of all patients with acute mastoiditis who presented to our ENT clinic at UK Münster from November 2022 to April 2023. A particular focus was placed on the patient's age, the spectrum of pathogens and the frequency of complications.
Results
During this period, 43 patients were treated surgically for acute mastoiditis in our center. This corresponds to an increase in our local incidence to 11 cases per 100,000 inhabitants (before COVID-19 pandemic: 4/100,000 inhabitants). 15 patients already had meningitis, 2 patients had sinus vein thrombosis and 1 patient died. In addition to the more frequent complicated courses, what is particularly striking is the short time frame of 3 days (range 1-8) with otalgia until the need for surgical treatment. Only 11 patients had previously received an antibiotic on an outpatient basis. The intraoperative pathogen spectrum consisted of 1/3 Strep. pyogenes and Staph. pneumoniae.
Discussion
Our monocentric study shows a significantly increased incidence in winter 22/23 of acute mastoiditis with early complications. Multicenter epidemiological case series within Germany are necessary to establish a greater context for the causes of this phenomenon.
Einleitung
Die akute Mastoiditis als eine Komplikation der Otitis media (AOM) ist mit einer Inzidenz von 1-4/100.000 Einwohner in Deutschland ein seltenes Krankheitsbild. Gefürchtet sind Komplikationen wie eine Labyrinthitis, eine Meningitis oder intrakranielle Abszesse mit letalem Ausgang. Im Winter 22/23 waren vermehrt komplizierte obere Atemwegsinfekte zu verzeichnen, sodass auch Auswirkungen auf die Inzidenz von Mastoiditiden zu erwarten waren.
Methoden
Es erfolgte eine retrospektive Untersuchung aller Patienten mit einer akuten Mastoiditis, die von 11/2022 bis 04/2023 in unser HNO-Klinik des UK Münster vorstellig wurden. Hierbei wurde ein besonderer Fokus auf das Patientenalter, das Erregerspektrum sowie die Häufigkeit von komplikativen Verläufen gelegt.
Ergebnisse
43 Patienten wurden im genannten Zeitraum wegen einer akuten Mastoiditis operativ behandelt. Dies entspricht einer Steigerung unserer lokalen Inzidenz auf 11 Fälle pro 100.000 Einwohner (vor COVID-19 Pandemie: 4/100.000 Einwohner). 15 Patienten zeigten bereits eine Meningitis, 2 Patienten eine Sinusvenenthrombose und 1 Patient verstarb. Neben vielen komplikativen Verläufen fällt insbesondere der geringe Zeitrahmen von 3 Tagen (Range 1-8) mit Otalgie bis zur Notwendigkeit einer operativen Versorgung ins Auge. Nur 11 Patienten haben zuvor ambulant ein Antibiotikum erhalten. Das intraoperative Erregerspektrum bestand zu 1/3 aus Strep. pyogenes und Staph. pneumoniae.
Diskussion
Unsere monozentrische Untersuchung zeigt eine deutlich erhöhte Inzidenz im Winter 22/23 von akuten Mastoiditiden mit frühzeitig komplikativen Verläufen. Es sind multizentrische epidemiologische Fallserien innerhalb Deutschlands notwendig, um einen größeren Zusammenhang für die Ursachen dieses Phänomens herzustellen.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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