Ingmar Seiwerth (Halle a. d. S.), Julia Dlugaiczyk (Zürich, CH), Frank Schmäl (Greven), Torsten Rahne (Halle a. d. S.), Sabrina Kösling (Halle a. d. S.), Stefan Plontke (Halle a. d. S.)
Background
In the treatment of superior canal dehiscence syndrome by means of transmastoid 2-point plugging, a loss of function of the vestibulo-ocular reflex (VOR) of the corresponding semicircular canal is usually expected, as the endolymphatic flow in the semicircular canal is disturbed by the plugged semicircular canal during rotational accelerations.
Material and methods
In two female patients (both 35 years old), each with typical symptoms, the right superior semicircular canal was blocked by means of transmastoid 2-point plugging. The superior semicircular canal was opened anterior and posterior to the dehiscence via a transmastoid approach, blocked with connective tissue and bone pate and covered with Tachosil and bone pate. A video head impulse test (vHIT) was used to evaluate the VOR preoperatively and postoperatively.
Results
Clinically, both patients experienced a significant reduction in the symptoms of semicircular canal dehiscence with a largely symptom-free situation. Both patients showed that despite blocking of the superior semicircular canal, the VOR was also preserved in the long-term observation (patient 1: gain preoperative 0.7; long-term postoperative 0.75; patient 2: gain preoperative 0.64, long-term postoperative 0.79).
Discussion
In both cases, we could observe a preservation of the VOR in the right superior semicircular canal. One possible explanation could be the deformability of the endolymphatic tube, which has been described in particular at high stimulation frequencies, leading to endolymphatic movements in the area of the ampulla with deflection of the cupula despite blocking of the semicircular canal.
Einleitung
Bei der Therapie des Dehiszenssyndroms des superioren Bogengangs mittels transmastoidaler 2-Punkt-Ausschaltung wird in der Regel auch ein Funktionsverlust des vestibulookulären Reflexes (VOR) des entsprechenden Bogengangs erwartet, da durch die Verblockung des Bogengangs bei Drehbeschleunigungen der Endolymphstrom im Bogengang gestört ist.
Methode
Bei zwei Patientinnen (jeweils 35 Jahre alt) mit jeweils typischer Symptomatik erfolgte die Ausschaltung des jeweils rechten superioren Bogengangs mittels 2-Punkt-Verblockung. Hierbei wurde der Bogengang über einen transmastoidalen Zugang jeweils anterior und posterior der Dehiszenz eröffnet, mit Bindegewebe und Knochenmehl verblockt und mit Tachosil und Knochenmehl abgedeckt. Mittels Video-Kopf-Impuls-Test (vHIT) erfolgte die präoperative sowie postoperative Evaluation des VOR.
Ergebnisse
Klinisch kam es bei beiden Patientinnen zu einer deutlichen Reduktion der Bogengangsdehiszenz-Symptomatik mit einer weitestgehend beschwerdefreien Situation. Bei beiden Patientinnen zeigte sich, dass trotz Verblockung des superioren Bogengangs der VOR auch in der Langzeitbeobachtung erhalten blieb (Pat. 1: Gain präoperativ 0,7; langzeit-postoperativ 0,75; Pat. 2: Gain präoperativ 0,64, langzeit-postoperativ 0,79).
Diskussion
In beiden Fällen zeigte sich ein Erhalt des VOR des rechten superioren Bogengangs. Ein möglicher Erklärungsansatz wäre die insbesondere bei hohen Reizfrequenzen beschriebene Verformbarkeit des Endolymphschlauchs, wodurch es trotz Verblockung des Bogengangs zu Endolymphbewegungen im Bereich der Ampulla mit Auslenkung der Cupula kommen kann.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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