Reyhan Altindal (Greifswald), Chia-Jung Busch (Greifswald), Oliver Dziemba (Greifswald), Friedrich Ihler (Greifswald)
Introduction
A 16-year-old male patient with cochlear implants on both sides, implanted at 2 years on the left and 4 years on the right side, presented with deterioration of hearing on the right side after recurrent meningitis. The electrode arrays had been inserted via cochleostomy on both sides. Technical problems were ruled out by integritiy measurement. A CT scan showed a clearly sclerosed cochlea on the right side.
Methods
We suspected the cochlea to be the entry gate of recurrent otogenic meningitis and therefore performed a tympanoscopy. Round window and cochleostomy were clearly visible. Dehiscence was found around the electrode array, which was sealed with temporal fascia. The ECAP measurements were performed in AutoART mode with a phase duration of 60 µs and a maximum charge of 40 qu, as well as in ART mode with a phase duration of 50 µs. EBERA was performed with localized and simultaneous stimulation. There, latencies were increased during basal stimulation comared to reference values.
Results
Thereafter, intraoperative measurements remained unchanged. After sealing the presumed entry gate, there was no further meningitis in the further course (so far 9 months).
Discussion
A cochlear implant is a potential entry gate for otogenic meningitis. Tonotopic latency differences, as seen here in the form of prolonged EBERA latencies in the basal region, seem plausible to the clinical picture. For the future, tonotopic reference values are desirabel, since tonotopic differences cannot be differentiated with click-equivalent stimulus. Tympanoscopy was an easy and convenient access.
Einleitung
Ein 16-jähriger, links im Alter von 2 und rechts 4 Jahren mit Cochlea-Implantaten versorgter Patient stellt sich nach rezidivierenden Meningitiden mit Verschlechterung des Hörvermögens rechts vor. Die Insertion der Elektrodenträger war beidseits via Cochleostomie erfolgt. Technische Probleme wurde durch Integritätsmesssung ausgeschlossen. Im CT zeigte sich rechts eine deutlich sklerosierte Cochlea.
Material
Wir vermuteten die Cochlea als Eintrittspforte rezidivierender otogener Meningitiden und führten eine Tympanoskopie durch. Rundes Fenster und Cochleostomie konnten gut eingesehen werden. Die ECAP-Messungen erfolgten im AutoART Modus mit einer Phasendauer von 60 µs und einer maximalen Ladung von 40 qu, sowie im ART Modus mit einer Phasendauer von 50 µs. Bei der EBERA-Messung erfolgten lokalisierte und simultane Stimulationen. Hier waren die Latenzen bei basaler Stimulation im Vergleich zu Referenzwerten verlängert. Um den Elektrodenträger zeigte sich eine Dehiszenz, die mit Temporalsifaszie abgedichtet wurde.
Ergebnisse
Die intraoperativen Messungen zeigten sich anschließend unverändert. Nach Abdichtung der vermuteten Eintrittspforte kam es im weiteren Verlauf (bisher 9 Monate) zu keiner weiteren Meningitis.
Diskussion
Ein Cochlea-Implantat stellt eine potentielle Eintrittspforte für otogene Meningitiden dar. Tonotope Latenz-Unterschiede, hier als verlängerte Latenzen in der EBERA im basalen Bereich, erscheinen plausibel zum Krankheitsbild. Für die Zukunft ist die Erhebung tonotoper Referenzwerte erstrebenswert, da tonotope Unterschiede mit klick-äquivalentem Stimulus nicht differenziert werden können. Die Tympanoskopie stellte im vorliegenden Fall einen einfachen und zwecksmäßigen Zugangsweg dar.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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