Valentin Augenstein (Augsburg), Tobias Strenger (Augsburg), Johannes Zenk (Augsburg), Johannes Döscher (Augsburg)
Introduction
In December 2022, the WHO described an increase in invasive Group A Streptococcus infections in children in the European region, sometimes with fatal outcomes. During the Covid-19 pandemic, there were significantly fewer adenotomies performed on children because of limited surgical capacity. The aim of the study was to investigate a possible correlation between the increased incidence of otogenic complications and adenotomies that were not performed.
Material and methods
We carried out an OPS enquiry on mastoidectomy at our clinic in the period from 01/2017 to 05/2023 and set the upper age limit at the time of surgery at 11 years. We analysed the individual cases, excluded cases in which mastoidectomies were conducted as part of elective surgery and compared the frequencies by t-testing.
Results
From 2017 until the start of Covid-19-related contact restrictions in spring 2020, we performed 0.6 (15 f, 8 m) emergency mastoidectomies per month in under-12-year-olds. During the years with less infections 04/2020 to 05/2022, the rate was less than 0.1 per month. In the period from 06/2022 to 05/2023, the rate increased significantly to 2.2 (6 f, 20 m) per month (p=0.013).
3 out of 26 patients described otitis symptoms that had already been present for more than four weeks prior to hospital admission; two further patients had already undergone an adenotomy.
Conclusion
We found a significant increase in otogenic and partly intracranial complications after otitis in children in the 2022/2023 period.
There was no increase in cases in which an elective adenotomy would have been indicated due to chronic problems in advance. Therefore, we do not assume a correlation between the increase in cases and the limited surgical capacities due to the Covid-19 pandemic.
Einleitung
Im Dezember 2022 wurde von der WHO eine Zunahme invasiver A-Streptokokken-Infektionen bei Kindern in der europäischen Region mit teils tödlichem Ausgang beschrieben. Während der Covid-19-Pandemie erfolgten bei eingeschränkten OP-Kapazitäten deutlich weniger Adenotomien (AT) bei Kindern. Ziel der Untersuchung war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen dem vermehrten Auftreten otogener Komplikationen und nicht durchgeführter ATs zu überprüfen.
Material und Methoden
Wir führten an unserer Klinik eine OPS-Abfrage zur Mastoidektomie zwischen 01/2017 und 05/2023 durch und legten die obere Altersgrenze auf 11 Jahre fest. Im Anschluss analysierten wir die Einzelfälle, schlossen Fälle aus, bei denen elektive Mastoidektomien durchgeführt wurden und verglichen die Häufigkeiten mittels t-Test.
Ergebnisse
Von 2017 bis Beginn der Covid-19-bedingten Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2020 führten wir bei unter 12-Jährigen monatlich 0,6 (15 w, 8 m) Mastoidektomien notfallmäßig durch. Während der Infekt-ärmeren Jahre 04/2020 bis 05/2022 waren es 0,1 pro Monat. Im Zeitraum von 06/2022 bis 05/2023 stiegen die Zahlen signifikant auf 2,2 (6 w, 20 m) pro Monat (p=0,013).
3 von 26 Patienten beschrieben bei Aufnahme bereits mehr als vier Wochen bestehende Otitis-Symptome, bei zwei weiteren war im Vorfeld bereits eine AT erfolgt.
Fazit
Wir stellten in der Saison 2022/2023 einen signifikanten Anstieg an otogenen teils intrakraniellen Komplikationen nach Otitiden bei Kindern fest.
Hierbei zeigte sich keine Mehrung an Patienten, bei denen aufgrund von chronischen Problemen im Vorfeld eine elektive AT indiziert gewesen wäre. Daher gehen wir nicht von einem Zusammenhang zwischen der Fallmehrung und der im Rahmen der Covid-19-Pandemie eingeschränkten OP-Kapazitäten aus.
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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