Wilhelm Wimmer (München), Stephan Schraivogel (Bern / CH), Stefan Weder (Bern / CH), Marco Caversaccio (Bern / CH)
Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)
Fragestellung: Ziel dieser Studie war es, den Zusammenhang zwischen Restgehör und der elektrischen Impedanz für die Verlaufskontrolle bei Cochlea-Implantationen zu untersuchen. Subkomponenten der Impedanz, insbesondere Nahfeldkomponenten, könnten ein durch die Insertion verursachtes Trauma widerspiegeln und daher als indirekter Biomarker für das Restgehör dienen (1).
Methoden: Zweiundvierzig Patienten mit "Lateral-Wall"-Elektrodenträgern wurden in die Studie aufgenommen. Wir analysierten prä- und postoperative Reintonaudiogramme und Telemetrie-Aufnahmen über eine mittlere Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten, um den Zusammenhang zwischen Resthörvermögen und Impedanzen zu bewerten. Die Nah- und Fernfeldkomponenten der Impedanz wurden anhand der aufgezeichneten Spannungsmatrizen und eines phänomenologischen Algorithmus geschätzt (2).
Ergebnisse: Unsere Analyse zeigte, dass die Fernfeldimpedanz über die Zeit stabil blieb. Im Gegensatz dazu wurde bei der Nahfeldimpedanz ein dynamischer Verlauf mit einem Maximum bei ca. 4 Wochen beobachtet. Wir fanden einen statistisch signifikanten negativen Effekt der Nahfeldimpedanz auf das Restgehör (-3,8 dB HL pro kΩ; p <.001). Im Gegensatz dazu wurde kein signifikanter Effekt der Fernfeld-Impedanz gefunden.
Schlussfolgerungen: Unsere Daten deuten darauf hin, dass die Nahfeldimpedanz spezifische Entzündungs- bzw. Gewebereaktionen, welche durch die Implantation versursacht werden, abbilden kann. Diese Ergebnisse unterstreichen das Potenzial der Impedanztelemetrie als (indirekte) objektive Biomarker für Struktur- und Funktionserhalt.
Referenzen:
1. Wimmer W, et al. Cochlear implant electrode impedance as potential biomarker for residual hearing. Frontiers in Neurology (2022).
2. Schraivogel S et al. Cochlear implant electrode impedance subcomponents as biomarker for residual hearing. Frontiers in Neurology (2023).