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  • Kurzvortrag

Effekt des Anpassparameters "Maplaw" auf das Sprachverstehen in Ruhe und die kategoriale Lautheitsskalierung

Termin

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Hörsaal AH -1.01

Session

Cochlea Implantate

Thema

  • Cochleaimplanate (CI)

Mitwirkende

Hanna Schlegel (Tübingen; Aalen), Steffen Kreikemeier (Aalen), Stefan Brill (Starnberg)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund: Die Anpassung des Audioprozessors begleitet von hörtherapeutischen Maßnahmen spielt eine wichtige Rolle für das erreichte Sprachverstehen und die Hörqualität mit dem Cochlea-Implantat (CI). Angesichts der Vielzahl von Einstellungsoptionen ist es sinnvoll, die Auswirkungen einzelner Parameter systematisch in einer kontrollierten Studienumgebung zu untersuchen.

Methoden: Die vorliegende Studie ist eine prospektive Querschnittsstudie, in der 20 CI-Träger:innen Hörmessungen in drei unterschiedlichen Maplaw-Konfigurationen (500, 750 und s-shaped) absolvierten. Das Maplaw ist eine instantan arbeitende logarithmische Abbildungsfunktion, die die Amplitude der akustischen Signale in die patientenspezifische elektrische Dynamik überführt.

Ergebnisse: Die Studie zielt darauf ab, die Auswirkungen auf das Sprachverstehen in Ruhe, gemessen mittels des Oldenburger Satztests, und die Lautheitswahrnehmung, gemessen mittels einer kategorialen Lautheitsskalierung, zu untersuchen. Die psychometrischen Funktionen, die den Zusammenhang zwischen dem benötigten Angebotspegel und dem Sprachverstehen im OLSA beschreiben, zeigen für den Parameter der Steigung keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Maplaw-Konfigurationen. Die Schwelle, bei der 50 % der Sätze korrekt verstanden werden (SRT = 50 %), unterscheidet sich jedoch signifikant in allen Paarvergleichen. Die niedrigste Schwelle wird mit Maplaw 750 erreicht, gefolgt von Maplaw 500 und der höchste Angebotspegel wird bei einem s-förmigen Maplaw benötigt. Die Daten zur Untersuchung der Lautheitswahrnehmung sind insgesamt weniger eindeutig. Statistisch signifikante Unterschiede sind für Steigungen kleiner 25 CU (Categorical Unit) (Kategorie nicht gehört bis mittel) und Intersection (Kategorie mittel) nachweisbar. In der Maplaw 750-Konfiguration führt durchschnittlich der niedrigste Pegel zu einer Wahrnehmung, gefolgt von Maplaw 500, während das s-förmige Maplaw den höchsten erforderlichen Pegel für die Wahrnehmung aufweist. Die Wahrnehmung sehr laut oder zu laut tritt bei allen Maplaw-Konfigurationen ungefähr beim selben Pegel auf, es konnte kein signifikanter Einfluss für diesen Bereich nachgewiesen werden. Für den Zusammenhang zwischen dem Lautheitspegel bei CU = 0 und SRT = 50 % konnte für Maplaw 500 und Maplaw 750 eine signifikante Korrelation festgestellt werden. Als bevorzugte Konfiguration gaben 60 % der Versuchspersonen Maplaw 750 an, nur eine einzige Person bevorzugte das s-förmige Maplaw.

Schlussfolgerungen: Für das Sprachverstehen kann die Auswirkung der Änderung der Maplaw-Konfiguration als Verschiebung der psychometrischen Funktion auf der x-Achse verstanden werden. Für die Lautheitsskalierung zeigen sich bei niedrigen Pegeln geringfügige Unterschiede, bei hohen Pegeln hingegen nicht. Wenn die Grenze der Wahrnehmung von Geräuschen bei niedrigeren Pegeln liegt, ist auch der benötigte Pegel zum Erreichen des SRT=50 % niedriger.

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