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  • Kurzvortrag

Die experimentelle Bestimmung der notwendigen Vertäubung im Rahmen der Sprachaudiometrie bei einseitig ertaubten und mit Cochlea-Implantat versorgten Patienten

Termin

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Hörsaal AH 1.01

Session

Diagnostik

Thema

  • Audiologische Diagnostik

Mitwirkende

Victoria Blödorn (Erfurt; Ilmenau), Thomas Helbig (Ilmenau), Holger Kaftan (Erfurt), Thomas Wesarg (Freibug), Hartmut Witte (Ilmenau), Izet Baljić (Erfurt)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Fragestellung: Um den Therapieerfolg einer Cochlea-Implantat (CI) – Versorgung zu belegen, wird die Sprachverständlichkeit (SV) regelmäßig mit dem Freiburger Einsilbertest (FBE) ermittelt. Bei einseitig ertaubten Patienten muss dabei gewährleistet werden, dass das noch guthörende Ohr durch ein zusätzliches Störgeräusch vom Mithören ausgeschlossen wird. Da bislang hierfür in Bezug auf den notwendigen Pegel sowie die Art des Störgeräusches keine Messstandards existieren, verfolgt die Studie das Ziel diese experimentell zu definieren. Dafür wurden drei Vertäubungsparameter und deren Einfluss auf die SV betrachtet.

Methoden: Die SV von 19 einseitig ertaubten und CI-versorgten Probanden (11 männlich, acht weiblich; 11 trugen CI rechts, acht links; Altersdurchschnitt: 55,5 Jahre) wurde in zwei Phasen einer Studie und in Abhängigkeit vom verwendeten Kopfhörer [supra-aural (saKH) und circumaural (caKH)], Maskierungsgeräusch [weißes (wR) und ein aus dem Sprachmaterial des FBE selbsterstellten Rauschen (sR)] und -pegel bestimmt. Den Patienten wurden jeweils die Listen des FBE bei 65 dB SPL dargeboten. Zusätzlich dazu wurde über einen Fragebogen die subjektive Höranstrengung und der Tragekomfort der Kopfhörer untersucht.

Ergebnisse: Im Gegensatz zu den caKH, war die SV bei den Messdurchgängen mit dem saKH ab 40 dB effektiver Vertäubung von der Wahl des Vertäubungsgeräusches abhängig. Insbesondere im Messdurchgang mit saKH und sR blieb die SV auf jedem effektiven Vertäubungspegel konstant bei 60 % - 70 %. Die Auswertung des Fragebogens ergab eine durchschnittliche subjektive Höranstrengung von 4 auf einer Skala von 0-8 (mittlere Anstrengung).

Schlussfolgerungen: Es können keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Durchführung des FBE bei einseitig ertaubten und CI-versorgten Patienten auf Grundlage der Studienergebnisse formuliert werden. Die in dieser Studie ermittelte Unabhängigkeit der SV im Messdurchgang mit saKH und sR sollte mit größerer Probandenzahl bestätigt werden. Weiterhin scheint die subjektive Höranstrengung nicht direkt durch die untersuchten Vertäubungsparameter beeinflusst zu werden, doch aber durchaus für die Bestimmung der SV relevant zu sein.

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