Zurück
  • Kurzvortrag

Der Oldenburger Satztest mit angepassten Störschallpegel für Personen mit Hörverlust

Termin

Datum:
Zeit:
Redezeit:
Diskussionszeit:
Ort / Stream:
Hörsaal AH 1.01

Session

Diagnostik

Thema

  • Audiologische Diagnostik

Mitwirkende

Nina Wardenga (Hannover), Melanie Zokoll (Oldenburg), Birger Kollmeier (Oldenburg), Hannes Maier (Hannover)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Einleitung

Mit welcher Lautstärke muss ein Störschallpegel (NPL – noise presentation level) eingestellt sein, um auch bei schwerhörenden Patienten Schwellenmessungen im Störgeräusch ermitteln zu können? Um diese Frage zu beantworten, haben wir in dieser Studie den Einfluss des NPL zwischen 55 und 95 dB SPL auf die Sprachverständlichkeitsschwellen (SRT – speech reception threshold) mit dem Oldenburger Satztest untersucht. Unser Ziel war es, den erforderlichen NPL zu ermitteln, der die Messung valider SRTs im Störschall für Personen mit unterschiedlichem Hörverlust erlaubt.

Methoden

Die Messungen wurden an insgesamt 110 Personen durchgeführt, darunter 14 Normalhörende sowie 96 Personen mit mittleren Hörverlusten (HV) von 2,5 - 91,25 dB HL (PTA4 - mittlerer HV bei 0,5, 1, 2 und 4 kHz). Die SRTs wurden sowohl in Ruhe als auch bei NPL von 55, 65, 75, 85 und 95 dB SPL ermittelt.

Ergebnisse

Bei Normalhörenden ergab sich eine Standardabweichung (SD) des SRTs durch die Variation des NPL zwischen 55 - 95 dB SPL von ±1,1 dB SNR. Bei Personen mit Schwerhörigkeit ergaben die Untersuchungen, dass ein NPL von mindestens 18 dB über dem mittleren HV erforderlich ist, um einen validen SRT im Störschall sicherzustellen. So muss beispielhaft für jemanden mit einem HV von PTA4 = 55 dB HL der NPL mindestens 73 dB SPL sein, um einen validen SRT im Störschall zu messen. Der NPL hat hierbei keinen signifikanten Einfluss auf den SNR, der linear mit dem mittleren HV mit einer Steigung von 0,9 dB SNR/dB HL ansteigt. Die Residuen zur linearen Vorhersage über alle NPL betrug SD = ±1,6 dB SNR.

Schlussfolgerung

Unsere Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit des richtig gewählten Störschallpegels, um valide Ergebnisse bei Messungen im Störschall zu erzielen. Hierbei muss das Störgeräusch [dB SPL] mindestens 18 dB über dem mittleren HV [dB HL] liegen. Das typischerweise verwendete NPL von 65 dB SPL eignet sich somit nur für Personen mit einen mittleren HV ≤ 47 dB HL, kann aber durch Erhöhung des NPL auf größere HV erweitert werden.

  • © Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH