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  • Kurzvortrag

Ratenabhängigkeit von elektrisch evozierten frühen Hirnstammpotentialen bei postlingual ertaubten CI-Patienten

Termin

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Hörsaal AH -1.01

Session

Cochlea Implantate

Thema

  • Cochleaimplanate (CI)

Mitwirkende

Oliver Dziemba (Greifswald), Tina Brzoska (Greifswald), Thomas Hocke (Hannover), Friedrich Ihler (Greifswald)

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

In der jüngeren Vergangenheit ist neben der Messungen elektrisch evozierter Summenaktionspotentiale (ECAP) mit Cochlea-Implantat (CI), die Messung elektrisch evozierter Hirnstammpotentiale (EBERA) eines der Hauptanwendungsbereiche objektiver Messmethoden zur intraoperativen Qualitätssicherung des CI-Versorgungsprozesses. Insbesondere unter schlechten Messbedingungen oder bei Abwesenheit von ECAP kann eine EBERA-Messung intraoperative Befunde absichern. Zwar hat der postoperative Einsatz der EBERA zur objektiven Bestimmung von Stimulationsparametern des CI-Systems an Bedeutung verloren. Jedoch ist das diagnostische Potenzial von EBERA-Messungen über der Reizantwortschwelle in der klinischen Praxis von großer Bedeutung. Bei unerwartet verlaufender CI-Rehabilitation können individuelle EBERA-Messungen im Verglich zu Bezugs- oder Normalwerten zur Topodiagnostik verwendet werden.

Trotz einiger anekdotischer Berichte gibt es keine systematische und etablierte klinische Routinemessung der elektrisch evozierter auditorischer Potentiale (EAEP) bei Verdacht auf retrocochleäre Hörstörung nach CI-Versorgung. Kürzlich wurde ein dedizierter Breitband-EAEP-CI-Stimulus für Nucleus-Implantate vorgestellt [1]. Unter Verwendung dieses Stimulus wurden normative Daten für Absolut-Latenzen und Latenz-Differenzen vorgestellt [2]. In Analogie zu den bereits bekannten Rateneffekten akustisch evozierter AEP besteht bei CI-Patienten ein Bedarf an Referenzdaten für diese Rateneffekte. Ziel dieser prospektiven Kohorten-Studie war es, diese Referenzdaten zu ermitteln, indem CI-Träger rekrutiert wurden, die das erwartete sprachaudiometrische Versorgungsergebnis, basierend auf den jeweiligen präoperativen Befunden erreicht haben.

Die EBERA-Messungen wurden durch ECAP-Messungen ergänzt, um eine Unterscheidung zwischen den Hauptursachen der Ratenadaptation zu ermöglichen. Nach unserer klinischen Erfahrung gibt es Fälle mit regelrechten ECAP-Befunden (intra- und postoperativ) und sehr wahrscheinlichen pathologischen Ratenabhängigkeiten der EAEP-Latenzen und der Potentialmorphologie im Vergleich zu bekannten Daten bei akustischem AEP. Auch hier fehlen verlässliche Referenzdaten für EAEP-Rateneffekte und müssen daher noch durch klinische Studien gewonnen werden.

Im Vortrag sollen die Ergebnisse dieser Studie vorgestellt werden und durch einzelne Beispielen aus der klinischen Routine untermauert werden.

Referenzen:
[1] Dziemba OC, Hocke T, Müller A, Kaftan H. Excitation characteristic of a bipolar stimulus for broadband stimulation in measurements of electrically evoked auditory potentials. Z Med Phys 2018; 28(1):73–7. doi: 10.1016/j.zemedi.2017.09.008.
[2] Dziemba OC, Hocke T, Müller A. EABR on cochlear implant – measurements from clinical routine compared to reference values. GMS Z Audiol (Audiol Acoust) 2022; 4. doi: 10.3205/zaud000023.

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