Zurück
  • Kurzvortrag

Elektrisch vestibuläre Kostimulation durch Cochleaimplantate – Einfluss der Stimulationsparameter auf vestibulär evozierte myogene Potentiale

Termin

Datum:
Zeit:
Redezeit:
Diskussionszeit:
Ort / Stream:
Hörsaal AH -1.01

Session

Cochlea Implantate

Thema

  • Cochleaimplanate (CI)

Mitwirkende

Laura Fröhlich (Bonn; Halle (Saale)), Stefan K. Plontke (Halle (Saale)), Lea Löffler (Halle (Saale)), Antonia Manthey (Halle (Saale)), Torsten Rahne (Halle (Saale))

Abstract

Abstract-Text (inkl. Referenzen und Bildunterschriften)

Hintergrund

Zur Überprüfung der Otolithenfunktion hat sich in den vergangenen Jahren die Ableitung vestibulär evozierter myogener Potentiale (VEMP) als Teil der neurootologischen Testbatterie etabliert. Hierbei kann zwischen der Sakkulusfunktion durch die Ableitung der zervikalen VEMP (cVEMP) und der Utrikulusfunktion durch die Ableitung der okulären VEMP (oVEMP) differenziert werden. Zur Stimulation werden üblicherweise Luftschallreize oder Knochenleitungsreize mit hohen Stimulationspegeln genutzt. Vereinzelt wurde auch von der Möglichkeit berichtet, mittels elektrischer Stimulation durch ein CI (Cochleaimplantat) VEMP auslösen zu können. Solche elektrisch ausgelösten e-cVEMP und e-oVEMP sind Ausdruck der Kostimulation vestibulärer Strukturen durch das CI. Die hierzu publizierten Studien variieren stark bezüglich der Methodik, insbesondere der Stimulationsparameter, und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen in der Prävalenz von e-VEMP.

Fragestellung und Methoden

Ziel der durchgeführten Studie war die Ableitung von e-cVEMP und e-oVEMP bei Nucleus CI-Träger:innen unter Variation der Stimulationsparameter und Analyse hinsichtlich der Antwortraten, Amplituden, Latenzen und Schwellen. Im ersten Studienteil wurden elektrische Tonbursts mit 4 biphasischen Pulsen bei einer Burst-Rate von 1000 Hz präsentiert und der Massepfad zwischen monopolarer Stimulation auf der basalen Elektrode 3 (MP1+2 E3), monopolarer Stimulation auf der apikalen Elektrode 20 (MP1+2 E20) und bipolarer transmodiolärer Stimulation zwischen Elektrode 3 und 14 (BP E3-E14) variiert. Bei Patient:innen mit ableitbaren e-VEMP in mindestens einer Konfiguration wurde im zweiten Studienteil der elektrische Tonburst variiert zu 2 Pulsen mit 1000 Hz, 2 Pulsen mit 500 Hz und Einzelpulsen. VEMP bei Stimulation über Knochenleitung wurden als Referenz abgeleitet.

Ergebnisse

Die Messungen erfolgten an 30 Ohren bei 27 CI-Träger:innen. VEMP bei Knochenleitungsstimulation wurden in 73% der Fälle gemessen, e-VEMP konnten bei 43% ausgelöst werden. Ein statistisch signifikanter Einfluss der Stimulationsparameter auf die e-VEMP Antwortraten konnte nicht nachgewiesen werden. Es zeigte sich ein Trend zu höheren Antwortraten bei MP1+2 E3 Stimulation mit 4 Pulsen bei 1000 Hz im Vergleich zu den anderen Konditionen. E-VEMP Amplituden waren vergleichbar mit VEMP-Amplituden bei akustischer Stimulation. Die Latenzen waren bei elektrischer Stimulation bis zu 3,1 ms kürzer.

Ausblick

Der Einfluss einer durch e-VEMP nachweisbaren elektrisch vestibulären Kostimulation auf das Gleichgewichtsempfinden muss in folgenden Studien untersucht werden.

  • © Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH